Aus den Vereinigten Staaten kommt eine erfreuliche Nachricht: „Exodus International“, bekannt als die weltgröße Ex-Gay-Organisation, hat ihre Auflösung bekannt gegeben:
Exodus International hat am Mittwochabend via Pressemitteilung bekannt gegeben, dass sich die Organisation auflösen wird. In einem Blog-Eintrag entschuldigt sich Exodus-Chef Alan Chambers für den Schmerz, den er und seine Organisation Homosexuellen zugefügt habe. Exodus war 1976 gegründet worden und warb dafür, dass eine Veränderung der sexuellen Orientierung mit Therapie und Gottesglauben möglich sei.
Wie bei so viele anderen, angeblich von ihrer Homosexualität „geheilten“ Menschen, hat die propagierte „Therapie“, bei Chambers selbst nicht funktioniert:
„Es ist eigenartig, jemand zu sein, der selbst durch die kirchliche Behandlung der LGBT-Community geschädigt wurde, aber gleichzeitig jemand zu sein, der sich dafür entschuldigen muss, dass er Teil dieses ignoranten Systems war“, schrieb der 41-Jährige. Er habe miterlebt, wie es sich anfühle, ein Sünder „in den Händen einer zornigen Kirche“ zu sein. Ihm tue Leid, dass er so viele Schwule und Lesben von der Kirche weggetrieben habe. „Ihr wart nie mein Feind“, sagte er in Richtung LGBT-Community. „Es tut aber unendlich Leid, dass ich euer Feind war.“
Nun gut, seien wir mal nicht so und nehmen die Entschuldigung an. Denn letztendlich ist Chambers, wie so viele andere in diesem „Business“ involvierte, auch nur ein Opfer. Nämlich das Opfer einer perversen Moral, gepredigt von den Kanzeln unzähliger Kirchen.
Das zeugt von Rückgrat, nach Jahren an der Spitze so einer Organisation öffentlich einzugestehen, dass man sich geirrt hat und Konsequenzen zu ziehen. Alle Achtung.
Alan Chambers sagt, er wisse, wie es sich anfühlt, „Sünder in den Händen einer zornigen Kirche“ zu sein. Er spielt dabei an auf den Titel der berühmtesten Predigt von Jonathan Edwards „Sünder in den Händen eines zornigen Gottes“. Was ist wohl schlimmer?
Es gibt nämlich die von Bonhoeffer formulierte „billige Gnade“, die verteilt Chambers fröhlich, wenn er gegen das biblische Zeugnis behauptet, gelebte Homosexualität sei kein Hindernis, um in den Himmel zu kommen.
Ich bin gespannt, ob dieser Kommentar gepostet wird.
Schlimmer ist es, dass Menschen ihre Vorurteile und Moralvorstellungen auf Gott projizieren und damit anderen Menschen den Zugang zu Gott erschweren. Nichts hindert uns, in den Himmel zu kommen, außer die Entscheidung eines Menschen, dort nicht hin zu wollen.
Ich meine den Himmel, über den Gott der Herr ist, keinen selbst erdachten. Die Zugangshindernisse werden als Warnung in 1. Korinther 6 klar beschrieben:
„Habt ihr vergessen, dass für Menschen, die Unrecht tun, in Gottes neuer Welt kein Platz sein wird? Täuscht euch nicht: Wer verbotene sexuelle Beziehungen eingeht, andere Götter anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes neue Welt kommen.“
Was Paulus hier beschreibt, ist, wie alles in der Bibel, soziokulturell bedingt.
Im Übrigen wirst Du nicht ernsthaft verlangen, dass wir wortwörtlich nach der Bibel leben, oder? Schließlich steht bspw. in der Bibel, Muscheln oder Hummer zu essen, sei ein Greuel. Oder man dürfe keine Kleidung tragen, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht ist.