Bundesjustizministerin Zypries hat überraschend erkannt,
dass homosexuelle Paare nach wie vor beim Adoptionsrecht benachteiligt würden.
Obwohl noch in der letzten Wahlperiode des Bundestages ein Antrag der FDP, der sich gegen diese Diskriminierung richtete, auch von der SPD abgelehnt wurde, erklärt Zypries nun:
Eine Gleichbehandlung von homosexuellen und heterosexuellen Paaren ist in unserer modernen Gesellschaft ein Gebot der Toleranz.
Damit niemand auf die Idee kommt, die SPD leite daraus einen tatsächlichen Veränderungsbedarf ab, schob Zypries hinterher:
Jetzt müsse überprüft werden, ob es eine gesellschaftliche Akzeptanz für die Änderung des Adoptionsrechtes gebe.
Wenn nicht, muss die Benachteiligung wohl noch ein wenig aufrechterhalten werden und die Toleranz darf fürs erste auf die Wartebank.
Was die Bundejustizministerin und ihre Partei vom „Gebot der Toleranz in einer modernen Gesellschaft“ halten , haben sie gerade erst durch die gänzliche Ablehnung einer Gleichstellung im Beamtenrecht und durch die Einstufung von Lebenspartnerschaften in die Steuerklasse der Fremden bei der Erbschaftsteuer klargestellt.