Heiße Kontroverse um warmen Bischof

17 Jul

Unter diesem schlüpfrigen Motto könnte ein Artikel in der WELT stehen, in dem Thomas Kielinger sich mit Gene Robinson beschäftigt. Das ist

der erste zum Bischof erkorene bekennende homosexuelle Geistliche der anglikanischen, nein irgendeiner Kirche auf der Welt.

Vielleicht auch der erste zum Bekenntnis homosexualisierte geistliche erkürende Bischof. Oder der erste zur Homosexualität gebischofte vergeistlichte bekannte Erkorene. Wie auch immer, der Mann ist – so ist man es von Schwulen gewohnt – ziemlich gefährlich. Um ihn nämlich und seine sexuelle Orientierung

wabert und wogt eine zersetzende Debatte, die in den nächsten zwei Wochen, während die anglikanische Kirche ihre Weltkonferenz in Canterbury abhält, zur Spaltung eben dieser Kirche führen kann.

Doch noch bevor die Debatte ihr destruktives Werk beenden kann,

beherrscht der in den roten Gewändern seines Status gekleidet Robinson den Altarraum wie ein Schauspieler die Bühne

und wird beinahe militant:

Hin und her schreitend, auf Augenhöhe mit dem dreiseitig aufgereihten Publikum, wiegt und wägt er seine Worte wie Waffen in einem Plädoyer.

Um sodann den heiligen Raum zu seinem eigenen Vorteil zu funktionalisieren:

Denn der Kirchenraum ist für den von vielen gehassten Kleriker auch Gerichtssaal, in dem er in eigener Sache argumentiert, wie um die Geschworenen zu überzeugen.

Und dafür fährt er auf,

Verführerische Worte

die doch der Korrektur durch Kielinger bedürfen:

„Wie unglücklich“ – Robinson meint: unmodern –, „dass sich die anglikanische Kirche bei all den riesigen Problemen auf der Welt zerreißt über zwei Männer, die sich lieben.“

Damit kein Missverständnis aufkommt über die Selbstbezüglichkeit der Schwulen, legt Kielinger nach:

Er meint sich und seinen Lebenspartner Mark Andrew.

Nicht die anderen, die sind ihm schnurzegal. Obwohl, am Tag darauf, nach einer Filmvorführung

platziert er sich neben Englands berühmtem Shakespeare-Darsteller und Filmschauspieler Ian McKellen (Gandalf in „Der Herr der Ringe“), auch er ein bekennender Homosexueller der oberen Zehntausend.

Herr Kielinger, wir haben schon verstanden. Die reichen Schwulen, egomanisch, zersetzen die Gesellschaft und treten, wenn’s sein muss, auch gemeinsam an:

Wie doch die sexuelle Identität die Menschen zusammenschweißt zu neuer Brüderlichkeit.

Während den anderen, den schnöden Heteros, die eine Kirche unter den Fingern der homosexuellen Naturgewalten zerbröselt:

Derweil grübelt in Canterbury der Primas der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams, wie vor dem siegesgewissen Gene Robinson und dem liberalen Tsunami hinter ihm die Einheit der Kirche noch zu retten sei, ihre Lehre von der Zentralität der Familie aus Mann und Frau.

Wobei es einer gewissen Ironie nicht entbehrt, ausgerechnet Williams als Garanten für christliche Werte anzuführen, war er es doch, der zuletzt Anfang diesen Jahres die Zulassung der Scharia in Großbritannien gefordert hatte.

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