Dagmar Wöhrl ist der fleischgewordene Alptraum linker Homosexueller. Als Bundestagsabgeordnete der CSU unterstützt sie die Initiative ihrer Fraktionskollegen für die Gleichstellung homosexueller Paare beim Ehegattensplitting. Übrigens ungefragt:
Ich war in die Vorbereitung des Vorstoßes nicht involviert, habe erst per Twitter über die Aktion erfahren und da ich mich mit diesem Thema schon länger beschäftige, fand ich die Idee sehr interessant. Ich habe daraufhin sofort Kontakt zu meinen Unions-Kollegen aufgenommen, den Sachverhalt für mich geprüft und mich dann angeschlossen.
Ganz allein scheint sie auch in ihrer Partei nicht zu sein:
Ich bin schon überrascht, wie viel Zuspruch ich aus der CSU erhalten habe. Von der Basis, aber auch von Mandatsträgern.
Dabei argumentiert Wöhrl eher liberal als konservativ:
Ich sehe auch nicht, wie hierdurch die Ehe geschwächt werden sollte. Ich bin die letzte Person, die sich anmaßen würde, darüber zu urteilen, wen jemand liebt oder nicht. Ich warne aber davor, Ehe und eingetragene Lebenspartnerschaft gegeneinander auszuspielen. Der Staat hat sich in diesen höchstpersönlichen Lebensbereich nicht einzumischen.
Auf die Frage der WELT:
Gehört es zu einer modernen Partei, die Belange von Schwulen und Lesben aktiv zu unterstützen?
hat Wöhrl eine Antwort, die manchen Ideologen überraschen dürfte:
Natürlich, und das „ob“ ist, denke ich, in keiner Partei die Frage. Aber über das „wie“ wird trefflich gestritten.
Selbst die eher blöde Frage der WELT:
Es heißt, jede Frau braucht einen schwulen besten Freund. Ist da was dran?
beantwortet sie pädagogisch wertvoll:
Diese Frage ist jetzt aber sehr klischeehaft. Ob dem so ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich habe seit Jahrzehnten in meinem Freundeskreis Homosexuelle, die ich genauso wenig missen möchte, wie meine heterosexuellen Freunde. Aber ganz ehrlich, ich teile meine Freunde doch nicht in diese Kategorien ein und die Politik sollte dies auch nicht tun.
Doch streiten sollte sie, die Politik, über das „wie“ der Unterstützung der Interessen von Lesben und Schwulen. Auch wenn es den linken Homo-Ideologen partout nicht in ihr kleines Weltbild passt, dass es nicht die eine legitime Einheitsmeinung gibt zum Thema.
Naja, das ist das, was Frau Wöhrl im Interview sagt.
Frau Wöhrl ist momentan in der CSU Fraktion mit ihrer Meinung allein. Deshalb hat ihre Meinung auch keine Konsequenzen.
Ansonten wär es natürlich begrüßenswert, wenn Frau Wöhrl ihre geäusserte Meinung und ihr Abstimmungverhalten in Einklang bringen würde.
Am 28.06. hat sie zu dem Antrag:
Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, bis zum 1. September 2012 einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die eingetragene Lebenspartnerschaft in sämtlichen Rechtsbereichen der Ehe gleichstellt.
mit Nein gestimmt.