Dass der offen schwule Schauspieler Rupert Everett nicht gerade zu den klügsten Menschen dieser Welt gehört, hat er jüngst mit einem durchschlagenden Statement bewiesen:
In einem Interview mit dem „Sunday Times Magazin“ sprach Everett über sein Bild einer Familie und seine Überzeugung, dass Kinder zum Glücklichsein Vater und Mutter bräuchten. Dies entspräche ganz den Vorstellungen seiner eigenen Mutter, und er könne ihr nur zustimmen: „Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mit zwei schwulen Vätern aufzuwachsen.“
Ehrlich gesagt könnte ich mir durchaus schlimmeres vorstellen: ein Leben im Iran bspw. oder die tägliche Lektüre der „Emma“. Oder, um bei Elternschaft zu bleiben, bei heterosexuellen Rednecks irgendwo in Alabama aufzuwachsen, oder einen alkoholkranken Vater zu haben, oder eine Mutter die auf Speed ist.
Es ist mir durchaus bewusst, dass homosexuelle Elternschaft für viele Menschen etwas fremdes und seltsames ist. Aber man schaue sich doch mal folgendes Bild an (über ein ähnliches ich lustigerweise bei einem Abstecher auf „Politically Incorrect“ gestoßen bin):
Es zeigt Elton John und den Schauspieler Neil Patrick Harris (im Übrigen einer meiner bevorzugten Typen von Männern) nebst ihren Partnern David Furnish und David Burtka, zusammen mit ihren Kindern Zachary (John und Furnish) sowie Harper und Gideon (Harris und Burtka).
Ich muss gestehen, dass dieses Bild mich berührt. Es strahlt Glück, Zufriedenheit und Liebe aus. Und wer möchte behaupten, dass diese Kindern irgendetwas entbehren? Eine Mutter vielleicht? Aber wozu? Was könnte eine Mutter diesen Kindern geben, das sie nicht eh schon bekommen (im umgekehrten Fall lesbischer Paare, würde ich die Frage nach dem Vater im Übrigen ebenso stellen)?
Ich zweifele nicht daran, dass dieses Bild zweier Familien auf viele befremdlich wirkt. Doch auf mich wirkt es vollkommen normal, harmonisch und „richtig“. Denn einer von den Männern könnte ich sein. Irgendwann…
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen...
Ähnliche Beiträge
Schlagwörter: David Burtka, David Furnish, Elton John, Homosexuelle Eltern, Kinder, Neil Patrick Harris, Rupert Everett
Interessant ist, dass die Fotos an und für sich nichts über die Sexualität der Abgebildeten aussagen. Wären darauf Frauen und nicht Männer, würden die meisten Leute wohl zuerst darauf tippen, dass das Kolleginnen / Freundinnen sind, die gemeinsam mit ihren jeweiligen Kindern etwas unternehmen, und nicht Sexualpartner / Lebenspartner.
Es käme auch niemand auf die Idee, verschiedengeschlechtliche Eltern in Bezug auf ihre Elternschaft oder ihr Verhältnis zueinander als Sexualpartner zu bezeichnen. Ich z.B. habe meine Eltern schon immer als meinen Vater und meine Mutter betrachtet und nie als gegenseitige Sexualpartner.
Ein gewisses Problem sehe ich in möglichen Hänseleien und Mobbing der Kinder durch spätere Mitschüler. Lock-in-Effekt: Gesellschaft muss erst lernen, solche Familien zu akzeptieren. Aber sie lernt es erst, wenn solche Familien tatsächlich existieren.