Natur und Moral

9 Mai

Irgendwie kommt mir diese Argumentation in der „Welt“ bekannt vor:

Das „Museum of Sex“ liegt zwar an der vornehmen Fifth Avenue, aber nicht neben dem Central Park, wo die anderen, berühmten Museen ihren Sitz haben, sondern auf der Höhe der 27. Straße, also mitten im Trubel von Manhattan. Es ist ein kleines Museum, ein bisschen dunkel, beinahe schmuddelig. Aber zumindest die aktuelle Ausstellung ist sehenswert: Sie zeigt das „Sexualleben der Tiere“. […]

Diese Ausstellung hat im heutigen Amerika eine klare politische Botschaft. Sie soll noch dem letzten Hinterwäldler in Kansas begreiflich machen, dass Homosexualität nichts Widernatürliches ist – bitte: dort draußen auf der Prärie laufen massenweise schwule Bisons herum! -, dass also nichts dagegen spricht, in den USA die gleichgeschlechtliche Ehe einzuführen. Leider hat dieses Argument einen gewaltigen Pferdefuß. Denn nicht nur Homosexualität kommt in der Natur vor, sondern auch Vergewaltigung, Inzest, Sex mit Minderjährigen und Tötung von Nebenbuhlern sowie ungewolltem Nachwuchs. Nein, Homosexualität ist gewiss nichts Unnatürliches – aber die Ehe ist es. Die Gleichstellung von schwulen und lesbischen mit Hetero-Paaren mag zutiefst wünschenswert sein, aber nicht deshalb, weil Homosexualität auch in der Natur vorkommt.

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