Im Bett mit Maskulisten

26 Mär

Meine Erklärung bezüglich meines Verhältnisses zu Frauen im Allgemeinen und zum Feminismus im Besonderen, haben in kurzer Zeit unter den sich im Netz tummelnden Männerrechtlern mehr Staub aufgewirbelt, als ich vermutet hatte. Arne Hoffmann –  Autor des formidablen und hier jedem nochmals ausdrücklich empfohlenen Buches „Sind Frauen bessere Menschen?“ – hat meinen Beitrag ebenso wohlwollend zur Kenntnis genommen, wie auch das sehr aktive Blog „Söhne von Perseus“, oder der Blogger „Leutnant Dino“. Letzterer übertreibt allerdings, wenn er mein Nichtbekenntnis zum Feminismus folgendermaßen interpretiert:

Selbst die Gays fühlen sich mittlerweile von den Feministinnen bedroht und das ist erstaunlich! [Link im Original, A.]

Zunächst einmal spreche ich natürlich nicht für „die Gays“, sondern alleine für mich, aus meiner, selbstverständlich auch schwulen, Perspektive. Und natürlich fühle ich mich ganz gewiss nicht weder von Feministinnen noch vom Feminismus bedroht. Keine Frau hat derartig viel Macht über mein Leben, als dass ich mich ernsthaft bedroht fühlen würde. Das dies bei Heteros unter Umständen anders aussieht – glaube ich sofort. Interessant ist an obigem Zitat übrigens, dass „Leutnant Dino“ eben jene Reaktion aufzeigt, die ich in meinem letzten Beitrag beschrieben habe, nämlich das Erstaunen darüber, dass ein Schwuler eben kein Feminist ist.

Was die „Söhne von Perseus“ ihrerseits auf die Frage bringt:

Wie stehen nun Schwule zum Feminismus und sind diese überhaupt für den Antifeminismus empfänglich?

Nun ja, wie Schwule im Allgemeinen zum Feminismus stehen weiß ich nicht, meiner Ansicht nach haben die meisten aber sicherlich kein Problem mit dem Feminismus, wobei man hier allerdings erst einmal wieder definieren müsste, was mit „Feminismus“ eigentlich genau gemeint ist. Wie die meisten Menschen in Deutschland sind auch die meisten Schwulen politisch wohl eher im linken Spektrum zu Hause, und da gehört es nun mal dazu, die Frau als diskriminiert zu betrachten. Inwieweit das allerdings wirklich geglaubt wird, und wieviel Schwule die „Frauenfrage“ nun wirklich interessiert, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Tatsache ist aber nun mal, das Schwule mit Frauen weniger Probleme haben, eben weil man sich nicht auf das Beziehungsspiel mit ihnen einlassen muss. Das mag trivial klingen, ist aber nicht von der Hand zu weisen und vermutlich ein Grund dafür, dass Schwule für den „Antifeminismus“ weniger empfänglich sind. Anders gesagt: Was interessiert einen Schwulen das Frauen bevorzugende Familienrecht bezüglich Unterhalt und Kinder oder die in pauschalierender Weise gegen Männer gerichteteten ausufernden Maßnahmen bezüglich der „sexuellen Belästigung von Frauen“, sei es am Arbeitsplatz oder sonstwo?

Ein anderes Grund, warum Schwule im Zweifel vermutlich eher für als gegen den Feminismus argumentieren würden, liefert das eher linke Maskulisten-Blog „Romans Roter Mann„:

Maskulisten tun nicht gerade viel, um Schwule als Freunde zu gewinnen. In den einschlägigen Foren zählen Beleidigungen wie „Hinterlader“ noch zu den harmloseren Äußerungen (denen allerdings auch widersprochen wird). Ein Adoptivrecht für Homosexuelle wird generell abgelehnt, weil – davon wird ausgegangen – dies den Kindern schaden würde, unbeachtet der Tatsache, dass Studien zu gegenläufigen Erkenntnissen kommen und auch heterosexuelle Eltern Totalversager sein können. Manche fühlen sich schon allein durch ein Outing ans Bein gepinkelt, frei nach dem Motto: „Was drängt der mir seine Sexualität auf“, was nur bedeuten kann, dass derjenige lieber ein falsches als wahres Bild über einige seiner Mitmenschen pflegen will.

Das kann ich nur bestätigen. Manche Maskulisten tun wirklich alles, um das Klischee über sie sie zu bestätigen, welches da lautet, ein antifeministischer Mann, sei bloß einer, der bei einer bestimmten Frau nicht landen konnte. Die oben beschriebene, nicht selten auftretende latente Schwulenfeindlichkeit in den Kreisen der Männerrechtler, lässt sich übrigens auch in den Kommentarsektion der „Söhne von Perseus“ beobachten, in der es plötzlich als äußerst wichtig erachtet wird, einander mitzuteilen, wie polygam Schwule doch seien (was natürlich absolut nicht okay sei), dass das mit der Homo-Ehe „alles Propaganda“ sei, und man überhaupt genau weiß, was Schwule so für Vorstellungen von Liebe, Sex und Partnerschaften haben.

Dazu kommt das, gelinde gesagt, angespannte Verhältnis zwischen Männerrechtlern und Lesben einerseits und die pauschale Abneigung vieler Männerrechtler gegen alles, was auch nur ansatzweise nach Gender Mainstreaming riecht. Hier wäre zu klären, ob diese Abneigung einem Festhalten an tradierten Geschlechtsrollen zuzuschreiben ist  – was ja schnell in Homophobie umschlagen kann, da ein „echter Mann“ nun mal auf Frauen zu stehen hat -, oder der „Genderismus“ deshalb abgelehnt wird, weil er eben nur ein Instrument für die einseitige Förderung von Frauen und allem als „weiblich“ konnotierten gesehen wird.

Als durchaus nicht objektiver „Kriegsberichterstatter“, sehe ich den nächsten Schlachten im Geschlechterkampf jedenfalls mit Spannung entgegen.

23 Antworten zu “Im Bett mit Maskulisten”

  1. Manifold 26. März 2011 um 23:33 #

    Ich denke, wir wissen alle, dass die Auswüchse der feministischen Ideologie sich heute mehr und mehr anschicken, auch eure Interessen als Schwule zu bedrängen.

    Von den hier Anwesenden muss ich wohl niemanden von den Geschehnissen um den „Christina Street Day“, dem „Ultimatum“ der EMMA oder die Debatte um das Schwulendenkmal in Berlin erzählen.

    Als Maskulist kann ich euch versichern, dass dies erst der Anfang war und dass euch Männern noch weitere Drangsalierung bevorsteht, sobald es Fraueninteressen erneut verlangen.

    Eine kritische Haltung gegenüber dem Feminismus ist also durchaus in eurem Interesse.

    Maskulistische Grüsse,
    Manifold

    Die Söhne von Perseus

  2. Urs Brechbühl 27. März 2011 um 20:20 #

    Zu den von Manifold genannten Nachteilen vergrössert sich auch die finanzielle Last für ALLE Männer. Inkl. Gays.
    Sinnloses Zeugs müssen Männer für Frauen ohne Nutzen bezahlen weil der Feminismus alleine profitiert. Natürlich auch die Sozialfälle/Scheidungsopfer Bsp. Sozialhilfe.
    – geschlechtsneutrale Aenderungen /Sprache/Strasse etc.
    – Sozialfälle, höhere Steuern
    – höhere Krankenkasse Prämien
    – Probleme der Kinder, weil sie keinen Vater haben
    – Demogrphie. weniger Geburten. Immer weniger Kinder. Höhere Last für Alle.
    etc.

    Gruss
    Urs Brechbühl

  3. Thommen 27. März 2011 um 22:44 #

    Es gibt durchaus berechtigte Kritik an Frauen und ihrer Sicht der Dinge. Dabei müssen Heteros und Heteras lernen, auch die schwule Sichtweise miteinzubeziehen! 😉

  4. morus 28. März 2011 um 09:26 #

    Bei Sätzen wie
    „Ich kenne übrigens selbst mehrere Schwule in der Männerbewegung; allerdings tragen diese häufig ihre Homosexualität nicht demonstrativ vor sich her.“
    (Gefunden bei Arne Hoffmann) werde ich hellhörig. Wir wissen ja, was zum Teil darunter verstanden wird. (Händchenhalten, Küssen, …) Häufig also Dinge, die Heteros ganz selbstverständlich in der Öffentlichkeit machen.

  5. Peter Bosshard 28. März 2011 um 14:54 #

    „“Dazu kommt das, gelinde gesagt, angespannte Verhältnis zwischen Männerrechtlern und Lesben einerseits…““

    Was ja angesichts der militanten und männerfeindlichen (exakter heteromännerfeindlichen) Agitation vieler Politlesben nicht erstaunlich ist.

    „“…und die pauschale Abneigung vieler Männerrechtler gegen alles, was auch nur ansatzweise nach Gender Mainstreaming riecht…““

    GM befürwortet „positive Diskriminierung“, eine Idee, die ursprünglich als „affirmative action“ in den USA eingeführt mittlerweile den Weg zu uns gefunden hat. Wer sich nicht zu einer Gruppe zählen kann, die in den „heiligen Kanon der Benachteiligten“ aufgenommen wurde, der darf als Individuum („kompensatorisch“) diskriminiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der zu Diskriminierende sich jemals diskriminierend gegenüber irgendjemand verhalten hat. Man könnte sie eigentlich gleich tätowieren, um sie als Zugehörige zur Gruppe der Diskriminierer und Unterdrücker zu kennzeichnen.

    Diese Diskriminierung soll eine gesetzlich legitimierte sein. Kurzum: GM pervertiert das Recht des Individuums. Der Grundsatz, dass alle vor dem Gesetz gleich sein sollen, der soll nicht mehr gelten.

    Der Schwule mag hier keinen Anlass zu politischer Opposition sehen, da Homosexualität als Merkmal gilt, welches zu Kompensationsleistungen berechtigt, da die Gruppe „Homosexuelle“ in den erwähnten Kanon aufgenommen wurde. Wer für sich aber das Recht einfordert, andere zu diskriminieren, der sollte sich über aggressive Ablehnung dann auch nicht wundern.

    Der Genderismus nährt sich selbst, in dem er die Fronten, u.a zwischen Heteros und Homos, zwischen Frauen und Männern immer wieder aufs Neue aufbaut und dann heuchlerisch antritt und behauptet, sein Anliegen sei es, die Toleranz und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Da hilft „positive Diskriminierung“ und die Einteilung der Menschen in Gruppen mit unterschiedlichen individuellen Rechten natürlich ungemein.

    Wann eine Diskriminierung eine positive genannt wird, ist ja wohl klar. Wer als Heteromann solches befürwortet, dem hat einer ins Gehirn gesch…

    „“Hier wäre zu klären, ob diese Abneigung einem Festhalten an tradierten Geschlechtsrollen zuzuschreiben ist – was ja schnell in Homophobie umschlagen kann…““

    Wer sich an tradierten Geschlechterrollen orientiert muss nicht notwendigerweise alle davon abweichenden Lebensentwürfe ablehnen. Ich für meinen Teil habe nicht das Bedürfnis, anderen Leuten mein Ideal aufzuschwatzen. Ich komme mit der so oft beschworenen „Diversity“ problemlos zurecht. Im Gegensatz zu den Genderisten hab ich in dieser Hinsicht auch nicht das missionarische Bedürfnis und den heiligen Furor, die Gesellschaft als Ganzes gemäss meinen Idealen mittels diskriminierender Zwangsmassnahmen zu formen.

    Diese postmodernen Gerechtigkeit- und Tugendapostel sind eine Plage für jeden wirklich liberalen Menschen.

    • Adrian 28. März 2011 um 22:30 #

      @ Peter Bosshard

      Was ja angesichts der militanten und männerfeindlichen (exakter heteromännerfeindlichen) Agitation vieler Politlesben nicht erstaunlich ist.

      Das mag so sein, allerdings fallen mir aus dem Stehgreif jetzt nicht sehr viel Politlesben ein.

      GM befürwortet „positive Diskriminierung“

      So? Also in der ursprünglichen Definition kann ich davon nichts erkennen:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Gender-Mainstreaming

      Der Schwule mag hier keinen Anlass zu politischer Opposition sehen, da Homosexualität als Merkmal gilt, welches zu Kompensationsleistungen berechtigt, da die Gruppe „Homosexuelle“ in den erwähnten Kanon aufgenommen wurde.

      Homosexualität bildet aber nun wahrlich keinen Kern innerhalb des Gender Mainstreaming. Das wird üblicherweise nur von Konservativen behauptet, die meinen GM diene der Abschaffung der Geschlechter bzw. der Homosexualisierung der Welt.

      Wer sich an tradierten Geschlechterrollen orientiert muss nicht notwendigerweise alle davon abweichenden Lebensentwürfe ablehnen.

      Das wiederum würde ich auch nie behaupten. Tatsache ist allerdings, dass die allzu primitive Opposition gegen GM, eben nichts als der Ruf nach tradierten Geschlechtsrollen ist, was eben ja auch irgendwie die Homosexualität ausschließt.

      Ich bin kein Freund von GM, differenziere aber durchaus zwischen dem Anspruch und der Realität. Der Versuch Geschlechtsrollen aufzubrechen – natürlich ohne staatlich versierten Zwang – finde ich geradezu faszinierend. Inwieweit das möglich und individuell erwünscht ist, inwieweit Geschlechtsrollen tatsächlich gesellschaftlich determiniert sind, das allerdings ist wiederum eine andere Frage.

  6. Christian - Alles Evolution 28. März 2011 um 19:00 #

    Ich persönlich würde Gender Mainstreaming deswegen ablehnen, weil es zu viele Anzeichen dafür gibt, dass die Geschlechterrollen biologisch definiert sind.
    Das bedeutet aber meines Erachtens nach lediglich, dass Frauen und Männer sich im Schnitt auf eine bestimmte Weise verhalten, nicht, dass dies auch auf das Individuum zutrifft.
    Den einzelnen auf eine Geschlechterrolle zu verweisen, die er einhalten soll, wäre demnach Blödsinn.
    Und eine Abwertung Homosexueller, Transsexueller etc ebenso. Denn letztendlich ist der Unterschied ja nur die Aktivierung einzelner anderer biologischer Programme evt. abweichend vom Phänotyp. Und das sagt ja nichts über den Menschen an sich aus.
    Mir erscheinen auch eher die „Dekonstruktionstheorien“ für die Homosexuellen gefährlich. Denn wenn man Heterosexualität und Geschlechterrollen dekonstruieren kann, dann kann man ja auch Homosexualität dekonstruieren, was ja dann auch nur ein anderes Wort für Umerziehung sein kann, wenn es in die falschen Hände fällt.

    • Adrian 28. März 2011 um 22:36 #

      @ Christian

      weil es zu viele Anzeichen dafür gibt, dass die Geschlechterrollen biologisch definiert sind.

      Als Freund der Biologie bestreite ich das keineswegs. Genug „Gesellschaft“ bleibt aber immer noch.

      Mir erscheinen auch eher die „Dekonstruktionstheorien“ für die Homosexuellen gefährlich. Denn wenn man Heterosexualität und Geschlechterrollen dekonstruieren kann, dann kann man ja auch Homosexualität dekonstruieren, was ja dann auch nur ein anderes Wort für Umerziehung sein kann, wenn es in die falschen Hände fällt.

      Damit rennst Du hier offene Türen ein. Im Übrigen ist die Dekonstruktion der Homosexualität – von Seiten der politischen Linken übrigens – längst im Gange. Der Trendbegriff „Queer“ ist dafür ein gutes Beispiel.

  7. Peter Bosshard 28. März 2011 um 23:09 #

    „“GM befürwortet „positive Diskriminierung…

    So? Also in der ursprünglichen Definition kann ich davon nichts erkennen:““

    Gleichstellung und Gleichberechtigung sind zwei unvereinbare Konzepte. Gleichstellung ist ohne positive Diskriminierung nicht verwirklichbar – siehe auch „affirmative action“ in den USA und das Geschrei zur „Frauenquote bei uns. Ausserdem ist es eine einzige Lüge. Hat schon jemals ein Genderist eine Frauenquote für den Strassenbau, für die Müllabfuhr, die Kampftruppen in Afghanistan gefordert? Gleichstellung soll nur dort angestrebt werden, wo hübsche Kleidchen und chice Schuhe getragen werden können.

    Es geht doch nicht um das Aufbrechen tradierter Geschlechterrollen, sondern um privilegierten Zugang zu attraktiven Posten für eine Minderheit der Frauen.

    „“Tatsache ist allerdings, dass die allzu primitive Opposition gegen GM, eben nichts als der Ruf nach tradierten Geschlechtsrollen ist, was eben ja auch irgendwie die Homosexualität ausschließt.““

    Wer nur tradierte Geschlechterrollen akzeptiert, der wird GM ablehnen und Homosexualität ebenso. Soweit Zustimmung. Der Umkehrschluss aber gilt nicht: Nicht jeder lehnt GM ab, weil er nur tradierte Geschlechterrollen akzeptieren will. Ich lehne GM ab, weil es eine politische Ideologie mit totalitärem Anspruch ist.

    „“Manche Maskulisten tun wirklich alles, um das Klischee über sie sie zu bestätigen, welches da lautet, ein antifeministischer Mann, sei bloß einer, der bei einer bestimmten Frau nicht landen konnte.““

    Der Kern der Männerrechtler sind die „entsorgten Väter“, die zu Zahlvätern und Samenspendern degradiert wurden. Bei ihnen ist im Gegenteil zutreffend, dass ihr Zorn auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass sie zumindest bei einer Frau zuviel landen konnten. Hätten sie nicht „landen können“, dann hätten sie die Probleme nicht, die sie haben.

  8. Thommen 29. März 2011 um 09:00 #

    Das Problem des Heterrors besteht darin, dass Frauen ihre Macht darauf stützen, dass die Männer gefälligst ihren Sex bei ihnen zu holen haben.
    Die Männer wiederum können sich nur über eine Frau als Mann definieren, alleine stehen sie hohl da! 😉
    So steht das Patriarchat auf dem Matriarchat und stützt sich gegenseitig, auf Kosten von Männern und Frauen.

  9. Christian - Alles Evolution 29. März 2011 um 10:39 #

    @Adrian

    „Genug „Gesellschaft“ bleibt aber immer noch.“

    In den Ausgestaltungen der Rollenbilder natürlich.

    „Damit rennst Du hier offene Türen ein. Im Übrigen ist die Dekonstruktion der Homosexualität – von Seiten der politischen Linken übrigens – längst im Gange. Der Trendbegriff „Queer“ ist dafür ein gutes Beispiel.“

    Auf die Queertheorie wollte ich damit hinaus, die Unstimmigkeiten sind immer mal wieder Thema in meinem Blog, zuletzt z.B. hier
    Einen Artikel zu Homosexualität, Biologie und Evolution wollte ich auch schon immer mal schreiben. Mal sehen, wann ich dazu komme.

  10. Peter Bosshard 29. März 2011 um 12:02 #

    „“Das Problem des Heterrors besteht darin, dass Frauen ihre Macht darauf stützen, dass die Männer gefälligst ihren Sex bei ihnen zu holen haben.
    Die Männer wiederum können sich nur über eine Frau als Mann definieren, alleine stehen sie hohl da!““

    Heterrors? Ist das nun bewusst so geschrieben oder ein Tippfehler, ein freudscher Vertipper sozusagen? 🙂
    Tatsächlich ist es aber ein zentrales Problem, dass sich allzu viele Männer ihr Selbstwertgefühl über ihre Akzeptanz bei Frauen aufbauen. Dies macht sie anfällig für Manipulationen. Schwule wären aufgrund ihres sexuellen Desinteresses an Frauen eigentlich dafür prädestiniert, sich gegen weibliche Manipulationsversuche zumindest resistenter zu zeigen als Heteros. Ist das so? Ich weiss es nicht.

  11. Thommen 30. März 2011 um 01:07 #

    Das Wort „Heterror“ wurde für mich von 1990 von K.R. Lewald in einem Privatdruck eingeführt. (Unser täglicher „Heterorrorismus“ – oder wer schläft mit wem? R.G.Fischer)

    Schwul muss niemannd sein, nur Hetero! Aber die Homosexualität „gehört“ allen Männern. Sie war auch ein wesentlicher Bestandteil in Kulturen, deren Geschlechter streng getrennt waren. Sie ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil der Heterosexualität, die im Wesentlichen, die „ausschliesslich und notorisch Homosexuellen“ ausgegrenzt hat. Aber alle Mischformen toleriert. So gibt es bis heute keine „Bisexuellen“ Bewegung, weil diese immer „in einer Beziehung“, oder „verheiratet“ sind, „Diskretion“ beanspruchen „und das soll auch so bleiben“. Gleichzeitig beklagen sich diese wiederum über die „Untoleranz“ von Schwulen ihnen. gegenüber…

    Die Frauen verhindern bei den Knaben eine männliche Identität, indem sie ihnen ihre Liebe vorgaukeln. Und junge Schwule haben denn auch grosse Angst, es ihnen zu „gestehen“. Kritisiere ich das, werde ich – aus diesem schlechten Gewissen heraus, meistens verbal „gebasht“.

    Bei der „Dekonstruktion der Heterosexualität“ scheint mir diese eine Art „Übertragung und Gegenübertragung“ zu sein, im qualitativen Vergleich mit dem gleichgeschlechtlichen Identitätsverhältnis. Darum ist es auch so brüchig und von Schwulen bedroht. Die schwule Identität wiederum ist von „Abnormität“ bedroht und bricht sich daran. Viele Schwule wollen ja mit einem „Kerl“ oder hetero Mann Sex haben, weil sie sich mit diesem identifizieren, nicht mit anderen Schwulen.

    Wer als Schwuler auch mit Frauen Sex hat, hat auch die besten Voraussetzungen für seinen hetero Anteil. 😉

    Hier ein paar Anregungen. (http://www.arcados.com/?p=387)
    Internationaler Frauentag und Schwule

    (http://www.arcados.com/?p=283)
    Der Schwule muss wieder weg!

    (http://swissgay.info/?p=99)
    Eine „community“ frisst die Schwulen auf

    Ich selbst bin wohl ein „heterophober“ Schwuler, denn sonst wäre ich nicht so sensibilisiert auf das Thema. Ich habe über mehrere Jahre Texte von hetero und bisexuellen Männern im Internet gesammelt, worin sie erklären, warum sie Sex mit einem Mann suchen. Diese harren noch der Aufarbeitung.

    Während sich Heterosexuelle sehr schnell in ihr „Schicksal“ fügen, ist das für Schwule sehr schwierig von ihren Müttern loszukommen. Bei den Heteros und den Klemmschwestern müssen erst „Parallelwelten“ aufgebaut werden, um den Widerspruch zu ertragen.

    Jedenfalls sind Frauen keine „Verbündeten“ im Kampf der Schwulen um ihre Identität, wie uns „die Bewegung“ weismachen wollte! 😉

  12. qed 30. März 2011 um 16:56 #

    Schwule sind Männer und somit per feministischem Dogma auch Menschen 2. Klasse.
    Arbeitende Schwule sind genauso am 200- Mrd.- Transfer von Männern zu Frauen in der Sozialversicherung beteiligt wie von Unisextarifen bei Versicherungen betroffen.
    Und was sich langsam mal herumsprechen sollte: gegenüber dem Partner in und vor allem nach einer LP genauso unterhaltspflichtig wie Heten auch.
    Und hinausgegendert werden sie auch- kurz, bis auf ihre fehlende Abhängigkeit von weiblicher Gunst und Gezerre um Kinder trifft sie jede Benachteiligung genau so.

    Mit der ‚latenten Schwulenfeindlichkeit‘ wird maßlos übertrieben- so ein bißchen ‚Opfer‘ möchtet ihr schon sein. Allerdings gibt es Ressentiments: Schwule Männer werden nach der nun Jahrzehnte dauernden ‚Allianz‘ mit den Lesben durchaus als 5. Kolonne des Lesbofeminismus wahrgenommen und das stimmt nicht freundlich.
    Ich muß gestehen, daß ich nicht schlecht gestaunt habe darüber:
    https://gaywest.wordpress.com/2007/06/28/emmas-schwulenultimatum-pornos-raus/
    Klipp und klar findet sich nämlich die Absicht dokumentiert, Schwulen hinsichtlich ihrer Sexualität Vorschriften zu machen und bedeutet nichts anderes als bei Heten auch: wer die Kerle am Sack packen kann, hat die Macht.
    Ich wäre als Schwuler äußerst elektrisch bei sowas, das durchaus ein feministisches Grundanliegen ist.
    Oder was haltet ihr vom feministischen Schweden, das mit den Prostitutions-§ bei Schwulen keine Ausnahme macht? Angriff auf die männliche Sexualität per se und par exellence!

    Und daß ’schwule Polygamie‘ verurteilt wird, kann man nun wirklich nicht behaupten: Heten sind das nämlich auch ganz gerne oder wie will man sich 400 000 Prostituierte in D und ca. 3000 Kerle in den Bumsbombern nach Südost täglich erklären? Damit wäre auch das nächste feministische Gerücht erledigt, Maskulisten wollten zurück in die Steinzeit: wir haben auf Ehe, wie sie heute angeboten wird, nicht mehr den geringsten Bock (nehmt euch ein Beispiel!). Und noch weniger darauf, wieder wie unsere Väter irgend eine Ische lebenslang durchschleppen zu müssen und ‚gegessen‘ wird zu Hause: Mutti hatte nämlich das Vögelmonopol und ‚milde Gaben‘ wurden sehr wohl davon abhängig gemacht, ob Vati brav war oder nicht.
    Wie ihr darauf kommt, daß uns derartiges vorschwebt, ist mir ein Rätsel. Selbstverständlich gilt: wer dies will, soll es auch dürfen. Sowas ist nämlich auch ‚vielfältiger Lebensentwurf‘, wie die Fem- Propaganda immer tönt. Und es ist Privatsache wie Schwulsein auch.

    Was ich als Differenz sehe, ist die linke Orientierung der meisten Schwulen. Der Feminismus ist aus den neomarxistischen Thesen eines Marcuse problemlos herleitbar und die Unterwürftigkeit der Linken gegenüber der feministischen Ideologie schreit zum Himmel. Allerdings tut sich da auch was: siehe Red Man und ganz besonders Arne Hoffmann (bekennender Linker und Pirat). Und bei den Maskus ist durchaus Mehrheitsmeinung, daß die politische Orientierung keine Rolle spielen soll. Männerprobleme sind eben nicht parteigebunden oder von der sexuellen Orientierung abhängig.
    Wäre schön, wenn das die Schwulen auch begreifen würden.

    MfG

  13. Thommen 31. März 2011 um 01:19 #

    1. Schwulsein ist genausowenig Privatsache wie Heterosein auch! Nur findet mann deren „Veranstaltungen“ einfach normal, von der Taufe bis zur Beerdigung…
    2. Frauenkritisch zu sein, heisst nicht, rechts zu sein. Gerade Rechte betrachten Schwuls
    ein meistens als „Privatsache“ 😛
    3. Die Frauen sind NICHT die Verbündeten der Schwulen, weder privat noch in irgendeiner Art von Bewegung. DIES müssen linke Schwule noch lernen!

    • Adrian 31. März 2011 um 10:09 #

      @ Thommen
      von der Taufe bis zur Beerdigung…

      äh inwiefern sind Taufe und Beerdigung jetzt spezifisch heterosexuell?

  14. Romans Roter Mann 31. März 2011 um 08:25 #

    Im Bett mit Maskulisten? Na, wenn das kein guter Anfang ist 😉

    Was die aufgeworfenen Fragen nach dem Verhältnis zu Lesben und Gender Mainstreaming angeht:

    Es ist ein Fakt, dass unter den Feministinnen, die sich besonders durch ihren Männerhass hervorgetan haben oder hervortun, auffällig viele Lesben zu finden sind. Deshalb kann ich auch gut nachvollziehen, dass von einem „Lesbofeminismus“ gesprochen wird. Ich persönlich, und damit bin ich bestimmt nicht allein, hege keine Abneigung gegen „die Lesben“ sondern nur gegen jene individuellen Vertreterinnen, die eine männerfeindliche Politkit betreiben. In meinen Beitrag, in dem ich die Frage aufwerfe, ob Schwule Freunde der Männerbewegung sind, gilt mein letzter Satz den Lesben, was als „last but not least“ zu verstehen ist und nicht als „ferner liefen“.

    Was Gender Mainstreaming angeht, so ist die Theorie hinter diesem Programm einfach nur monströs. Ein Punkt: Kindern die „Freiheit“ zu geben, sich erst während oder nach der Pubertät zu entscheiden, welchem Geschlecht man angehöre oder welche sexuelle Ausrichtung man habe, wird als leidvolle Irritation und Desorientierung erfahren. Heteros lassen sich genauso wenig zu Homos umerziehen wie umgekehrt, da imho die sexuelle Ausrichtung biologisch verankert ist. Die Vision einer Gesellschaft, in der ein Individuum jeden Tag aufs neue entscheidet, ob er nun hetero, homo oder bi oder was auch immer ist, ist nicht umsetzbar.

    In der Praxis ist Gender Mainstreaming kaum mehr als eine zweite Schiene der Frauenförderung. Von den Versprechen, Gender Mainstreaming sei genauso (!) für Männer gedacht, ist nichts geblieben und erinnert damit an den Feminismus, der ebenfalls das ungehaltene Versprechen machte, dass diese Bewegung „auch die Männer“ befreien wird.

    Just my 2 cents.

    • Adrian 31. März 2011 um 10:14 #

      @ Romans Roter Mann

      Kindern die „Freiheit“ zu geben, sich erst während oder nach der Pubertät zu entscheiden, welchem Geschlecht man angehöre oder welche sexuelle Ausrichtung man habe, wird als leidvolle Irritation und Desorientierung erfahren.

      Seid wann ist das ein Ziel des Gender Mainstreaming?

      Die Vision einer Gesellschaft, in der ein Individuum jeden Tag aufs neue entscheidet, ob er nun hetero, homo oder bi oder was auch immer ist, ist nicht umsetzbar.

      Aber wenn es so wäre, wo läge das Problem?

  15. Urs Brechbühl 31. März 2011 um 11:04 #

    @Adrian

    Das Problem ist, dass die biologisch normale Mehrheit der Bevölkerung bald in die Kiste wandert, wenn sie etwas über Kosten Wahrheit des Mainstreams sagt.

    Und die Wahrheit von Gender Mainstream ist:
    Randgruppen (Lesben/Homo/Transsexuelle) bezahlen den finanziellen Schaden den sie durch Dezimierung der normalen Bevölkerung anrichten.
    – Demografische Entwicklung. Europa stirbt aus.
    – Familie gibt es nicht mehr
    – Identität des Vaters wird gestrichen (nicht wichtig)
    – Es gibt nur noch alleinerziehende Frauen
    – Behörden- ErziehungsApparat nimmt zu => gr. Kosten
    – Identitätslosigkeits- Kriesen nehmen zu => KK Kosten
    – Nachfrage nach med. Leistungen steigt => gr. KK Kosten

    Kurz. Es kommt zum feministischen Staatsbankrot.

  16. Thommen 31. März 2011 um 11:17 #

    Diese Diskussion hier zuletzt, nimmt zu bizarre Formen an, als dass ernsthaft weiter argumentiert werden könnte. Zudem wird Anderen pauschal Hass unterschoben…

    Wie können Schwule sich mit Heteromännern verbünden, wenn doch gerade diese es sind, die sich öffentlich gewalttätig verhalten und heimlich vom homosexuellen Honig naschen?

    Es müssen nicht neue Widersprüche konstruiert werden. Es gilt die alten überhaupt erst wahrzunehmen.

  17. Urs Brechbühl 31. März 2011 um 12:01 #

    @Thommen

    Ja, die Realität ist bitter! Es ist nicht zu leugnen, wie der feministische Hass gegen Väter, Männer und sexuelle Themen ausgebrochen ist. Intelligente Menschen werden dies erkennen und nicht abstreiten. Darum machen immer mehr Menschen in der IGAF.ch mit. Sie wollen diesen Hass und das Lügen- Theater nicht.

  18. Peter Bosshard 31. März 2011 um 22:20 #

    „“Wie können Schwule sich mit Heteromännern verbünden, wenn doch gerade diese es sind, die sich öffentlich gewalttätig verhalten und heimlich vom homosexuellen Honig naschen?““

    Du sprichst von einer kleinen militanten Minderheit, die ganz sicher nicht als repräsentativ für Heteros gelten können. Da sie „ausserdem heimlich vom homosexuellen Honig naschen“ wären sie nicht so eindeutig Heteros, sondern bi oder vielleicht schwul, ohne es sich einzugestehen.

    Heteromänner andauernd mit Gewalt und Unterdrückung zu assoziieren – hegemoniale Männlichkeit, heterosexuelle Matrix als sexistische Wahrnehmungsraster, welcher sich die Gender Studies bedienen und die gegen die heterosexuelle Männlichkeit an sich in diffamierender Weise gerichtet sind – ist etwa so, wie bei Schwulen an Typen zu denken, die es andauernd hinter den Büschen mit irgendwem treiben (homosexuelle Matrix ?). Derart eindimensionale Wahrnehmung macht eine Verständigung nicht leichter. Ein etwas entideologisierter Blick würde helfen.

  19. Thommen 31. März 2011 um 23:01 #

    Die Frage ist zu stellen, weswegen, warum und für wen heterosexuelle Männer gewalttätig sind!
    Wenn Frauen es sind, haben sie offiziell immer ein Problem. Den Männern wird das „per naturam“ zugeschrieben!

    Am Heterror sind übrigens auch Frauen beteiligt. Folglich ist es das Hetero-System was das Leiden für viele bringt und nicht unbedingt „die Männer“ oder „die Frauen“! 😉

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