Das Internationale Olympische Kommitee (IOC) hat sich mit einer jüngsten Entscheidung auf die Seite Russlands und gegen die Rechte von Schwulen und Lesben gestellt. Während der Verband nämlich einerseits versichert, das das russische „Anti-Homo-Gesetz„, während der Olympischen Spiel in Sotschi, nicht für die Sportler gelten wird, behält sich das IOC vor, dieses Gesetz selbst zu vollstrecken:
Wozu das führen wird ist klar: Kein Sportler würde es unter diesen Umständen wagen, sich negativ zu dem Gesetz zu äußern. Aktionen wie die von Nick Symmonds oder der schwedischen Athletin Emma Green Tregaro – die sich aus Protest gegen das Gesetz ihre Fingernägel in Regenbogenfarben hat lackieren lassen – werden mit einer unzumutbaren Hürde belegt, denn kein Sportler kann es sich leisten, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen zu werden.
Bezeichnend ist überdies, dass das IOC – zumindest nach den bisher vorliegenden Informationen – nur diejenigen Sportler sanktionieren will, die sich gegen das Gesetz und für die Rechte von Schwulen und Lesben aussprechen. Äußerungen wie die von der russischen Soprtlerin Jelena Issinbajewa, werden aber wohl erlaubt sein:
Nun mag es zwar sein, dass Russland nicht seine Regeln anderen Ländern aufzwingt, die russische heterosexuelle Mehrheit, nebst Issinbajewa, aber durchaus damit einverstanden ist, ihre Regeln Schwulen und Lesben aufzuzwingen.
Der britische Olympiasieger im Weitsprung, Greg Rutherford, hat diesbezüglich auch die passenden Worte gefunden:
Issinbajewa ist übrigens „Botschafterin“ des IOC für die Olympischen Jugendspiele und wurde bei ihrer Ernennung im Jahr 2010 von IOC-Präsident Jacques Rogge als „wahres Vorbild für junge Leute“ gelobt. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.
Update (16.08.2013): Laut Medienberichten hat Jelena Issinbajewa ihre Aussage inzwischen relativiert.
Jetzt auf einmal ist sie tooootal gegen die Diskriminierung von Homosexuellen… Das wird ja immer armseliger, wenn sie wenigstens das Rückgrat hätte zu ihrer Meinung zu stehen.
„…weil wir uns selbst als normale Menschen sehen…“
Das sagt ja wohl alles, wirklich ein wahres Vorbild für junge Leute. Überrascht hat mich die Haltung des IOC jetzt ehrlich gesagt nicht, das die zu Kreuze kriechen ist ja nichts Neues.
Aus den Kommentaren des Updateartikels:
„In weitesten Teilen der Welt gibt es solche Duldung oder gar gesellschaftliche Förderung andersgearteter Sexualpraktiken nicht.“
Verwechselt „Josse“ hier sexuelle Tätigkeit mit sexueller Orientierung oder denkt er das „in weitesten Teilen der Welt“ noch kein Heteropärchen auf die Idee gekommen ist es mal in den Bobbes zu versuchen?