Queer-Totalitarismus

26 Apr

Die Meldung, dass der Berliner CSD beabsichtigt, die CDU von der Parade in diesem Jahr auszuschließen, schlägt in der „Community“ hohe Wellen. Zu den peinlichsten Kommentaren gehören dabei regelmäßig diejenigen auf „queer.de“. So schreibt ein Leser:

Schade das man der CDU nicht Toleranz einfach vorschreiben kann aber der LSVD ist ganz schön schräg, wenn sie den CSD kritisieren, wo sind wir denn ??

Das wäre doch die Lösung! Wir schreiben einfach Toleranz vor! Selbstverständlich nur in eine Richtung, wenn es um „unsere“ Interessen geht. Eine Abordnung der CDU zu tolerieren, die bereit ist, am CSD mitzumachen, das ginge dann aber doch zu weit!

Aber moment, warum überhaupt bei der CDU stehen bleiben?

Und wenn jetzt noch die FDP ausgeschloßen wird wird denen hoffendlich endlich klar worum es geht..

Worum es geht? Offenbar um einen politisch gesäuberten CSD, ganz im Sinne derer, die sich nichts sehnlicher wünschen, als nicht mit abweichenden Meinungen und Lebensweisen belästigt zu werden. Konservativ? Raus! Marktliberal? Raus! Den Müll nicht richtig recycled? Raus!

Immerhin haben Schwule und Lesben links und/oder grün zu sein und es kann nicht angehen, dass es im Jahre 2013 immer noch Elemente gibt, die sich den Beschlüssen des queeren Zentralkommitees widersetzen und den CSD dafür nutzen, um mittels konterrevolutionärer Wühlarbeit und politischer Zersetzung, die queere Gemeinschaft zu schwächen.

4 Antworten zu “Queer-Totalitarismus”

  1. Ralf 26. April 2013 um 15:26 #

    Nur ganz ruhig… und sachlich. Auf einer Veranstaltung für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben haben Leute und Gruppen nichts verloren, die massiv für die Ausgrenzung, Entrechtung und Diskriminierung von Schwulen und Lesben eintreten. Das sollte doch wohl einzusehen sein.

    • Damien 26. April 2013 um 19:59 #

      Glaubst Du ernsthaft, dass bei der Parade Leute mitlaufen wollen, die massiv für die Ausgrenzung, Entrechtung und Diskriminierung von Schwulen und Lesben eintreten? Ausgeschlossen werden doch eben die, die dagegen eintreten. Das sollte doch wohl einzusehen sein.

  2. Hagen Ulrich 26. April 2013 um 20:56 #

    Ich sehe es auch als widersinnig an, bei einer Demo FÜR LGBT-Rechte eine Partei zu beteiligen, deren führende Repräsentanten wieder und wieder bewiesen haben, daß sie Schwule und Lesben für minderwertig und krank hält. Als eine Minderheit, die letztendlich dankbar zu sein hat für die Brosamen, die gnädig vom Tisch fallen.
    Und eine Partei, die eine Regierung stellt, der zum wiederholten Mal vom BVerfG erklärt werden mußte, was Gleichheit vor dem Grundgesetz bedeutet.
    Nein, für mich steht fest, daß die Union nichts auf dem CSD verloren hat.
    Das hat auch nichts mit Links oder Rechts-Denken zu tun. Es ist eher schon eine Frage des Demokrativerständnisses. Es geht hier nicht um die Frage, welche Einkommensgruppe wieviel Steuern zahlt oder in der Schweiz versteckt, ob und wo ein Atommüllager errichtet wird – es geht um verfassungsgemäße Rechte.
    Und in einem Wahljahr darf man ruhig ein deutliches Zeichen setzen.

    • Damien 27. April 2013 um 09:07 #

      @Hagen Ulrich: Bei aller berechtigten Kritik an diversen Äußerungen von Unions-Hinterbänklern, wann haben denn welche führenden Repräsentanten der Union Schwule für minderwertig und/oder krank erklärt? Ich bitte um Aufklärung!

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