Thomas Exner kritisiert in der WELT die Forderung von Sigmar Gabriel nach einer europäischen Lebensmittelpolizei. Exners erstes Argument lautet, der SPD-Chef sei
schwergewichtig.
Sie fragen sich, wo das Argument ist? Ich mich auch. Was hat Exner sonst mitzuteilen?
Es gibt kein Grundrecht auf täglichen Fleischkonsum. Diese Botschaft wäre richtig gewesen, Herr Gabriel. Damit würden sich nicht nur die Qualitätsstandards in der Fleischwirtschaft verändern, sondern es wären gleich auch noch ein paar weitere Probleme in der Umwelt- und Gesundheitspolitik gelöst. Und dieses Postulat ließe sich zudem auch noch sozial gerecht umsetzen.
Man fragt sich, wodurch sich nach Meinung von Exner wirtschaftliche Standards verändern? Durch die Botschaft eines Politikers? Und man könnte meinen, Exner wolle Gabriel empfehlen, die SPD noch ununterscheidbarer von den Grünen zu machen:
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Fleisch ein Luxusgut – und dazu sollte es zumindest ein Stück weit wieder werden.
Es ist schon merkwürdig: Früher trat die politische Linke dafür ein, dass Fleischkonsum nicht nur den Reichen vorbehalten bleibt. Heute – wo eben das erfüllt ist -, skandalisiert man den Fleischkonsum wie früher die Kirche die Onanie. Warum die WELT so etwas veröffentlicht, bleibt ihr Geheimnis. Schließlich steht das bereits in jeder anderen Zeitung des Landes, in dem der Vegetarismus bald schon zur Staatsideologie werden könnte – wenn die Grünen aller Parteien weiter Oberwasser gewinnen.
Von Fleisch wird man nicht schwergewichtig, die Saucen machen das.
„Es gibt kein Grundrecht auf täglichen Fleischkonsum.“ – Hmmm, soweit ich mich erinnere, gibt es auch kein Grundrecht auf tägliche Nahrung, ja nicht mal ein Grundrecht auf das tägliche Stillen des Durstes.