Update (12.10.08): McDonalds bestreitet Kehrtwendung hinsichtlich der Unterstützung der Rechte Homosexueller
Fragezeichen im Titel hinzugefügt
Vielleicht sollte man der AFA gar nichts glauben. Ein offizielles Statement von McDonalds gibt es allerdings (noch) nicht
(Dank an TGD)
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Die Streiter für das Abendland und der gesamtgesellschaftlichen Moral können aufatmen. McDonalds hat eingelenkt und wird sich in Zukunft den Wünschen der evangelikalen American Family Association (AFA) beugen:
The antigay American Family Association has ended its five-month boycott against McDonald’s after a company executive resigned from a gay and lesbian business group, reports the Chicago Tribune.
Richard Ellis has stepped down from the board of the National Gay and Lesbian Chamber of Commerce, and the AFA claims it’s because of the stress it placed on the Oak Brook, Ill.-based company. The AFA claimed that by participating in the gay chamber, McDonald’s wasn’t remaining neutral „in the cultural war over homosexuality.“
Ja, Sie haben richtig gelesen. Und McDonalds wird von nun an „neutral“ bleiben, wenn es um die Positionen der AFA geht. Und nicht nur was die Homo-Ehe betrifft, nein. Bei allem was die AFA an Homosexualität so zu monieren hat:
According to the AFA, McDonald’s e-mailed franchise owners with the following message: „It is our policy to not be involved in political and social issues. McDonald’s remains neutral on same-sex marriage or any ‚homosexual agenda‘ as defined by the American Family Association.“ [Hervorhebung von mir, Adrian]
Um es einmal ganz klar zu sagen: McDonalds lügt: Die Aussage, es sei nicht im Sinne ihrer Firmenpolitik, sich in politische und gesellschaftliche Streitfragen einzumischen, ist kompletter Unsinn. Denn genau das tut McDonalds. Sei es, weil es Mitglied einer Lobbygruppe ist, die für Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben eintritt, oder angesichts von Boykottaufforderungen einer Anti-Schwulen-Gruppe klein bei gibt.
Wenn McDonalds ehrlich wäre, könnte es gleich die Mitteilung herausgeben, dass der Konzern in Zukunft für die Diskriminierung und Ächtung Schwuler und Lesben eintritt. Denn das ist die Agenda der AFA. Und wer meint, in einer solchen Frage „neutral“ bleiben zu müssen, dem geht es wie einigen Liberalen, die auch nicht kapieren, oder kapieren wollen, dass „Neutralität“, wenn es um den Kampf gegen Schwulenhasser geht, eben nichts anderes bedeutet als die stillschweigende Anerkennung dieser.
Wenigstens ein Gutes hat die ganze Geschichte aber: Endlich gibt es einen vernünftigen Grund, McDonalds mit Antipathie zu begegnen.
Siehe auch:
Ich habe gestern oder vorgestern auch davon gehört. Aber bevor ich McD die Freundschaft kündige: Gibt es eine offizielle Bestätigung von McD oder der NGLCC? Ich habe den Eindruck, hier haben Advocate, Queer, Idea und Pinknews eine Meldung der AFA abgeschrieben, und die AFA ist alles andere als eine seriöse Quelle. Als sie ihren Ford-Boycott beendeten haben sie ihren angeblichen Sieg über Ford auch sehr einseitig präsentiert. Im Moment sehe ich jedenfalls nicht klar.
http://www.portfolio.com/views/blogs/mixed-media/2008/10/10/mcdonalds-denies-u-turn-on-gay-rights-support
http://www.nglcc.org/node/4168
Vielen Dank für die Ergänzungen. Das scheint echt alles nicht so klar zu sein.
@ TGD
Du bist heute übrigens bei uns im Spamfilter gelandet und ich musste Dich da rausfischen. Merkwürdige Sache…
@ Adrian:
Ja, ich merkte das… aber erst nachdem ich das zweite Mal schreib. Liegt vermutlich an den beiden eingefügten Links…
Etwas gutes hat es ja! Die wahrscheinlich, eh viel zu fetten Kinder, der AFA-Mom’s durften kein Fast-Food in sich reinstopfen…hat Ihnen sicher nicht schlecht getan, den Kleinen.
Es sieht so aus, als würde McD sich zumindest die Option offen halten, mit der AFA ins Bett zu gehen:
http://signorile2003.blogspot.com/2008/10/mcdonalds-we-will-neither-confirm-nor.html