Ja, Homosexuelle sollten sich verstecken!

30 Jan

Es wäre natürlich zuviel verlangt, von einem katholischen Bischof in irgendeiner Form vernünftige Antworten über Gott und die Welt zu bekommen. Dummerweise glauben solche Leute beständig, ihre Eigenschaft als zölibatäre Männer befähige sie dazu, Antworten auf Fragen zwischenmenschlicher Beziehungen zu haben. So auch Bischof Algermissen, seines Zeichens Kirchenfürst aus dem deutschen Bible Belt:

„Was sagen Sie zu Homosexualität?“ – „Das ist ein Problem, das nur wenige in der Gesellschaft angeht“, entgegnete Algermissen. Und er kritisierte, dass es heute ein „großes Thema“ in der Gesellschaft sei. Homosexuelle hätten eine große Lobby. Teilweise gewinne man den Eindruck, dass heterosexuelle Paare „süffisant belächelt“ würden. Vor 20 Jahren sei das noch nicht so gewesen. „Jetzt outen die sich nach Strich und Faden“, sagte er wörtlich. Wer so veranlagt sei, sei so veranlagt, erkannte Algermissen vor den Jugendlichen. Gegen die „Schöpfungsordnung“ verstoße Homosexualität trotzdem. Demnach gehörten nämlich Mann und Frau zusammen, Homosexualität sei nicht die „normale Haltung eines Menschen“. Als „abartig“ bezeichnete Algermissen die Schwulen- beziehungsweise Lesbenhochzeit. Ebenso „abartig“ sei, wenn gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren könnten. „Aber bloß keine Verfolgung und Sanktionen“, fügte der Geistliche zwischen seinen Ausführungen ein: „Die sollen ganz still so leben, wie sie es machen.“

5 Antworten zu “Ja, Homosexuelle sollten sich verstecken!”

  1. Dagny 30. Januar 2009 um 14:09 #

    Dummerweise glauben solche Leute beständig, ihre Eigenschaft als zölibatäre Männer befähige sie dazu, Antworten auf Fragen zwischenmenschlicher Beziehungen zu haben.

    Ist das nicht ein zutiefst unliberales Argument? Wird hier nicht die Annahme gemacht, man koenne nur dann Dinge beurteilen, wenn man sie selber erlebt hat? Ein Filmkritiker ist nur dann berechtigt, eine Kritik zu verfassen, wenn er selber Filme gemacht hat?

  2. Adrian 30. Januar 2009 um 14:30 #

    Bischof Algermissen kann es augenscheinlich nicht beurteilen. Ich sage ja gar nicht, er dürfe nicht. Aber man wird mir zugestehen, es merkwürdig zu finden, wenn ein Mensch, dem es per Beruf untersagt ist eine Partnerschaft einzugehen, sich berufsmäßig über das Liebes- und Sexualleben anderer Menschen auslässt.

  3. Tschaalie 30. Januar 2009 um 20:17 #

    Zu dieser Aussage des Herrn Bischof vor Jugendlichen – denen muss man natürlich beizeiten beibringen das Schwule und Lesben Abartig seien – meine Meinung zu sagen lasse ich lieber. Ich bliebe nicht sachlich. Mir fällt dazu nur Max Liebermann ein: „Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte“.

  4. tuckenalarm.com 31. Januar 2009 um 15:04 #

    da hat einer seine eigene religion entweder

    a) nicht verstanden

    b) beim bibellesen das neue testament ausgelassen

    c) sich der aufrechterhaltung der unseligen rechtskonservativen tradition des bistums fulda verschrieben

    oder er will

    d) homophober sein als der papst.

    respekt gegenüber andersdenkenden und -lebenden sollte an sich ein grundwert in der gesellschaft sein. respekt und menschenwürde stehen allen zu. und die kann selbst die katholische kirche – zu glück – niemnandem nehmen.

    wäre ja noch schöner, sich wegen solchen leuten zu verstecken 😉

  5. DINshredder 1. Februar 2009 um 01:34 #

    Ein Bischof ist als Schöpfungsbeauftragter tatsächlich eine glatte Fehlbesetzung, eben weil er ja selbst ein reproduktionstechnischer Blindgänger ist.
    Als Schwulenbeauftragter wäre er klasse, wenn er uns nur verraten würde, wie er seine eigene Existenz rechtfertigt. Scheint aber leider ein Firmengeheimnis zu sein.

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