Wie geistig eingeschränkt konservative Moralisten sein können, beweist auf’s neue die Liga polnischer Familien, genauer Ewa Sowinska, Abgeordnete und Ombudsfrau für Kinderfragen. Im Kampf gegen „homosexuelle Propaganda“ hat man einen neuen, bösartigen Verführer polnischen Kleinkinder ausgemacht: Tinky Winky, von den Teletubbies.
„Ich habe bemerkt, dass Tinky Winky eine Handtasche trägt, aber mir war nicht bewusst, dass er ein Bub ist“, sagte Sowinska. „Später habe ich erfahren, dass da ein homosexueller Zusammenhang verborgen sein kann.“
Um also eine drohende Homosexualisierung Polens zu verhindern, sollen nun Psychologen prüfen, wie es denn um die sexuelle Orientierung Tinky Winkys bestellt ist. Sollte dieser sich als schwul herausstellen, will Sowinska die Teletubbies verbieten lassen. Die Spekulationen um Tinky Winkys Privatleben sind im Übrigen nicht neu. Schon der mittlerweile verstorbene Jerry Falwell hat gemutmaßt, der lila Wonneproppen bevorzuge Teletubbies seines eigenen Geschlechts.
Gay West 
Um Dumpfheit und Volksverdummung zu erleben, brauchen gar nichts erst ins Ausland blicken. Gerade lese ich einen Artikel über Schwulenhass in Lettland und entdecke auch schon einen Kommentar, der mich erschaudern lässt:
„um ehrlich zu sein bewundere ich den gesunden hass der osteuropäer auf selbstmöderische tendenzen. wollen wir hier einen kollektiven selbstmord indem wir schwulsein für hip erklären???? ich meine, nein!
null toleranz für lebenstile, die unsere gesellschaft zerstören.“
„Gesunder Hass“, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!!!
Ich glaube die stramme doitsche Volksseele verspürt momentan mächtigen Rückenwind, wie uns die gehässigen Kommentare über Volker Beck gelehrt haben. Leider neigen Deutsche zur Feigheit und man weiß selten, woran man ist. Würde eine geheime Volksabstimmung über die absolute Gleichstellung von Homo- und Hetero-Ehe plus Adoptionsrecht anstehen, dann würden in den Umfragen wohl 80% dafür sein. Das Abstimmungsergebnis läge dann wahrscheinlich bei 40%. Man weiß nicht mehr, wem man seine Schwulenfreundlichkeit noch abkaufen soll, oder nicht. Im Internet kann leider jeder die anonyme Sau rauslassen, während er in der Realität gern den Homophilen gibt. Das läuft dann wie vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, wo jeder den Bush-Hasser rausgekehrt hat. Anschließend will ihn dann niemand gewählt haben und auch niemanden kennen, der ihn gewählt hat.
Oh mein Gott. Man stelle sich vor: Ein „Bub“, der eine Handtasche trägt. Und dazu auch noch im Kinderfernsehen. Damit wollten die Macher der Teletubbies sicherlich ein Zeichen setzen und die Zielgruppe der Sendung (also die circa 3-Jährigen) dazu bewegen, sich durch weiterrechende Recherche und meditatives In-sich-Gehen mit dem Thema Homosexualität auseinanderzusetzen und sich dazu eine fundierte politische Meinung zu bilden.
Ähnliches war den Erfindern von Bibi Blocksberg misslungen. Sie wollten seinerzeit ein Umdenken in der Altersgruppe der 6- bis 12-Jährigen auslösen. Karla Kolumna und Barbara Blocksberg tragen nämlich Hosen, wurden aber leider nur von wenigen viel beschäftigten Intellektuellen als eindeutig lesbisch erkannt. Die Gefahr besteht also weiterhin.