Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat am gestrigen Mittwoch ein historisches Doppelurteil gefällt: Zum einen müssen die Bundesregierung und ihre Behörden zukünftig gleichgeschlechtlichen Ehen die gleichen Privilegien gewähren, wie sie es bei Hetero-Ehen bereits jetzt tun. Ein Bundesgesetz – der sogenannte „Defense of Marriage Act“ (DOMA) – hatte dies bisher untersagt.
Zum anderen wurde die Volksabstimmung in Kalifornien, welche die Eheöffnung für homosexuelle Paare rückgängig gemacht hatte („Proposition 8„), für verfassungswidrig erklärt. Im Prinzip hat der Supreme Court damit klar gestellt, dass das Volk in Kalifornien keinerlei Recht hatte, gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe zu verweigern.
Das entscheidene Votum bei der äußerst knappen Abstimmung (beide Urteile wurde mit einer Mehrheit von 5 zu 4 entschieden) kam dabei von Richter Anthony Kennedy, der bereits im Jahre 2003 eine entscheidene Stimme war, als es darum ging, das Verbot homosexuellen Geschlechtsverkehrs in einigen Bundesstaaten für nichtig und illegal zu erklären.
Ein großartiges Urteil, klar. Allerdings finde ich bei dieser Entscheidung vier dissenters ganz schön viel…