Kein Brüno für Kiew

16 Jul

Seit der politischen Wende Anfang der neunziger Jahre tobt innerhalb der Bevölkerung der Ukraine ein Streit zwischen Westlern und der autoritären prorussichen Fraktion, wohin sich das Land politisch und gesellschaftlich bewegen soll. Dabei haben die Antiwestler offenbar einen kleinen Vorsprung für sich herausgeholt. Und nutzen ihn auch gleich für eine ganz spezielle Erziehungsmaßnahme:

In der Ukraine darf der Kinohit „Brüno“ des britischen Komikers Sacha Baron Cohen wegen anstößiger Szenen nicht gezeigt und nicht verkauft werden.

Der Film um den schwulen österreichischen Modereporter Brüno könne die „öffentliche Moral der Bevölkerung verletzen“, begründete Vizekulturminister Timofej Kochan nach Angaben der Agentur Interfax die Entscheidung der Filmkommission.

Vor allem die vulgäre Sprache, homosexuelle Szenen und die Darstellung von Sadismus und asozialem Verhalten hätten zu dem Verbot geführt. Die in die EU strebende Ukraine hatte 2006 auch Cohens Satire um den kasachischen Reporter „Borat“ verboten.

Offenbar gibt es in der Ukraine nicht wenige, die dem Projekt „Sozialismus“ immer noch hinterhertrauern. Denn dass zu Zeiten der UdSSR ein Film wie „Brüno“ ebenfalls nicht hätte gezeigt werden dürfen, ist ebenso sicher, wie die Menschenschlangen vor den Lebensmittelgeschäften im sozialistischen Kiew.

3 Antworten zu “Kein Brüno für Kiew”

  1. Irg Endwer 16. Juli 2009 um 22:49 #

    So lustig wie der bin ich schon lang, und beim ordinär sein, geb ich mehr Mühe. Jedenfalls ist mein österreichischer Akzent viel authentischer wie man sich hier überzeugen kann

  2. Andreas 19. Juli 2009 um 04:31 #

    Hallo Ihr Lieben,

    Kann meine Adresse nicht richtig angeben, da ich sonst hier raus fliege,

    Aber glaub, es ist auch so klar.
    DeutzA At Aol.com.

    Finde Eure Seite eigentlich sehr gut. Und finde es auch richtig, wenn Ihr linke, liberale und letztlich auch bürgerliche Tabus brecht. Denn auch die Linksautonomen in F’hain, wo ich wohne sind ja im Kern burgeoise Leute. ( War mal kürzlich hier unterwegs. und so ein Punk wollte an mir vorbei und er sagte: „pardon“.)

    Da liess ich ihn natürlich vorbei, aber das sagt ja schon alles.

    Anyway, Ihr seid dennoch schon ein wenig fixiert auf Eure Hsssymbole: Sozen und Islam. Findet Ihr es wirklich so toll, wenn CDU und FDP drankommen und Leute weiter für 3 Eur. / Std. arbeiten sollen? Ich weiss, dass ist kein schwules Thema, aber ich find es dennoch wichtig, DENN auch wenn ich schwul bin, bin ich ja auch ansonsten Bürger dieses Landes und finde nicht, dass die FDP irgendwelche Lösungen anbietet.

    Und was den Islam betrifft: Ich seh ihn auch kritisch, aber die Probleme der schwulen Muslime, die ignoriert Ihr im Grunde genommen einfach, denn Ihr seht darin einfach nur einen Feind.

    Aber bin JETZT UND HIER auch schon recht bedudelt und will nicht stänkern. Find Eure Seite wie gesagt schon OK und nicht , wie vielleicht oft vorgeworfen,reaktionär – nee, das nun nicht.

    Liebe Grüße,

    Andreas

    DeutzA (at) Aol.com

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