Die Kunst, einen Esel zu melken

4 Mai

Wer jemals darüber nachgedacht hat, sich als Samenspender zu betätigen, um einem lesbischen Paar  – oder Frauen überhaupt (?) – zu einem Kind zu verhelfen, dem sei geraten, sich dies gut, sehr gut, zu überlegen. Sonst endet man womöglich in einer Situation wie dieser:

In Berlin hat eine lesbische Mutter einen Mann auf Unterhalt verklagt, der mit einer Samenspende zur Zeugung einer Tochter beitrug. Wie der „Berliner Kurier“ berichtet, wurde die heute 3-jährige Tochter zunächst von der Mutter und ihrer Partnerin aufgezogen, doch das Paar trennte sich später.

Der Mann, der sich auf eine Zeitungsanzeige des Paares gemeldet hatte, weigert sich, freiwillig für das Kind zu zahlen, hatte sich einen Unterhaltsverzicht vertraglich zusichern lassen. […]

Der Lehrer, der mit seiner Ehefrau inzwischen selbst zwei Kinder zeugte, hatte mit dem Paar ebenfalls einen Vertrag abgeschlossen, der Unterhaltszahlungen ausschließt – dieser könnte aber nach deutschem Familienrecht unwirksam sein.

Man ahnt bereits wie es ausgehen wird, natürlich wird der Mann zahlen müssen, denn dazu sind Männer schließlich da. Private Verträge, die zwischen mündigen Bürgern abgeschlossen wurden, kümmern Mama Staat dann nicht, zumal die Kindesmutter – obwohl lesbisch und sich vermutlich „emanzipiert“ gebend – ja ohne Gefahr vertragsbrüchig werden und auf einen Mann zurückgreifen kann, wenn es hart auf hart kommt.

10 Antworten zu “Die Kunst, einen Esel zu melken”

  1. Atacama 4. Mai 2012 um 21:54 #

    „Private Verträge, die zwischen mündigen Bürgern abgeschlossen wurden,“

    Ein ungeborener Mensch ist kein mübdiger Bürger. So ein Vertrag hat juristisch keinen Wert, weil man sich nicht ungefragt über die Unterhaltsansprüche eines Kindes hinwegsetzen darf. Weder als Vater, noch als Mutter,

    Die Rechtslage ist seit Ewigkeiten bekannt, wer sich dennoch darauf einlässt, ist selber Schuld. Und im Interesse des Kindes sollte man sich da auch nicht auf irgendwelche Späße einlassen.
    Wenn zwei Leute freiwillig ein Kind zeugen, müssen sie auch dafür aufkommen. Alles andere geht zu Lasten des Kindes. Und das kann nichts dafür, dass es gezeugt wurde.

  2. Adrian 4. Mai 2012 um 22:23 #

    „Ein ungeborener Mensch ist kein mübdiger Bürger.“

    Das hat auch keiner behauptet.

    „Die Rechtslage ist seit Ewigkeiten bekannt, wer sich dennoch darauf einlässt, ist selber Schuld.“

    Natürlich, ist der Mann selber schuld. Aber die klagende Mutter handelt in meinen Augen dennoch verwerflich.

    „Wenn zwei Leute freiwillig ein Kind zeugen, müssen sie auch dafür aufkommen.“

    So? Auch wenn im Vorfeld alle drei Personen einverstanden waren, das anders zu regeln? Sorry, das sehe ich anders.

  3. Peter 4. Mai 2012 um 22:48 #

    Es ist schon so: der ausgehandelte Vertrag setzt sich über geltendes Recht hinweg und ist deshalb ungültig. Der Anspruch auf Unterhaltsleistungen ist als ein Anspruch des Kindes gegenüber (in diesem Fall) dem rechtlichen Vater.

    Natürlich, ist der Mann selber schuld. Aber die klagende Mutter handelt in meinen Augen dennoch verwerflich.

    Ja natürlich. Der Mann vertraute den Versprechen und Beteurungen einer Frau. Das ist immer sehr fragwürdig, um nicht zu sagen, naiv.

    …obwohl lesbisch und sich vermutlich “emanzipiert” gebend…

    Irgendwer muss die Emanzipation finanzieren. Erste Adresse ist der Mann, kann der nicht, dann springt der Staat ein. Starke Frauen … kratz ein bisschen an der Feministin, und die Muddi kommt zum Vorschein.

  4. Atacama 4. Mai 2012 um 23:06 #

    „Das hat auch keiner behauptet.“

    Doch, du hast behauptet, die Eltern könnten vertraglich regeln, dass einer keinen Unterhalt zahlen muss. Das geht aber eben nicht, weil der Unterhalt dem Kind zugeordnet ist. Es wäre also ein Beschluß über den Kopf des Betroffenen hinweg und das geht nicht.

    „Natürlich, ist der Mann selber schuld. Aber die klagende Mutter handelt in meinen Augen dennoch verwerflich.“

    Das schon, aber welche Mutter würde das nicht wenn es ihrem Kind zu Gute kommt? Ausserdem hat die Mutter im Grunde kein Recht, darauf zu verzichten weil es überhaupt nicht ihr Geld/Unterhalt ist sondern der ihres Kindes. Wenn überhaupt dürfte nur das Kind darauf verzichten.

    „So? Auch wenn im Vorfeld alle drei Personen einverstanden waren, das anders zu regeln? Sorry, das sehe ich anders.“

    Ich würde es in jedem anderen Fall auch so sehen, in dem kein „unschuldiges Leben“ (Meine ich jetzt nicht um auf die Tränendrüse zu drücken, aber das Kind ist ja wirklich unschuldig an der Situation, wäre aber trotzdem die benachteiligte Partei) im Spiel ist auch so sehen.
    Und tue es im Prinzip auch, nur wie gesagt, da ist jetzt ein kleiner Mensch der versorgt werden muss, ungerecht hin oder her.

    Am Besten wäre, man würde eben das Adoptionsrecht abändern, dass gleichgeschlechtliche Adoption schneller möglich ist. Wenn die Lesbenfreundin nämlich rechtlich an diese Co-Elternschaft gebunden ist, müsste sie den Unterhalt zahlen wenn sie abhaut.
    Dafür könnte dann auch der Vater entbunden werden. Aber andernfalls muss eben immer derjenige zahlen der das Kind nicht direkt versorgt.

    „Irgendwer muss die Emanzipation finanzieren. Erste Adresse ist der Mann, kann der nicht, dann springt der Staat ein. Starke Frauen … kratz ein bisschen an der Feministin, und die Muddi kommt zum Vorschein.“

    Irgendwer muss das Kind finanzieren. Ich verstehe diese kalte Sichtweise nicht.
    Die böse Frau usw. ja mag sein.
    Trotzdem ist das Kind das schwächste Glied in der Kette und der Gelackmeierte.

  5. Atacama 4. Mai 2012 um 23:14 #

    Im Übrigen kann man sich diese Samenspend-Sache vielleicht auch unabhängig davon mal durch den Kopf gehen lassen.
    Will man wirklich nur als ominöser Becher-Spender im Leben seines eigenen Kindes integriert sein? Will man kein Vater sein?
    Wenn man seinen Samen vergibt, dann wird irgendwo auf der Welt sein eigenes Kind herumlaufen. Wie kann es einem so egal sein, was mit ihm passiert und wie es lebt?

  6. Adrian 4. Mai 2012 um 23:33 #

    „Wie kann es einem so egal sein, was mit ihm passiert und wie es lebt?“

    Warum sollte es nicht Menschen geben, denen das egal ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einem das egal sein kann, zumal wenn man schon verpartnert ist und bereits Kinder hat.

  7. Atacama 4. Mai 2012 um 23:45 #

    „Warum sollte es nicht Menschen geben, denen das egal ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einem das egal sein kann, zumal wenn man schon verpartnert ist und bereits Kinder hat.“Mir ist klar, dass es das gibt. Ich finde es nur sehr unverständlich und unschön. Und eine unschöne Erfahrung für das Kind. Schliesslich wollen fast alle wissen, wer ihre Eltern (biologisch) sind und wie die zu ihm stehen.

    Ausserdem darf man überhaupt nicht auf Unterhalt verzichten, wie gesagt. Selbst wenn die Mutter wollte, sie dürfte ohnehin nicht.

  8. Pardus 5. Mai 2012 um 13:32 #

    Ich bin einer der furchtbar egoistischen Männer, denen das egal wäre. Jedes Kind ist eine 80%ige Chance, in vier- bis siebentausend Jahren der Vorfahre JEDES dann lebenden Menschen zu sein. how is that for immortality? Und das Kind erhält die Möglichkeit, an der menschlichen Erfahrung teilzunehmen. ich habe ganz eindeutige Probleme mit eine r Perspektive, die darin etwas anderes als win-win

  9. bajazbasel 5. Mai 2012 um 23:00 #

    Wer sich in heterosexuelle Verhältnisse einlässt, wird altbekannte heterosexuelle Probleme bekommen!

  10. Tino 15. Mai 2012 um 14:44 #

    Genau aus diesem Grunde bin ich dagegen das Homos Kinder bekommen dürfen solange nicht vorher alles vernünftig geregelt wurde.

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