Das Coming-Out von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat wie erwartet zu erhöhten Zugriffszahlen auf unsere Seite geführt. Interessanterweise war dafür aber nicht in erster Linie Adrians Beitrag zu eben diesem Thema verantwortlich, sondern ein Beitrag aus dem Jahre 2010:
Wie viele sind wir eigentlich? – Homosexualität und die nackte Zahl
lautete 2010 sein Titel.
Suchbegriffe, die zu diesem Beitrag führten, lauteten u.a.
anteil homosexueller an der gesamtbevölkerung
prozentsatz homosexuelle deutschland
homosexualität haufigkeit
statistik schwule in deutschland
Da an anderen Tagen diese Suchbegriffe anscheinend weitaus seltener verwendet werden, könnte man daraus schließen, dass das erste Coming-Out eines (Ex-)Nationalspielers bei zahlreichen Menschen die Frage aufgeworfen hat, wie viele es „davon“ wohl gibt in Deutschland oder weltweit. Die Coming-Out-Erklärungen von Schlagersternchen oder Umweltministerinnen scheinen derartige Suchbegriffe nicht hervorzurufen, zumindest nicht in diesem Ausmaß.
Liegt das nun daran, dass tatsächlich Menschen geglaubt haben, im (Profi-)Fußball gebe es keine Homosexuellen (Männer)? Ist das Coming-Out eines Profi-Fußballers so erschütternd, dass die Frage, ob und wann das alles jemals ein Ende findet, eine naheliegende ist? Vielleicht ist die Angst mancher heterosexueller Männer fürwahr die, dass sich irgendwann alle anderen als schwul herausstellen oder wenigstens die Mehrheit, so dass man selbst sich als Hetero plötzlich in der Minderheit befände? Doch muss sich erst der letzte Hetero outen, damit Ihr feststellt, dass Homosexualität viel mehr Spaß macht? Denn eines ist doch klar: Wir sind überall!Und wir werden immer mehr…
„ielleicht ist die Angst mancher heterosexueller Männer fürwahr die, dass sich irgendwann alle anderen als schwul herausstellen oder wenigstens die Mehrheit, so dass man selbst sich als Hetero plötzlich in der Minderheit befände? “
teilweise scheinbar ja
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/coming-out-die-rocky-horror-hitzlsperger-show-12744517.html
„Für die große Mehrheit der Deutschen, die mit Homosexuellen so normal umgeht wie mit Heterosexuellen, ist das ein Schlag ins Gesicht. Es ist eine Form der Diskriminierung, die sich mindestens genau so rechtfertigen sollte, wie das die Politiker oder Geistlichen oder Eltern tun müssen, denen Homophobie unterstellt wird, nur weil sie eine abweichende Meinung haben, etwa über den künftigen Schulunterricht in Baden-Württemberg.
Dazu wäre die Schwulen- und Lesben-Lobby aber nur in der Lage, wenn sie erkennen würde, dass es ein Unterschied ist, ob Toleranz verlangt wird oder ob es um die blinde Anerkennung jedweden Interesses geht, das sie als Akt der Gleichberechtigung einfordert. Nicht alles, was da gefordert wird, muss schon deshalb richtig sein, weil es um Schwule oder Lesben geht. Das gilt übrigens auch für die Homo-Ehe. Es sollte nicht so weit kommen, dass Mut dazu gehört zu sagen: „Ich bin heterosexuell, und das ist auch gut so.““