Kuscheln im Feldbett

16 Jan

Dass in der Bundeswehr, als einer Institution mit stark (imaginierter) männlicher Atmosphäre, ab und an mal dämliche Bemerkungen über Schwule gerissen werden, bzw. alles, was einem nicht passt als „schwul“, „schwuchtelig“, „tuntig“ etc. bezeichnet wird, sollte eigentlich nicht überraschen:

Folgende Ausdrücke sind von den Ausbildern in einem strengen Ton (schreiend), was nicht als Scherz zu verstehen war, benutzt worden:

1. Beim Marschieren „ihr müsst ´x´cm Abstand zum Vordermann halten, alle die dichter dran sind, sind schwul! Wer einen größeren Abstand hält, begeht Fahnenflucht!“
2. Beim Warten vor der Kantine (Kantine hatte nicht pünktlich geöffnet) „ihr Schwuchteln, macht endlich die schwuchtelige Tür pünktlich auf“
3. Beim Essen „wer nur Käse auf dem Brötchen hat ist schwul“
4. Auf Stube „macht die schwuchtelige Tür zu“
5. Beim Antreten „steht ordentlich oder seid ihr Schwuchteln“
6. Bei der Anmeldung zur Grundausbildung schrie ein Ausbilder jemanden hinterher „bist du schwul oder was?“

Die üblichen hirnlosen Sprüche eben. Zur Verteidigung der Herren in Uniform möchte ich allerdings betonen, dass ich zu meiner Armeezeit, solche Sprüche nie gehört habe (abgesehen vom ersten Spuch, allerdings ohne das „schwul“). Es scheint eben auch darauf anzukommen, mit was für Kameraden man(n) das Feldbett teilt.

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