Einem blinden Australier ist der Einlass in ein Restaurant verweigert worden, weil ein Kellner seinen Blindenhund für schwul hielt.
Wie jetzt? Haben schwule Hunde in Australien Restaurantverbot? Immerhin bekam der Hundehalter Schadenersatz zugesprochen und eine schriftliche Entschuldigung des Restaurants obendrauf:
Wie die Zeitung „Sunday Mail“ berichtete, bekam Ian Jolly vor einem Gericht im Bundesstaat South Australia Schadenersatz in Höhe von 1500 australischen Dollar (gut 1000 Euro) zugesprochen, weil eine Bedienung seinem Hund Nudge im Mai des vergangenen Jahres den Eintritt verwehrte. Außerdem muss sich das Lokal „Thai Spice“ in der Stadt Adelaide schriftlich für die Diskriminierung entschuldigen.
Die Begründung finde ich andererseits irritierend:
Dem Restaurant zufolge basierte der Vorfall auf einem Missverständnis: Die Begleitung des blinden Mannes habe gefragt, ob sie einen „guide dog“ (zu deutsch „Blindenhund“) mit in das Lokal nehmen dürften. Der Kellner habe jedoch „gay dog“ („schwuler Hund“) verstanden.
Was wäre gewesen, wenn es sich tatsächlich um einen schwulen Hund gehandelt hätte? Wäre das Zutrittsverbot für das Gericht dann akzeptabel gewesen? Doch es geht noch verrückter:
Die Bedienung habe „wirklich geglaubt, dass der Hund ein normales Haustier ist“, das kastriert worden sei, „um schwul zu werden“, argumentierte das Lokal vor dem Gerichtshof für Chancengleichheit in South Australia.
Das mit dem „normalen Haustier“ lassen wir jetzt mal unkommentiert stehen. Und das argumentierende Lokal auch. Die These, Kastrationen würden vorgenommen, um jemand oder etwas homosexuell zu „machen“, ist schließlich steil genug. Was die Bedienung wohl glaubt, warum jemand blind wird? Vielleicht aufgrund von exzessiver Masturbation?
Eine Antwort zu “Schwul kastriert”