Der neue Berliner Erzbischof heißt Rainer Maria Woelki, und hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit für Schlagzeilen gesorgt, weil er – wenig überraschend – Homosexualität als Verstoß gegen die „Schöpfungsordnung“ bezeichnet hat.
Damit mag er Recht haben, nur welche Relevanz hat eine solche Äußerung bezogen auf Berliner Verhältnisse, in der der Katholizismus im Prinzip nicht mehr als eine Sekte, andererseits aber der Regierende Bürgermeister selbst katholisch und schwul ist?
Vielleicht wäre es ja mal an der Zeit, Herrn Woelki beiseite zu nehmen, und ihm zu erklären, dass katholische Geistliche selbst ein Verstoß gegen die Schöpfungsordnung darstellen, da sie nun wahrlich nicht die Aufforderung des Herrn befolgen, zu lieben und sich zu mehren. Zumindest nicht offiziell…
Schon ärgerlich, wenn sich die Schöpfung nicht an die „Schöpfungsordnung“ hält. Hausmeister Woelki wird das richten und vielleicht auch den Hunden die Verdauung verbieten, um ein weiteres Berliner Problem von Grund auf zu lösen.
Ave Maria!
(Wahlweise nach Schubert oder Gounod)
Adrian, jetzt muss ich dich einmal ganz blöde fragen, ob du ein Christ bist?
@ terminator
Nein, bin ich nicht.
@ Adrian
Ja dann: Much Ado about Nothing!
Soll ich jetzt auch demonstrieren gehen, weil ein führendes Mitglied einer führenden Homosexuellenvereinigung gern in homosexuellen Fachjournalen gegen Jugendschutzgesetze anschreibt?
@ terminator
„Ja dann: Much Ado about Nothing!“
Wie jetzt? Ich darf Positionen der Kirche nicht kritisieren, weil ich kein Christ bin? Auf der gleichen Grundlage könnte ich sagen, Du solltets den Feminismus nicht kritisieren, denn immerhin bist Du kein Feminist.
Soll ich jetzt auch demonstrieren gehen, weil ein führendes Mitglied einer führenden Homosexuellenvereinigung gern in homosexuellen Fachjournalen gegen Jugendschutzgesetze anschreibt?
Mach doch. Wenn es Dich so sehr stört.
@ Adrian
Homosexualität kann überhaupt nur unter der Auslegung einer christlichen Schöpfungsordnung, von einem katholischen Bischof für Christen als solcher Verstoß gewertet werden.
Glaubst du nicht daran ist das schnurz-piep-egal was der Mann sagt. Wäre eine Trennung von Kirche und Staat was das angeht NICHT gewährleistet, würde ich dir zustimmen (kann es zur Gänze nicht geben ich weiß; CDU/CSU Politiker sind teilweise Christen das weiß ich auch; ich weiß aber auch, woraus sich der Pool der Linken Politiker so speist, und „damals“ dort, im Osten, war ja keine Trennung zwischen Kirche und Staat gegeben, weil der Staat die Kirche war!).
Wie gesagt, ich trenne stark. Kircheninterne Dinge gehen mich, wenn ich kein Christ bin einen feuchten Kehrricht an. Verlautbare ich gegen diese, ist es Propaganda. Natürlich gehen mich Dinge, die sich feminismusintern abspielen auch einen feuchten Käse an, da hast du recht. Nur! der Gleichstellungsfeminismus ist eine tragende Staatsideologie geworden, welche europaweit im Sinne des Gendermainstreamings in die Gesetzgebung der Staaten integriert wurde. Das kann ich kritisieren, denn da bin ich als Bürger direkt, ungeachtet meiner weltanschaulichen Position betroffen, sei es am Arbeitsmarkt durch positive Diskriminierungsmaßnahmen, sei es als Vater, sei es in einer steuerlichen Umverteilungspolitik zu Lasten der Männer, sei es einer staatlich legitimierten, bevorzugten Förderung der Bekämpfung frauenspezifischer Leiden usw. usf. Selbst der Heterosex wird mir schon von denen vermiest, die ganzen „pressure Maßnahmen“ im öffentlichen Diskurs sind noch gar nicht erwähnt.
Auch du hast das Recht den Feminismus zu kritisieren, wenn er z.B. behauptet, dass jeder homosexuelle Mann, welcher gleichgeschlechtliche Pornografie konsumiert, die patriarchalen Strukturen des Systems und die Unterdrückung der Frau verfestigt. Meinst du wirklich die Genderistinnen wollen nur Pornografie für Heteros abschaffen? Das wäre in der Tat naiv.
@ terminator
Ich habe das Recht jede Meinung zu kritisieren, die mir nicht passt. Und überhaupt: Natürlich sind Schwule von der katholischen Lehrmeinung betroffen. Gibt es etwa keine Schwulen in katholischen Familien? Keine schwulen Arbeitnehmer in katholischen Vereinigungen? Keine schwulen Katholiken? Rechtfertigt Rom nicht die Ausgrenzung und Diskriminierung von Homos mit dem Verweis auf die für viele Menschen ultimtive Moralinstanz – nämlich Gott? Glaubst Du wirklich, das würde Schwule nicht gesellschaftlich betreffen?