Thomas Schmid erinnert an
das erste Opfer des Linksterrorismus in der Geschichte der Bundesrepublik.
Irgendwie merkwürdig, wen man sich da ausgesucht hatte:
Sein Ziel war klar, er wollte Richter werden – konnte es aber nicht werden, denn er weigerte sich beharrlich, irgendeiner NS-Organisation beizutreten. So überwinterte er bei verschiedenen Industrie- und Gewerbekammern.
Seine Neigung zu Kunst, Musik und Moderne weckte sein Interesse an dem in der NS-Zeit verfemten Jazz. Zusammen mit seinem anglophilen Freund Jakob Franz Wolff, der sich „Franny“ nannte, gehörte er in den 30er-Jahren dem „Hot Club Berlin“ an – einem Freundeskreis, der privat den verbotenen Jazz hörte und Kontakte zu Jazz-Musikern – etwa dem schwarzen Posaunisten Herb Fleming – pflegte. Es war eine regimeabgeneigte Boheme.
Die Rede ist von Günter von Drenkmann.
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