Hitlers rosa Helfer

29 Mai

Wie wir alle wissen, war Hitler schwul, waren alle Nazis schwul, war der Nationalsozialismus an sich schwul und sind Schwule eh alles Nazis. Schwule wurden zwar in der NS-Zeit auch verfolgt und Homosexualität will nicht so recht in das NS-Ideal eines Volkes bestehend aus Papa, Mama und einer Fußballmannschaft Kinder passen, aber ist doch egal! Wenn Schwule den Nationalsozialismus geprägt haben, wenn Homosexualität gar grundlegend für die Aufrechterhaltung des NS-Systems war, dann sind die Heteros fein raus und können sich beruhigt und im Bewustsein der reinsten Unschuld zurücklehnen.

Natürlich ist die These von der Verschwulung der NS-Bewegung reichlich starker Tobak, doch selbst an meiner Uni im 21. Jahrhundert wurden Bücher von Autoren gelesen, die einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und nationalsozialistischer Ideologie zumindest suggerierten. Ausgangspunkt war dabei die Beobachtung, dass der Nationalsozialismus ein bestimmtes Bild von Männlichkeit prägte, dem Uniformfetisch huldigte, dem Soldatentum frönte und überhaupt sehr oft Männer in Versammlungen und bei Aufmärschen miteinander interagierten.

Ja, man hat richtig gelesen, das muss als Indiz für die Verschwulung des Nationalsozialismus halten: Männer hielten zusammen in Uniformen Versammlungen ab und absolvierten gemeinsam militärische Übungen. Dass Männer miteinander zusammen sitzen, dass es Männerrunden und Männerstammtische gibt, dass Männer gerne mal unter sich sind, das ist zwar in der Weltgeschichte nichts Neues, aber die Verbindung zu einem schwulen Dritten Reich ist für manche Geister einfach zu anregend, um sie ignorieren zu können. Und überhaupt weiß doch jeder, dass jede Armee der Welt nur aus Schwulen besteht. In den USA wird zwr gerade ein Gesetzt diskutiert, dass es endlich auch Heterosexuellen erlauben soll, offen in den Streitkräften dienen zu dürfen, doch natürlich steht dieses Vorhaben unter heftigem Beschuss seitens diverser Schwulenverbände…

Noch einen Schritt weiter geht nun Bryan Fischer, Radiomoderator bei der christlich-fundamentalisischen Deppenorganisation American Family Association. Auch er hält Hitlerdeutschland für eine reichlich schwule Veranstaltung. Und mehr noch. Er kann es nicht einmal begründen:

Die Nationalsozialisten hätten ihr Regime nur mit Hilfe von Schwulen aufrecht erhalten können: „Also, Hitler war selbst ein aktiver Homosexueller“, erklärte Fischer. „Manche Leute fragen sich, haben die Deutschen, die Nazis, nicht Homosexuelle verfolgt? Ja, das haben sie gemacht.“ Allerdings hätten e Hitler lediglich auf „weiblich agierende Homosexuelle“ abgesehen.

Der Kern, die Elite des NS-Systems bestand hingegen ausschließlich aus echten Macho-Schwulen:

Für seine SA engagierte Hitler nach Ansicht des evangelikalen Aktivisten aber nur Schwule, die männlich agierten: „Das waren seine Schläger“, so Fischer. „Hitler hat festgestellt, dass heterosexuelle Soldaten nicht unzivilisiert und brutal genug waren, um seine Befehle auszuführen.“ Schwule dagegen hätten „keine Grenzen in ihrer Wildheit und Brutalität“ und erfüllten nach Ansicht des Pfarrers jeden Auftrag des Führers. „Praktisch alle Mitglieder der SA, der Braunhemden, waren männliche Homosexuelle.“

So ist es! Die ungestüme Brutalität der Homosexuellen macht ja auch heute noch jedem Hetero-Pärchen Angst, dass es wagt in der Öfentlichkeit Hand in Hand zu gehen. Der Bereich um den Nollendorfplatz in Berlin ist für Heteros jedenfalls eine No-Go-Area: Übergriffe und Prügeleien durch Schwule gehörendort seit jeher zur Tagesordnung. Und gerade im Krieg und  zur Verübung von Massenmorden eignen sich Schwule hervorragend. Denn was macht ein Schwuler, wenn er einen anderen Mann sieht? Nein, er flirtet nicht mit ihm, er fasst ihn nicht in den Schritt, er geht nicht mit ihm nach Hause – das ist alles homosexuelle Propaganda – in Wahrheit wird der andere Mann sofort exekutiert, und wenn gerade kein Gewehr zur Hand ist, zumindest verprügelt.

Auch auf Festveranstaltungen, wie etwa dem Oktoberfest,  kann man beobachten, dass in den Zelten, in denen sich überwiegend heterosexuelle Menschen zuprosten, friedlich und beschaulich geschunkelt und gelacht wird, während in der rosa Abteilung sofort die ersten Schlägereien ausbrechen, bzw. die Schwulen regelmäßig dafür sorgen, dass benachbarte Festzelte überfallen und unschuldige Passanten niedergeschlagen werden. Man beobachte nur einmal  Männer, die sich prügeln. Es sind fast immer Schwule daran beteiligt, zumindest aber ist immer der Schwule derjenige, welcher den Streit provoziert hat.

Man gehe doch einfach mal auf ein x-beliebiges Dorf in der Provinz und verweile eine Weile bei der grölenden, besoffenen, pöbelnden Dorfjugend, die sich vorwiegend an Bushaltestellen und Tankstellen einfinden. Man wird fest stellen: Alle schwul! Die jungen heterosexuellen Männer dagegegn, trauen sich kaum noch aus dem Haus, um ihre Freundinnen zu besuchen, ja trauen sich unter dem aggressiven druck der Schwulen kaum noch über Familienplanung und Kinder zu reden. Dementsprechend sieht dann auch die Geburtenrate aus.

Heteros sind einfach besser: Die sind auf der Arbeit oder zu Hause um sich um ihre – mindestens zwei – wohlgeratenen Kinder zu kümmern, wenn sie denn trotz Angst vor den Schwulen, noch welche bekommen. Und auch sonst gilt: Alkoholismus, Drogenkriminalität, Sachbeschädigungen, Körperverletzung… Morde – all das sind Verfallserscheinungen einer Gesellschaft, die Schwule frei rumlaufen lässt.

Denn wie gesagt: rohes unzivilisiertes, brutales Schlägerverhalten, das alles hängt mit Homosexualität ursächlich zusammen. Und von da bis zur Ausübung von Massenmorden, ist es schließlich auch nicht mehr weit.

Gut, dass wir so kompetente Historiker und gesellschaftliche Analytiker wie Hern Fischer haben, die uns immer wieder auf diese wichtige Weisheit aufmerksam machen…

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