Von weiblichen Kleiderhaken und männlichen Triebfedern

7 Okt

Jetzt sind sie also enttarnt, die Verantwortlichen für die Magermodels, Michael Miersch sei Dank. Bevor Sie jetzt auf falsche Gedanken kommen:

An den Männern liegt das nicht. Die große Mehrzahl der Männer bevorzugt Frauen, denen am ansieht, dass sie Frauen sind. [Fehler im Original, Anm. D.]

Sind also die Frauen selbst schuld? Vielleicht:

Im Schlankheitskult, der durch die Brigitte-Aktion erfreulich angeschlagen, aber wohl leider noch nicht erledigt ist, drückt sich viel eher eine Variante weiblicher Statuskonkurrenz aus.

Konkurrenz? Um wen? Um Männer etwa?

Magere Frauen sind die bevorzugten Sozial-Accessoires reicher, mächtiger Männer.

Reiche, mächtige Männer sind aber natürlich eine klitzekleine Minderheit und außerdem – siehe oben – sind Männer ja nicht verantwortlich. Wer dann?

Zum anderen drückt sich dadurch eine latent aggressive Sexualfeindlichkeit aus. Die Botschaft lautet: Ich bekämpfe meinen Körper.

Also doch Frauen? Irgendwie schon. Aber Miersch wäre nicht Miersch, wenn er diese Wahrheit verschweigen würde:

Eine weitere Triebfeder dieses Kultes kann nicht erwähnt werden, ohne auf das Glatteis des politisch Unkorrekten zu geraten. Doch sie ist offensichtlich: Viele Modedesigner machen sich nichts aus Frauen. Sie sehen nur ihre schönen Kleider. Der weibliche Körper soll der Garderobe dienen, nicht umgekehrt. Wer weibliche Körper nicht erotisch findet sucht sich keine Frauen um seine textilen Werke zu präsentieren, sondern Kleiderbügel auf langen Beinen.

Logisch ist das nicht gerade. Warum sollten jene, die weibliche Körper nicht erotisch finden, ein Faible für einen bestimmten weiblichen Körper haben? Aber um Logik geht es Miersch an dieser Stelle nicht, sondern um eine Schuldzuschreibung. Die Homos sind also schuld. Schuld daran, dass Frauen sich mit Kleiderbügeln verwechseln.

Andererseits: Als Adrian und ich am vergangenen Wochenende tanzen waren, begegnete uns irgendwo auf dem Weg vom Disco-Floor zum Klo, es muss so zwischen 3 Uhr 37 und 4 Uhr 12 gewesen sein, ein Mann, der- es kann nicht erwähnt werden, ohne auf das Glatteis des politisch Unkorrekten zu geraten – verdächtig wie Michael Miersch aussah. Sollte also Michael selber eine, äh, Triebfeder sein und der ganze Artikel eine Art Ablenkungsmanöver?

3 Antworten zu “Von weiblichen Kleiderhaken und männlichen Triebfedern”

  1. Hans 8. Oktober 2009 um 10:27 #

    Naja, man kann Dinge auch an den Haaren herbeiziehen.

  2. Damien 8. Oktober 2009 um 10:42 #

    @Hans: Und dann?

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