Obamas Einsatz für die Homo-Ehe findet, auch unter Christen, nicht nur Beifall. So erklärte Bryant Wright, Präsident der „Southern Baptists“, laut ideaSpektrum 20/2012:
Der Bibel zufolge sei es Gottes klarer Wille, dass die Ehe auf Mann und Frau beschränkt sei.
Keine Ahnung, was Gottes Wille ist. Wer behauptet, den zu kennen, hat für mich einen an der Waffel. Aber selbst das mit der Bibel ist nicht die ganze Wahrheit. Schließlich war
die israelitische Ehe grundsätzlich polygam
da
die Ehe zuerst der Erhaltung und Besitzstandswahrung von Sippe und Stamm diente (alle Zitate und Angaben im Folgenden aus Haag/Elliger: Zur Liebe befreit. Sexualität in der Bibel und heute).
Bei der Magd, die bei Kinderlosigkeit der Ehefrau an deren Stelle tritt, handelt es sich um einen Rechtsvorgang: Die Kinder der Magd galten als die legitimen Kinder der Ehefrau.
Die Ehe war eine private Angelegenheit und als Institution nicht von Gott gewollt, jedenfalls gibt die Bibel keinen Anlass zu dieser Interpretation, schon gar nicht ist sie
vom Christentum geschaffen – deshalb gehört sie auch nicht in die Zuständigkeit der Kirche -, sondern aus jüdischen, römischen und hellenistischen Rechts- und Sozialformen erwachsen.
Wie kam nun eine solche Ehe zustande? In der Regel wählte der Vater des Bräutigams für seinen Sohn eine Frau aus und erwarb diese für seinen Sohn durch Zahlung des Brautpreises an den Vater der Frau. Für das Abkommen zwischen den Vätern war das Einverständnis der Braut nicht erforderlich. Das Mindestalter für eine Heirat lag bei 12 bzw. 13 Jahren.
Und daran sollen wir uns heute ein Beispiel nehmen! Und das soll begründen, warum ein Mann keinen Mann heiraten darf! Woran es liegen mag, dass eine so schwache Argumentation so viel Zuspruch erfährt?
Mehr noch: auch in neutestamentlicher Zeit war Polygamie durchaus gang und gäbe, sonst hätte Paulus nicht darauf bestanden, dass ein Bischof doch bitte nur *eine* Frau haben sollte (1. Tim 3,2)…