Das christliche Medienmagazin „pro“ versucht, wie der Name schon sagt, die Welt aus einer christlichen Perspektive zu sehen. Aktuell liefert man daher eine Übersicht von im neuen Bundestag vertretenen christlichen Abgeordneten. Eine recht illustre Mischung kommt dazusammen.
Zum Beispiel Volker Kauder (CDU), den „pro“ u.a. so charakterisiert:
Auch in ethischen Fragen bezog Kauder immer wieder Stellung und erteilte etwa den Plänen für ein volles Adoptionsrecht von homosexuellen Paaren eine Absage, weil dies den Interessen von Kindern wiederspreche.
Zu Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) lesen wir:
In diesem Jahr wurde sie zur Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt und als Mitglied im Vorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentags soll sie den Evangelischen Kirchentag 2011 in Dresden als Präsidentin leiten.
Merkwürdig. Hatte sich Göring-Eckardt neulich nicht auch zum Thema Adoptionsrecht von homosexuellen Paaren geäußert, allerdings mit Kauder diametral entgegengesetzter Haltung? Vielleicht ist Göring-Eckardt einfach nicht so penetrant darin wie Kauder, ihre politische Meinung aus ihrem Glauben heraus zu begründen? Obwohl sie das Kindeswohl im Blick hat, wenn sie argumentiert, diese bräuchten
auch die Rechtssicherheit im Unterhalts- und Erbrecht, die ihnen bisher verwehrt ist,
und damit viel näher dran ist an einer christlicherseits propagierten Politik, die Familien im Mittelpunkt hat, als Kauder.
Auf den ersten Blick sympathisch wirken auch Patrick Meinhardt, Mitglied in der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft sowie Hellmut Köngishaus, zwischen 2003 und 2007 Vorsitzender der „Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem“ (beide FDP) – ganz im Gegensatz zu Andrea Nahles (SPD), die sich laut „pro“
für das linkspolitische Bündnis „Attac“ (engagiert), aber dennoch bekennende Katholikin (ist).
Eine Drohung hat „pro“ auch noch parat:
Im November erscheint ihr Buch „Frau, gläubig, links“, in dem sie über ihre Glaubensüberzeugungen und ihren politischen Einsatz schreibt.
Mal sehen, was der Eine oder die Andere aus der illustren Schar in den nächsten vier Jahren noch Spannendes zum Besten gibt.
Kommentar verfassen