Es gibt Dinge, die sind so unglaublich, dass sie nur in der Realität passieren können. Eine Gruppe selbsternannter Ex-Gays – sprich: hochreligiöse Homos, die glauben, dass sie zur Heterosexualität therapiert wurden, in Wirklichkeit aber lediglich ihr Coming-out rückgängig gemacht haben – hat die Menschenrechtsbehörde in Washington D.C. verklagt. Grund: Ex-Gays werden in Antidiskriminierungsrichtlinien nicht berücksichtigt:
The suit asks the DC Superior Court to direct the Office to include former homosexuals under the sexual orientation law.
“The ex-gay community is the most bullied and maligned group in America, yet they are not protected by sexual orientation non-discrimination laws,” said Regina Griggs, PFOX executive director, in a statement.
“Shouldn’t ex-gays enjoy the same legal protections that gays enjoy?” asked Griggs in the statement.
“Former homosexuals and their friends have been fired from their jobs, repeatedly ridiculed, assaulted, and intimidated. This harassment is most often perpetrated by the same groups who demand protection under sexual orientation laws but work to deny ex-gays the same respect.”
Aus formaler Sicht sollte man sich über einen derartigen Vorgang nicht wundern. Gesetze gegen Diskriminierung führen nun mal dazu, dass sich irgendwann jeder als Opfer der Gesellschaft fühlen darf. Moralisch betrachtet ist diese Klage an Zynismus allerdings kaum zu überbieten. Denn warum glauben selbsternannte Heteros ernsthaft, in einer Gesellschaft voller Heteros diskriminiert zu werden? Vielleicht sollten sie einfach aufhören, der Welt mit ihren Ex-Gay-Geschichten auf den Nerv zu fallen und statt dessen einfach nur ihre neu gewonnene „Heterosexualität“ leben.
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