Eva braun

23 Mai

Auf ihrer Buchvorstellungs-Reise durch die Republik vergisst sie auch nicht zu erwähnen, warum sich heutzutage so viele Menschen auf den CSDs tummeln: Schuld sind allein erziehende Mütter. Denn deren arme Söhne lernen keine positive Vaterfigur kennen und versuchten daher, dieses Defizit durch homosexuelle Beziehungen zu kompensieren.

queer.de über Eva Hermann und ihr neues Buch „Das Überlebensprinzip. Warum wir die Schöpfung nicht täuschen können“

25 Antworten zu “Eva braun”

  1. Pat 23. Mai 2008 um 10:47 #

    Der Frau ist echt nicht mehr zu helfen.

  2. ex-blond 23. Mai 2008 um 13:01 #

    Von: Büroteam Eva Herman
    Gesendet: Freitag, 23. Mai 2008 11:42
    Betreff: Re: Standpunkt von Fr. Hermann zur Homosexualität

    Sehr geehrte Frau [ex-blond],

    vielen Dank für Ihre Anfrage.
    Frau Herman ist auf der Veranstaltung in Zofingen gefragt worden, ob es an der Feminisierung der Erziehung läge, dass es heutzutage so viele Homosexuelle gäbe.
    Daraufhin antwortete Frau Herman, dass es unterschiedliche Aussagen zu den Gründen gäbe, sie selbst zu diesem Thema jedoch nicht Stellung nehmen würde.
    Der Fragende allein brachte die Feminisierung der Erziehung als Grund ins Gespräch. Frau Herman erwiderte, dass es eine Lobby gäbe, die diese Faktoren in Zusammenhang brächten, sie selbst jedoch dazu keine Aussage träfe. Dies wiederholte sie zwei, drei Mal.

    Wir hoffen, Ihnen hiermit gedient zu haben.
    Gerne dürfen Sie diesen Text im Blog verwenden.

    Herzliche Grüße

    []

  3. Damien 23. Mai 2008 um 13:20 #

    Das hier ist dann sicher auch nur ein Missverständnis (aus der im Beitrag zitierten queer.de-Meldung):
    „Kein Wunder also, dass ihr Buch in einem dubiosen christlichen Verlagshaus erschienen ist. Der im beschaulichen Holzgerlingen ansässige Hänssler-Verlag hat so „wohlklingende“ Titel wie „Selbsttherapie von Homosexualität“ im Programm, in dem Schwulen eingeredet wird, dass sie pervers und krank sind.“

  4. ex-blond 23. Mai 2008 um 14:13 #

    Also ich bin da wirklich keine Expertin, das im Voraus, aber der Hänssler Verlag ist mir bislang nicht als „dubioser“ Verlag aufgefallen.

    Wikipedia über den Verlag: hier bzw. auch hier, und hier die Website des Verlags.

    Der Verlag über das von dir genannte Buch: hier.
    Von „pervers und krank“ steht da erstmal nichts, aber ich habe das Buch ja nicht gelesen – vielleicht ist es tatsächlich eine getarnte Hetzschrift. Halte ich aber für äußerst unwahrscheinlich.
    Und dass es Leute gibt, die an die Veränderbarkeit von sexueller Orientierung glauben, muss man nicht toll finden. Wir sind aber eine pluralistische, freie Gesellschaft, in der jeder eigenverantwortlich nach seiner Façon sein Glück suchen darf.

    Der Titel „Eva braun“ allerdings ist Hetze. Wie auch der Artikel auf queer.de. Ich habe ihre Bücher gelesen. Und die Lemminge im Kommentarblock rennen und reden dieser Demagogie kritiklos nach. Fr. Herman redet weder von „Untergangszenarien“ noch hat sie „krude Thesen zur Homosexualität“.

    Der Umgang mit Eva Herman in den Medien und auch in den Blogs, die ich so lese, ist einfach skandalös.

  5. Adrian 23. Mai 2008 um 14:25 #

    „Der Umgang mit Eva Herman in den Medien und auch in den Blogs, die ich so lese, ist einfach skandalös.“

    Nö, denn wir sind eine pluralistische, freie Gesellschaft, in der jeder eigenverantwortlich seine Meinung sagen und die Meinung von anderen kritisieren darf.

    Zum Buch des Hänssler Verlags: Es ist von Herrn van den Aardweg. Ich kenne seine Thesen. Er gehört zu den Gurus der Ex-Gay-Bewegung. Er hält Schwule für krank und pervers.
    Vielleicht solltest Du uns zugestehen, dass wir hier einfach ein wenig mehr über diese ganzen Typen wissen.

  6. Adrian 23. Mai 2008 um 14:28 #

    Ach herrje, der Hännsler Verlag führt, wie ich gerade sehe, auch noch das Pamphlet des Ober-Ex-Gay-Führers Richard Cohen. Kann es noch dümmer kommen?

  7. Adrian 23. Mai 2008 um 14:30 #

    Man oh man – noch was: Es gibt auf dieser Welt keinen einzigen Menschen der an eine „Veränderbarkeit von sexueller Orientierung“ glaubt. Es gibt nur solche die an einer Veränderbarkeit homosexueller Orientierung glauben. Ein wichtiger Unterschied.

  8. ex-blond 23. Mai 2008 um 14:32 #

    „wir sind eine pluralistische, freie Gesellschaft, in der jeder eigenverantwortlich seine Meinung sagen und die Meinung von anderen kritisieren darf.“

    Damit hast du Recht! Es wird jedoch skandalös, wenn es anstatt um Argumentieren um Diffamieren geht. Das ist einfach ekelhaft. Und das Schlimme daran ist, dass es bei manchen Themen scheinbar ‚erlaubt‘ ist – dass es einfach durchgeht – dass die Leute das nicht einmal merken, Leute, die sonst kluge und faire Denker sind.

  9. ex-blond 23. Mai 2008 um 14:36 #

    Von diesen Autoren und deren Thesen habe ich tatsächlich keine Ahnung -das gestehe ich Dir zu.

    „Es gibt auf dieser Welt keinen einzigen Menschen der an eine “Veränderbarkeit von sexueller Orientierung” glaubt. Es gibt nur solche die an einer Veränderbarkeit homosexueller Orientierung glauben. Ein wichtiger Unterschied.“

    Die These der Veränderbarkeit homosexueller Orientierung setzt natürlich die allgemeinere These der Veränderbarkeit der sexuellen Orientierung (egal in welche Richtung) voraus – wie sollte es sonst überhaupt erst zu einer homosexuellen Orientierung kommen?

  10. Adrian 23. Mai 2008 um 14:46 #

    In der Praxis wirst Du aber niemanden finden, der bereit ist, aus einem Hetero einen Homo zu machen. Es wird auch nie gefragt, was die Ursachen der Heterosexualität sind.

  11. ex-blond 23. Mai 2008 um 14:50 #

    Also müsste es heißen:

    Und dass es Leute gibt, die an die Veränderbarkeit von homosexueller Orientierung glauben, muss man nicht toll finden. Wir sind aber eine pluralistische, freie Gesellschaft, in der jeder eigenverantwortlich nach seiner Façon sein Glück suchen darf.

  12. Adrian 23. Mai 2008 um 15:09 #

    Sicher. Aber ich kann Wölfe im Schafspelz auch als solche bezeichnen.

    Wenn ich aber bspw. mein Glück gefunden habe, wird irgendjemand daneben stehen und schreien:
    „Wenn Du das tust, werden unsere Kinder teuer dafür bezahlen.“
    Und damit wäre der Kreis geschlossen…

  13. ex-blond 23. Mai 2008 um 15:39 #

    Glaube mir: weder ich noch sonst ein Mensch, den/die ich kenne will Dir an Dein Glück.

    „Und damit wäre der Kreis geschlossen…“

    Nur, wenn man gewaltsam einzelne Sätze aus dem Zusammenhang reißt.

  14. Adrian 23. Mai 2008 um 16:02 #

    Ich kenne welche. Schreiben tu ich über sie seit November 2006.

    Ich reiße überhaupt nichts aus dem Zusammenhang.

    „Das Kalifornische Oberste Gericht und seine Millionen von Unterstützer spielen mit dem Feuer. Und daran werden sich schließlich kommende Generationen die Finger verbrennen – auf eine Art und Weise, wie wir uns das erst ansatzweise vorstellen können.“

    „Wir sind in etwas eingetreten, was jenseits Huxleys „Schöne neue Welt“ liegt. All das haben wir der Selbstüberschätzung von vier Individuen zu verdanken. Aber solch eine Selbstüberschätzung wird ihren Preis fordern. Unsere Kinder und Kindeskinder werden dafür bezahlen.“

  15. ex-blond 23. Mai 2008 um 16:41 #

    Nun ja, jetzt hast Du halt ein bisschen größere Abschnitte aus dem Zusammenhang gerissen.

    Der (ganze) Text richtet sich in keiner Weise gegen Dich und Dein Glück, z.B. Deine Beziehung mit Deinem geliebten Partner oder gegen die freie Wahl wie Du leben willst.

    Der Text beschreibt allerdings (in Details teilweise überzogen) die Konsequenzen, die kommenden Generationen entstehen werden (und ja bereits jetzt entstehen), wenn der Unterschied zwischen Mann und Frau ideologisch nivelliert wird und vollkommen folgerichtig die Ehe zwischen Mann und Mann bzw. Frau und Frau möglich sein wird. Der Text richtet sich nicht (!) gegen eingetragene Partnerschaften.

    Ich glaube übrigens, wer im Wesen (d.h. Steuerrechtliches jetzt mal beiseite gelassen) nicht versteht, warum eine „eingetragene Partnerschaft“ kein Problem ist, während die „Homo-Ehe“ sehr wohl problematisch für die Gesellschaft ist, begreift nicht, worum es überhaupt geht.

  16. Adrian 23. Mai 2008 um 17:23 #

    Ja, Du hast Recht. Ich begreife nicht worum es geht. Ich begreife nicht, warum eine Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts problematisch für die Gesellschaft sein soll.

    Ich denke, dass die „Nivellierung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern“ ein völlig anderes Thema ist, dass mit Homosexualität überhaupt nichts zu tun hat.

    Und selbst wenn es diese Nivellierung gäbe – na und?

  17. Adrian 23. Mai 2008 um 17:34 #

    Und: Der Text spricht mir ab, heiraten zu dürfen. Er richtet sich damit natürlich gegen die freie Wahl wie ich leben will.

  18. ex-blond 23. Mai 2008 um 22:32 #

    „Ich begreife nicht worum es geht.“

    OK, ich versuche es hier mal ziemlich komprimiert in aller Kürze. Vielleicht schreibe ich dazu mal einen eigenen, ausführlichen Artikel, das ist nur leider eine Zeitfrage.

    Es geht dabei nicht um Dich (was die Sache in gewisser Weise ungerecht macht – wenn man Gerechtigkeit als quantitative Gleichheit versteht): Ob und wie Du oder andere Schwule mit einem Partner zusammenleben ist für nachkommende Generationen schnurzpiepegal. Wenn das mit einem Treueschwur und gegenseitiger sozialer Absicherung, Erbregelung etc. im Rahmen einer eingetragenen Partnerschaft (könnte man dafür nicht ein schöneres Wort finden? Ein Hörer einer amerik. Radioshow schlug letztens „garriage“ vor, ist das blöd?) stattfindet, umso besser. Kultur ist menschengemacht und entwickelt sich weiter.

    (1) Da die Ehe von jeher nicht nur (längste Zeit sogar weniger oder gar nicht) ein Liebesbeweis, sondern v.a. auch ein soziales Konstrukt zum Zwecke der Fortpflanzung (!), Kinderaufzucht(!) und sozialen Absicherung von Frau und Kindern war,
    da außerdem Mann und Frau wesensmäßig nicht gleich sind (sonst würden wir beide auch auf Frauen stehen und nicht auf Männer fixiert sein),
    da Kinder Vater und Mutter brauchen,
    da eine zweite Mutter keinen Vater und ein zweiter Vater keine Mutter ersetzen kann,
    ist eine „eingetragene Partnerschaft“ wesensmäßig etwas anderes als eine „Ehe“, da sie zugeschnitten ist auf eine wesensmäßig andere Beziehung, nämlich die Beziehung zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau, die all die eben genannten Kriterien logischerweise nicht erfüllen kann. Und das ist nicht einmal ein Mangel, denn dann wäre es auch ein Mangel, dass ich keinen Schwanz habe und Du nicht monatlich Deine Tage. Ich finde letzteres lästig, aber so ist sie nun mal, die Natur.

    (2) Ein Umdefinieren der Ehe setzt ideologisch zwangsläufig voraus, dass die eben genannten Punkte (-> 1) aber falsch sind. Diese Ideologie ist seit dem Feminismus sehr in Mode (totale Gleichbehandlung von und gleiche Erwartungen an Jungen und Mädchen) und zugleich in ihren Kernpunkten falsch, was bereits bei vielen: Frauen, Männern, Eltern, Kindern, Leid verursacht hat – ergo übrigens Phänomene wie die gehasste/beliebte Eva Herman, die – entgegen der ideologischen Mode – den Finger in die Wunden legt.

    Das eigentlich Fatale beim Umdefinieren der Ehe sind die langfristigen ideologischen Nebenwirkungen, denn die Homo-Ehe bedeutet ein Zementieren einer falschen Auffassung (->2) über die Natur des Menschen. Die Homo-Ehe ist so gesehen die Spitze eines Eisbergs. In der bisherigen, konservativen Auffassung von Ehe (->1) gipfelt eine Erkenntnis der Natur von Mann bzw. Frau (->1). Die Ehe ist sozusagen das äußere, sich in der Kultur manifestiert habende Leitbild dieses Begreifens einer wesensmäßigen Wahrheit über die Natur des Menschen in den unterschiedlichen Geschlechtern.

    Die Einführung der Homo-Ehe wäre aber nicht nur die theoretische Zementierung im Gesetz einer falschen Auffassung über das Wesen von Mann und Frau, sondern sie hätte auch weitergehende praktische Konsequenzen. Wie Dennis Prager richtig folgert, würden – müssten! – über kurz oder lang weitere Gesetze folgen. Die richtige Ansicht, Mann und Frau seien wesensmäßig unterschiedlich, würde moralisch bewertet werden wie Rassismus und entsprechend verfolgt werden. Völlig unabhängig davon, ob die sexuelle Orientierung nun genetisch und/oder psychisch bedingt ist, ist es offensichtlich, dass es sexuell eine große Bandbreite gibt, Dennis Prager drückt dies im zitierten Artikel sehr treffend aus. Der wesensmäßige Unterschied Mann/Frau existiert deshalb aber trotzdem, und es ist durchaus die Gesellschaft mit ihren Leitbildern wie der Ehe zwischen Mann und Frau, die hier eine Orientierungshilfe zur Selbstfindung und auch Selbstbeschränkung, eine Voraussetzung jeder Zivilisation, gibt. Dies aufzugeben, ja sogar dies als dem Rassismus gleichwertig zu behandeln wird großen Schaden anrichten v.a. an den Kindern, die statt Orientierung verdrehte Verwirrung und Desorientierung erfahren werden, und die alsbald die Erwachsenen von morgen sein werden usf. („Unsere Kinder und Kindeskinder werden dafür bezahlen.“)

    Die Homo-Ehe ist – nicht für die einzelnen Homosexuellen selbst, aber für die Gesellschaft – in ihren ideologischen Prämissen und den praktischen Konsequenzen tatsächlich so falsch wie der Sozialismus, der an der Wahrheit des Wesens des Menschen scheitern muss.

  19. Adrian 24. Mai 2008 um 00:18 #

    I don’t get it!

    Wenn eine Beziehung zwischen Mann und Frau wesensmäßig etwas anderes sei als die Beziehung zwischen zwei Männern (zwei Frauen): Inwiefern würde die Ehe zweier Männer die „Andersartigkeit“ einer Ehe zwischen Mann und Frau beeinträchtigen?

    Oder allgemeiner formuliert: Inwiefern beeinflusst die Beziehung zweier Männer die Beziehung zwischen Mann und Frau?

  20. David 24. Mai 2008 um 13:03 #

    Ach Ex-blond…
    Du und andere, ihr habt bislang nicht EIN EINZIGES Argument genannt, inwiefern „Ehe&Familie“ dadurch unterstützt werden, das Homosexuelle Paare NICHT heiraten können…
    Was hat denn bitteschön eine Familie oder die Gesellschaft davon, das man anderen dieses Recht verwehrt??
    Ein Recht welches andere, die deine genannten Kriterien ebenfalls NICHT ERFÜLLEN – sich als selbstverständlich rausnehmen.
    Was hat denn die Gesellschaft davon, das Homosexuelle sich nicht absichern dürfen, und und und…
    Familienförderung geht anders, und nicht anders indem man andere schlechter stellt.
    In erster Linie möchten homosexuelle Paare EXAKT aus DEM GLEICHEN Grund heiraten wie alle anderen Paare auch.
    Alles andere ist messen mit 2erlei Mass, ein altes Ehepaar setzt keine KInder auf die Welt, kinderlose Ehepaare bringen der Zivilisation auch nichts – also wozu DEREN Eheförderung und -Privilegien?

    Ach ja, da kommen wieder die Werte wie „gegenseitige Fürsoge“ ins Spiel – komisch, wieso unterstellt man homosexuellen Paaren nicht exakt DIESELBEN Werte ausleben zu können?
    Leitbilder? Orientierungshilfe?
    Bist du vielleicht mal auf die Idee gekommen, das sich homosexuelle Menschen an genau DIESEN hochgehaltenen Leitbildern orientieren?
    Wer dieses Leitbild lediglich auf die Aufzucht von Kindern reduziert, der müsste sich besonders stark dafür machen, das sämtlichen Paaren ohne Kinder keinerlei eheliche Privilegien zukommen dürfen.
    Ihr könnt kein einziges Argument nennen, warum diese Paare anders als homosexuelle Paare behandelt werden sollten.

  21. ex-blond 24. Mai 2008 um 13:37 #

    Die Beziehung zweier Männer beeinflusst natürlich die Beziehung zwischen Mann und Frau gar nicht, in keiner Weise. Aber Deine Frage geht am Thema vorbei!

    Auch wenn das jetzt vielleicht ärgerlich klingt: den Text, den ich oben verfasst habe musst Du sehr genau lesen, weil er so verkürzt und komprimiert ist, ist er nicht einfach zu verstehen. Ich habe alle Veranschaulichungen ja weggelassen und nur die Quintessenz geschrieben, um die es geht, sozusagen vom Baum nur die Äste dargestellt, den Blätterwald habe ich weggelassen (Blätter sind eher im Text von Dennis Prager u.a. zu finden)

    Es geht hier um Ideologie, während Du denkst, es ginge um die Sache „Ehe“ als nur-Regel, als ein Recht, welches Dir faktisch verwehrt ist. Du denkst, Du kämpfst gerechterweise um die Abschaffung einer Dich diskriminierenden Regel, während es in Wirklichkeit um die Abschaffung eines Weltbildes geht, das durch eine der Wirklichkeit nicht entsprechende Ideologie über das Wesen des Menschen ersetzt werden soll (da sind wir schon länger mittendrin) und (neu!) gesetzlich zementiert werden soll. Diesen Zusammenhang habe ich oben (in meinem letzten Posting) erklärt.

    Randbemerkung:
    Dass sich Gegner der Homo-Ehe eher im rechten als im linken politischen Spektrum befinden, hat exakt ganz eng damit zu tun, dass es sich um eine ideologische Umwälzung handelt: wie ich bereits hier mal andeutete, denken Linke eher von einem Ideal aus und wollen die Wirklichkeit per Staat und Gesetze entsprechend gestalten, während Rechte und Liberale sich eher zuerst die Wirklichkeit ansehen und den Staat / Gesetze entsprechend gestalten wollen. Die ideologische Aufhebung des Unterschieds zwischen Mann und Frau (welche, wie im letzten Post beschrieben, die unabdingbare Voraussetzung für die Definition der Ehe als Institution für Mann-Mann/Frau-Frau/Mann-Frau ist) aus dem linken Ideal heraus, dass Gerechtigkeit Gleichheit bedeutet, unabhängig von der evidenten Wirklichkeit, und die darauf folgende Änderung des Status Quo per Gesetz mit allen Folgen ist eher typisch links gedacht, während umgekehrt das Festhalten an Regeln, die der Wirklichkeit entsprechen, auch wenn daraus eine scheinbare Ungerechtigkeit folgt wie die, dass Du als Schwuler nicht heiraten darfst (wohl aber eine eingetragenen Partnerschaft eingehen darfst) eher rechts und liberal gedacht ist, weil danach Gerechtigkeit nicht unbedingt Gleichheit bedeutet, sondern „gerecht“ bedeutet, einer Sache, einer Wirklichkeit gerecht zu werden, ihr angemessen zu sein.

    Zweite Randbemerkung:
    Manche Aktivisten in der Gay Community befinden sich auch in einem erheblichen Selbstwiderspruch.
    Sie kämpfen nämlich gleichzeitig für die Homo-Ehe und gegen die Thesen der Ex-Gays, dass die sexuelle Orientierung prinzipiell veränderbar sei.
    Wenn es aber keinen wesensmäßigen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt (weshalb folgerichtig die Ehe sowohl für gleichgeschlechtliche Paare als auch für Paare unterschiedlichen Geschlechts offen sein muss) bedeutet das, dass sexuelle Präferenzen tatsächlich durch frühkindliche Prägungen entstehen müssen und dementsprechend auch durch Therapie veränderbar sein müssten, was den Thesen der Ex-Gays entspräche.

  22. ex-blond 24. Mai 2008 um 13:50 #

    mein voriger Post richtete sich an Adrian.

    und hier auch @ David: weshalb eine Unterscheidung zwischen „eingetragener Partnerschaft“ und „Ehe“ sinnvoll ist und aufrecht erhalten werden muss, steht in meinem Posting „23. Mai 2008 um 22:32“. Die von Dir genannten Punkte sind legitim, aber durch die eingetragene Partnerschaft abgedeckt oder abzudecken (z.B. steuerrechtliche Regelungen etc).

  23. Damien 24. Mai 2008 um 14:32 #

    @ex-blond: „Die ideologische Aufhebung des Unterschieds zwischen Mann und Frau (welche, wie im letzten Post beschrieben, die unabdingbare Voraussetzung für die Definition der Ehe als Institution für Mann-Mann/Frau-Frau/Mann-Frau ist)…“
    Auch durch die x-te Wiederholung wird aus einer Behauptung keine Wahrheit. Das eine (der Unterschied zwischen Mann und Frau, den es natürlich gibt) hat mit dem anderen (der Frage, ob auch zwei Männer heiraten dürfen) nicht das geringste zu tun. Denn die Heirat zweier Männer ändert rein gar nichts an dem Unterschied zwischen Mann und Frau.
    Damit ist auch Deine zweite Randbemerkung hinfällig.
    Auf Prager werde ich vermutlich noch in einem separaten Beitrag eingehen.

  24. ex-blond 24. Mai 2008 um 18:06 #

    „Denn die Heirat zweier Männer ändert rein gar nichts an dem Unterschied zwischen Mann und Frau“

    Das habe ich an keiner Stelle behauptet … die Heirat zweier Männer ändert aber die Definition der Ehe, und darum geht es, s.o. … aber ich finde auch, wir drehen uns jetzt im Kreis.

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  1. Es gibt genug Heiratsurkunden für alle! « The Gay Dissenter - 28. Mai 2008

    […] weiter zu schüren. Beim Stöbern durch die Kommentare bei GayWest fand ich einen Hinweis auf eine deutsche Übersetzung (von ‘Füchsin’; die Richtigkeit und Vollständigkeit […]

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