Göttliches Feuer

15 Okt

Nachdem die Geburtstagsfeier letzten Samstag gut überstanden ist, hier noch das Gebet, das ich vor dem Essen gelesen habe. Ich habe es dem neuen Buch von Richard Rohr entnommen, „Ins Herz geschrieben. Die Weisheit der Bibel als spiritueller Weg“. Das Gebet ist verfasst von Symeon, dem Neuen Theologen. Ich fand es passend vor dem Festessen. Denn mit dem Essen und Trinken ist es wie mit unserer Beziehung zu Gott. Wir können davon lesen, doch es zu erfahren ist etwas qualitativ anderes. Zu hören, wie das Brot gebrochen wird, wie der Wein in die Gläser läuft, ist nicht dasselbe, wie davon zu lesen. Den Duft der Speisen zu riechen und zu schmecken ist nicht dasselbe, wie nur davon zu lesen. Ich will damit nicht sagen, dass gutes Essen und Trinken dasselbe ist wie mit Gott vereint zu sein. Es ist Geschenk Gottes und Ausdruck seiner Liebe zu uns.

Ach, wie verehrungswert ist das Mysterium,

das sich in mir vollzieht.

Die Zunge kanns nicht künden,

nicht diese schwache Hand es niederschreiben

zum Lobpreis dessen, für den in Wahrheit

alles Rühmen, alle Rede Stammeln bleibt …

… und was in mir geschieht,

das sieht mein Geist zwar ein,

doch sagen kann ers nicht.

Er schaut es und er will es künden,

doch findet er nicht Worte, es zu sagen.

Denn Unschaubares schaut er,

aller Gestaltung gänzlich bar,

ganz einfach, ohne Teile, und doch:

an Größe ists Unendlichkeit …

Wenn ichs so nennen soll, ist es

im Höchsten eine Ganzheit, wir mir scheint.

Und doch wird keineswegs sein Wesen selbst geschaut:

man schaut es nur, indem mans mit ihm teilt.

Denn nur am Feuer zündet man das Feuer an,

und ganz in Feuer umgeformt nimmt man es an.

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