Das rote Tuch

12 Mär

Wüstenstrom will’s wieder wissen: Nach den Rückzügen von Graz und Bremen versucht man es diesmal in Marburg, beim 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge, der für den 20. bis 24. Mai diesen Jahres angekündigt ist. Ob die Veranstalter wissen, wen sie da als Redner und Seminarleiter eingeladen haben? Wenn nicht, muss man ihnen wenigstens mangelnde Sorgfalt bei der Auswahl der Referenten vorwerfen. Denn wer jemand mit einem solch dubiosen Hintergrund wie Roland Werner als Hauptredner einlädt, sollte sich nicht auf Unwissenheit berufen. Werner, laut Kongressprogramm „1996, 2002 und 2008 Vorsitzender des Christival“, ist Autor von Büchern mit Titeln wie „Christ und homosexuell?“, „Homosexualität – ein Schicksal?“ und „Homosexualität und Seelsorge“. Außerdem ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Institutes für Jugend und Gesellschaft der Offensive Junger Christen. Neben Werner finden sich folgende selbsternannten Homo-Heiler im Kongressprogramm:

Einzelheiten über die abstruse, unseriöse, wahnhafte und jede Wissenschaftlichkeit entbehrende Argumentation von Wüstenstrom und des DIG entnehmen Sie bitte den obigen Links. Bleibt die Hoffnung, dass sich auch diesmal wieder ausreichend seriöse Psychotherapeuten und Seelsorger finden, die die Ausladung der Heterosex-Extremisten fordern. Auch wenn ein Ergebnis, selbst bei einem Erfolg der Forderung,  jetzt schon feststeht: Die Selbst-Inszenierung der Lügner als Opfer eines Angriffs auf die Meinungsfreiheit. Die nämlich sieht Wüstenstrom gefährdet, wenn sie sich kritische Rückfragen gefallen lassen müssen und nicht jedes von ihnen gewünschte Podium erhalten.

Für das Motto des Kongresses „Identität – Der rote Faden in meinem Leben“ empfehle ich bis zum Ausschluss der Homo-Hasser eine Umbenennung in „Homosexuelle Identität – Das rote Tuch in meinem Leben“.

6 Antworten zu “Das rote Tuch”

  1. ondamaris 12. März 2009 um 18:41 #

    danke für den hinweis – habs mal weitergeleitet …

  2. Steven 12. März 2009 um 20:09 #

    Ich fürchte fast, die Referenten sind sehr sorgfältig ausgewählt. Auf der Homopage der APS ist ein Vortrag von Hoffmann, in der er die reparative Therapie bewirbt, downloadbar (Homosex. begleiten), und die Linkliste weist einige ‚alte Bekannte‘ auf.

    Die ganze Ausrichtung der APS erscheint mir problematisch.

  3. Manu 15. April 2009 um 22:48 #

    Der Artikel soll wohl nicht ernst gemeint sein?
    Wie kann man einen Kongress, in dem ernsthaft über die Heilmethoden von Homosexualität gesprochen werden soll, mit „abstrus“, „unseriös“ oder „wahnhaft“ betiteln?

Trackbacks/Pingbacks

  1. Das Netzwerk der Evangelikalen « Steven Milverton - 23. März 2009

    […] Netzwerk der Evangelikalen GayWest berichtete kürzlich über einen im Mai in Marburg geplanten  “Internationalen Kongress für Psychotherapie und […]

  2. Die Umpolungsseminare von Marburg « Steven Milverton - 31. März 2009

    […] Das rote Tuch auf GayWest […]

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