Wen interessiert kreuz.net?

9 Okt

Die Internetseite kreuz.net hat es endlich geschafft Aufmerksamkeit zu erregen, mit einem genialen PR-Coup unter Mithilfe des LSVD:

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland hat Strafanzeige gegen die Betreiber und Autoren des Internetportals „kreuz.net“ gestellt. Wie der Verband mitteilte, erstattete er wegen eines Artikels über den verstorbenen Komiker Dirk Bach bei der Staatsanwaltschaft Berlin Anzeige gegen Unbekannt wegen Volksverhetzung. In dem Artikel wurde Bach als „pervers“ bezeichnet.

Jeder der kreuz.net kennt, weiß, dass diese Seite eine Seite von und für Spinner ist, eine Seite für den Bodensatz der Gesellschaft. Diesen gab es schon immer. Und Dank des Internets haben nun auch derartige Subjekte Gelegenheit, sich auszutoben.

Lieber LSVD, „Volksverhetzung“ ist die Sprache der Schwachen und Geistlosen, und darauf mit der geballten Macht des Staates zu reagieren, erscheint mir töricht. Ignorieren und argmentieren ist besser als prozessieren. Denn man bedenke: des einen Volksverhetzung, ist des anderen Meinungsfreiheit.

5 Antworten zu “Wen interessiert kreuz.net?”

  1. Hans-Georg 9. Oktober 2012 um 18:53 #

    Ich bin auch mal irgendwie auf der Seite gelandet. Nach kurzer Zeit kam ich zum dem Enschluss: Besser ignorieren als sich aufregen.

  2. Christian 10. Oktober 2012 um 20:46 #

    Ich bin immer mal wieder auf Kreuz.net, genauso wie ich öfter mal auf 4chan/b bin jeder braucht hin und wieder mal einen niveau limbo außerdem weiß ich dann ein bisschen besser wie die Leute ticken die mich hassen.

    Warum jetzt ausgerechnet wegen dem Tod von Dirk Bach so ein riesen Wind um einen so alten Hut gemacht wird, naja.

    Aber die Meinungsfreiheit kann kreuz.net nicht für sich in Anspruch nehmen.
    Auch wenns keinen und besonders Adrian nicht interessiert ich schreibs mal auf und zwar aus der moralischen Perspektive.

    1. Freiheitsrechte sind nicht grenzenlos denkbar, wenn sie jedem Menschen zugestanden werden sollen. Meine Handlungsfreiheit darf zum beispiel nicht das Recht auf körperliche Unversehrtheit eines kreuz.net Autors verletzen.
    Wenn ich diese Person trotzdem mit einem chilli-öl-dildo penetriere und dann einer kommt und mir das Verbietet ist nicht mein Handlungsfreiheitsrecht dies zu tun beschnitten worden, ich hatte dieses Recht nie.

    2. Nur weil einem von Worten wie „Kotstecher“ nicht das Rektum brennt, heißt das aber nicht, dass kreuz.net sagen kann was es will. Auch die Meinungsfreiheit kann sinnvoll nicht unbegrenzt gedacht werden. Niemand muss sich beleidigen lassen.

    3. Daneben können selbst tatsächliche Freiheitsrechtsausübungen verboten werden OHNE das die betreffende Freiheit gleich verletzt ist.(Ich hätte dazu fast schon bei den Bussen in England was geschrieben das ist so ein Fall.) Dass das gehen muss, auf den Trichter kommt man von selber, wenn man sich mal Vorstellt das zwei Freiheiten auch mal miteinander in Konfliklt geraten können ohne das die eine so wichtig ist das die andere komplett „verschwinden“ muss.

    Ich zucke immer zusammen, wenn gleich davon Geredet wird, dass irgendjemandes Recht verletzt werden wenn man ihm irgendwas verbietet. So einfach ist es nicht, egal wie libertär man sich sein Weltbild baut, alle dürfen alles macht einfach keinen Sinn.

    tl,dr
    Des einen Volksverhetzung ist NICHT des andere Meinungsfreiheit und kreuz.net hat nicht mal moralisch ein existenzrecht trotzdem sind sie eben da und man sollte ein Auge drauf haben.

  3. Alreech 10. Oktober 2012 um 22:59 #

    Hin oder her, auch für die Heuchler und falschen Propheten von Kreuz.net ist ein Kreis in der Hölle reserviert (laut Dante der 8.).
    Leider wird das den Typen kaum was zu denken geben.

  4. Adrian 11. Oktober 2012 um 11:25 #

    @ Christian

    “ ich schreibs mal auf und zwar aus der moralischen Perspektive.“

    Und genau diese Perspektive ist, wenn es um Meinungsfreiheit geht, schon sinnlos. Meinungsfreiheit hat nichts mit persönlicher Moral zu tun.

    „Meine Handlungsfreiheit darf zum beispiel nicht das Recht auf körperliche Unversehrtheit eines kreuz.net Autors verletzen.“

    Und was hat das mit Meinungsäußerungen zu tun? Was ist denn so schwer daran zu trennen zwischen Handlungen und Äußerungen?

    „Nur weil einem von Worten wie “Kotstecher” nicht das Rektum brennt, heißt das aber nicht, dass kreuz.net sagen kann was es will.“

    Wenn ich es faktisch durchdenke, dann bin ich ein Kotstecher, genau wie jeder andere, der aktiv Analverkehr betreibt.

    „Auch die Meinungsfreiheit kann sinnvoll nicht unbegrenzt gedacht werden. Niemand muss sich beleidigen lassen.“

    Was eine Beleidigung ist oder nicht, ist ja so klar nicht. Wenn wir anfangen, jede subjektive Beleidigung gegenüber Gruppen zu verbieten, können wir auch gleich zum Islam übertreten.

    „Daneben können selbst tatsächliche Freiheitsrechtsausübungen verboten werden OHNE das die betreffende Freiheit gleich verletzt ist.“

    Und wie soll das gehen?

    „Des einen Volksverhetzung ist NICHT des andere Meinungsfreiheit“

    Doch, oftmals schon. Deshlb habe ich ja im letzten Absatz den Kreuz.net-Artikel verlinkt indem – aus bestimmter Sicht durchaus berechtigt – der LSVD als „Hassverein“ bezeichnet wird. Und deshalb warte ich gespannt auf den Tag, an dem kreuz.net den LSVD wegen Volksverhetzung gegen Katholiken anzeigt. Ich glaube, ich würde sogar etwas spenden für diese Klage, nur um zu sehen, wie ernst man es mit dem „Begriff „Volksverhetzung“ in diesem Land meint.

  5. Ralf 13. Oktober 2012 um 12:34 #

    Die ganze Diskussion läuft fehl. Hier geht es um die Verunglimpfung des Andenkens eines Verstorbenen. Da die Justiz zu bemühen, halte ich für legitim. Ansonsten ist strafrechtliches Vorgehen gegen Schwulenhasser immer problematisch, aber nicht wegen der angeblichen Deckung ihres Hasses durch die Meinungsfreiheit, sondern weil man ihnen damit erst recht ein öffentliches Forum gibt.

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