Neulich habe ich gelesen, dass manche Eltern im Prenzlauer Berg sich von ihren Kindern mit „Vutti“ und „Mati“ ansprechen lassen. Damit will man vermeiden, dass Kinder zu früh Geschlechterstereotypen ausgesetzt sind. In der Schweiz wurde, nicht zuletzt nach Aktivitäten der Europarats-Abgeordneten Stump,
ein offizieller und verbindlicher Leitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei zum geschlechtergerechten Formulieren im Dienstgebrauch
etabliert, der weitere seltsame Blüten treibt:
Um „Vater“ oder „Mutter“ geschlechtsneutral anzusprechen, greifen Behörden, zum Beispiel auf Formularen, inzwischen zu „Elternteil“ oder dem Singular von Eltern, also „Elter“. Jedes zum Glück von vornherein sprachlich geschlechtsindifferente Kind hat also künftig Elter 1 und Elter 2 und in modernen Patchworkfamilien vielleicht noch Elter 3 und 4. Hinzu kommt Großelter 1.1 und 1.2 beziehungsweise 2.1. und 2.2.
So führen schon kleine Veränderungen in der Ausdrucksweise zu mehr Gerechtigkeit und einer besseren Zukunft auf Erden.
Ganz konsequent wäre natürlich die generelle Abschaffung von „Eltern“, weil das Konzept der Elternschaft in sich selbstredend durch und durch repressiv ist. Oder hat man jemals ein Kind vorher gefragt, ob es zur Welt kommen wollte? Selbstbestimmung sieht anders aus!
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