Nein, die Rolle von Siemens im Nationalsozialismus ist keine rühmliche. Doch was sich die Firma jetzt geleistet hat, übertrifft all das bei weitem – glaubt man einer ehemaligen Mitarbeiterin:
„Weil eine andere Frau meinen Job übernehmen sollte, wurde ich von zwei meiner Vorgesetzten systematisch fertig gemacht“, sagt Weingärtner, die mit dem Nürnberger Kunsthistoriker Helge Weingärtner verheiratet ist. Man habe sie von Besprechungen ausgeschlossen, mit einem alten PC abgespeist, in ein kleines Büro gesetzt und mit übermäßig viel Arbeit eingedeckt. Für Weingärtner Formen von „subtiler Gewalt“. Nach einer Baby-Pause sei alles noch schlimmer geworden. Beschimpft habe man sie, Worte wie „Dreck“ und „Schlamperei“ seien häufiger gefallen.
Weingärtner holte zum Gegenschlag aus, schrieb Mails an Siemens-Boss Peter Löscher und andere Führungskräfte. (…) Und beschimpfte direkte Vorgesetzte und Peter Löscher als „Rassisten“. Einen bezeichnete sie als „unterbelichteten Frauen- und Ausländerhasser“. Heftige Vorwürfe, bei denen einem Siemens-Sprecher „der Kamm schwillt“. Und die für das Unternehmen Grund genug waren, Weingärtner zu kündigen.
Immerhin mit dem Angebot einer Abfindung in Höhe von 60.000 Euro, die Weingärtner jedoch ablehnte. Was sie durchmachen mußte, erfordert offenbar eine deutliche Erhöhung der angebotenen Summe. Weingärtner hat schließlich nicht mal eben ein paar dumme Sprüche abbekommen, nein, sie
spricht davon, wegen der Schmähungen dem Tode nahe gewesen zu sein.
Auch einer ihrer Rechtsanwälte weiß gar Schreckliches zu berichten:
„Einmal stand sie unter Psychopharmaka und wäre fast vom Zug überrollt worden“
– keine Ahnung, was dafür der Arbeitgeber kann, aber das wird hoffentlich das Gericht sauber klären. Die Verhandlung wurde allerdings verschoben. Bis dahin hält Weingärtner Hof und sitzt
mit ihrer Familie und ihren Anwälten in einem Konferenzraum in Grand Hotel. Zwischen Buffet und Kaltgetränken empfängt sie im Zehnminutentakt Journalisten. Viel Zeit hat sie nicht: „Gleich kommt die nächste Agentur“, lässt sie wissen, während pausenlos das Handy klingelt. Sitzt die Frisur? Soll die kleine Tochter mit aufs Bild? Frau Weingärtner will nichts dem Zufall überlassen.
Auch die taz war schon da und freute sich auf einen Artikel über
Eine Frau mit Migrationshintergrund, der am deutschen Arbeitsplatz Schlimmes widerfahren ist
– obwohl die Begründung von Siemens für die Kündigung laut SPON ein wenig anders war:
Die Managerin hatte sich nach ihren Angaben als Frau und Ausländerin von ihren Vorgesetzten diskriminiert gefühlt. Als sie sich darüber bei Siemens-Chef Peter Löscher in mehreren E-Mails beklagte und ihr Leid mit dem der Juden während der Nazi-Diktatur verglich, kündigte ihr der Konzern. In einer der E-Mails stand nach Angaben ihrer Anwälte unter anderem der Satz: „Ich darf Ihnen heute schriftlich bestätigen, dass kein Jude in diesem Land solche seelischen Qualen erleiden musste wie ich.“ Die Siemens-Führung wertete diese Äußerung als Verharmlosung des Holocausts.
Sedika Weingärtner verklagte Siemens daraufhin auf Zahlung von zwei Millionen Euro.
In der taz allerdings findet eine Leserin Verständnis für die Frau, deren Herkunft offenbar ganz wichtig ist, um ihre Glaubwürdigkeit zu belegen:
Es ist immer wieder erstaunlich, wie man die Täter schützt, indem man die Glaubwürdigkeit des Opfers anzweifelt, Ursache und Wirkung miteinander verwechselt, die Herkunft der Frau ausblendet, die Ursache des Mobbings im Verhalten der Betroffenen sucht statt im Charakter der Täter und System der Organisation (bis hin zur Gesellschaft/ dem Staat) …
Genau, die Umwelt ist schuld. Und einen Rechtsanspruch auf Holocaust-Akzeptanz gibt es ja wohl auch nur in Deutschland, oder?
Zudem begründet die deutsche Haltung zur Holocaust-Verleugnung kein internationales Recht. Es ist keine Einzelmeinung einer fanatischen Frau arabischer Herkunft; während eines Türkei-Urlaubes habe ich von einem Einheimischen erfahren, dass die Berichte über den Holocaust weitgehend allgemein nicht geglaubt werden. Das kann durchaus in vielen Staaten, in denen die Deutschen angesehen sind, Konsens sein.
Moment mal, einerseits glaubt man nicht, dass etwas stattgefunden hat, andererseits ist man überzeugt, dass das eigene Schicksal noch viel härter ist als das derjenigen, das gar nicht existiert? Sollte sich der Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen Weingärtners auf dem Niveau der logischen Konsistenz dieser Verteidigung ihrer Entgleisung befinden, braucht sich Siemens kaum Sorgen um den Ausgang des Prozesses machen.
Mehr Besorgnis sollte im Unternehmen die morgen stattfindende Jahreshauptversammlung hervorrufen, denn dort wird es ernstzunehmende kritische Fragen zur Unternehmenspolitik geben. Dabei geht es um die schmutzigen Geschäfte des Unternehmens mit dem Iran. Ausführliche Informationen gibt es bei Stop the Bomb.
Ach du meine Güte, wir wissen doch:
1. Frauen haben immer Recht
2. Angehörige außereuropäischer Kulturen sowieso
2. Frauen begehen keine Vergehen oder Verbrechen aus eigenem Antrieb, ihre Denk- und Handlungsmuster werden von den patriarchalischen Strukturen so geformt, dass sie nur diese männerdominierten Werte wiederspiegeln. Zumindest hat mir das irgendwann eine Feministin erklärt. Was ich ihr daraufhin erklärt habe, ist, fürchte ich, nicht ganz druckreif.
Die gute Fr. Weingärtner dürfte eine durchschnittlich begabte Mitarbeiterin sein, die unter Größenwahn und Paranoia leidet. Vielleicht geht sich bei der Verhandlung ein Termin beim Gerichtspsychiater aus.
Die Frau ist im Kopf krank und sollte sich schnellsten in eine Terapie gegen Verfolgungswahn aufnehmen. Der ihren Mist zhalen alles Steuerzahler mit. Die hat doch einen Vogel