Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat laut epd u. a. Homosexuelle als „gescheitert und zerbrochen“ bezeichnet. Marx machte die Äußerung im Zusammenhang eines sog. Dialogprozesses, der im vergangenen Jahr unter dem Eindruck der Missbrauchsskandale in katholischen Einrichtungen beschlossen
worden war. Nach einem Gesprächsforum sieht Marx
drei Schwerpunkte für Veränderungen in der Kirche: Es gehe um den Umgang mit gescheiterten und zerbrochenen Menschen, wozu er unter anderem Geschiedene und Homosexuelle zählte. Zudem müsse die Kirche sprachfähiger werden. „Wie kommt es, dass viele Menschen den Schatz, den wir gefunden haben, nicht so interessant finden?“ fragte der Kardinal.
Ja, wie kommt das nur? Das mit der Sprachfähigkeit scheint mir dabei das geringste Problem zu sein. Wer Menschen als „gescheitert“ und „zerbrochen“ darstellt, nachdem er selbst, bzw. die Institution, die er repräsentiert, eben dafür viel getan hat, dass Menschen sich als gescheitert empfinden und tatsächlich zerbrechen, sollte vor seiner Sprache zuerst sein Handeln verändern.
Vielleicht entdeckt er dann eines Tages auch den Schatz wieder, den die Kirche früher bewahren und teilen wollte und heutzutage längst verloren zu haben scheint.
Wie dürfen wir uns diesen Schatz vorstellen?
Dafür empfehle ich die Lektüre von Rob Bell: Das letzte Wort hat die Liebe. Ich habe hier darüber geschrieben.
Danke. Bei der katholischen Kirche würde ich ihn aber nicht suchen.
@gralsucher: Ich auch nicht und ich habe schon an vielen Stellen gesucht 🙂