Sexverbot für Ehepaar im olympischen Dorf
titelt die WELT einigermaßen reißerisch. Was ist dran? Russell Mark,
Olympiasieger von 1996 im Trapschießen darf während der Spiele in London nicht mit seiner Ehefrau Lauryn in einem Zimmer schlafen,
weil sie hetero sind. Das meint jedenfalls Mark:
Das Verrückte ist, dass es unzählige schwule Paare in der Mannschaft gibt, die sich einen Raum teilen. Wir werden diskriminiert, weil wir heterosexuell sind.
Die Reaktion der Verantwortlichen trägt auch nicht gerade zur Aufklärung bei:
Delegationsleiter Nick Green wies die Vorwürfe einer Diskriminierung heterosexueller Paare zurück. „Das ist ganz einfach nicht wahr. Die Betteneinteilung wurde mit dem einzigen Ziel vorgenommen, jedem Athleten ein Zimmer im Dorf zu geben“, sagte Green.
Können Heteros nicht zu zweit in einem Bett Sex haben? Und überhaupt: Wieso folgt aus dem fehlenden gemeinsamen Zimmer gleich ein Sexverbot? Weshalb soll es Heteros nicht auch einmal so gehen wie früher den Schwulen, die zum Sex auf die Klappe oder in den Park gehen mussten? Vielleicht hatten die Marks auch einfach unrealistische Erwartungen? Von Sex auf dem Zimmer ist hier jedenfalls nicht die Rede:
„Ich habe Sportler gesehen, die draußen Sex hatten, auf der Wiese, zwischen den Gebäuden.“
Ach das ist doch eh alles nur ne Story der Boulevardpresse. Immerhin sind Nationen aus aller Herren Länder vor Ort und Minderjährige. Als ob sich da jetzt alle gehen lassen und bis in die Nacht feiern.
Klar, dass sowas auch wieder Anlass ist über Gleichberechtigung und Homosexualität zu diskutieren… Furchtbar einfach.
Bei der EM gabs ja so nette Extra-Themen wie ‚Spielerfrauen‘ oder ‚Politik in der Ukraine‘ oder ‚Tierquälerei‘. Jetzt bei Olympia müssen sie halt für andere Sensationen sorgen.
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