Simbabwes Diktator Robert Mugabe, dürfte zweifellos zu den größten Deppen dieses Planeten zählen. Bar jeder Moral, Integrität oder Menschlichkeit schafft er es immer wieder, dass man ob der Dummheit der menschlichen Spezies Tränen der Verzweiflung vergießt:
Das alles ist natürlich vollkommener Unsinn, denn selbstverständlich hat Europa Prinzipien. Da hätten wir zum Beispiel
a) das Prinzip, dass man einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zwischen Erwachsenen nicht unter Strafe stellt.
b) das Prinzip, dass das Wohlergehen des Individuums einen höheren Wert genießt, als jenes der Nation oder einer imaginierten „Gemeinschaft“.
c) das Prinzip, dass man Gerechtigkeit schafft, indem man den Menschen zuhört, und gesellschaftliche Konflikte in einem demokratischen Prozess austrägt.
Und bevor jetzt die Ersten anfangen rumzumosern: ja, ich weiß, Europa hält sich nicht immer an diese Prinzipien. Im Prinzip darf man diese Prinzipien aber durchaus als gültig für Europa gelten lassen. Denn diese Prinzipien sind es ja, die uns gegenüber Simbabwe so unendlich überlegen, so unendlich besser machen. Wirtschaftlich, moralisch, menschlich. Zumindest prinzipiell.
Diese Prinzipien werden aber auch schnell über Bord geworfen wenn es notwendig ist.
Mit Saudi Arabien ist man ja auch ganz dicke, unterstützt Al Caida in Syrien und Faschisten in der Ukraine.
Der Westen, also vor allem die USA, begehen Angriffskrieg um Angriffskrieg, morden, foltern und jagen „Spione“ und buchten Whistleblower wie Chalsea Manning ein.
Tolle Gesellschaft deine Gesellschaft.
Meine ist es nicht.
@ max
Tja, Pech für Dich.
Lust auf eine grundsätzliche Debatte?
Klar – zum Thema Robert Mugabe gibt es zwischen uns ganz sicher keinen Diskussionsbedarf – zu Punkt b) deiner ‚favourite western values‘ allerdings schon!
Da wäre zunächst einmal der Terminus ‚imaginierte Gemeinschaft‘ zu definieren. (zur Erinnerung – Thatcher hielt ja schon das, was wir Gesellschaft nennen für eine solche…). Punkt b) kann meines Erachtens allzu einfach umgewandelt werden in die Formel „Eigennutz geht grundsätzlich vor Gemeinnutz“, um wirklich konsensfähig zu sein.
Für mich stechen im Gruselkabinett perverser westlicher Gesellschaftsmodelle nach wie vor gleich zwei Horrorvorstellungen besonders heraus.
1. Die zu Recht vielgeschmähte sozialistische Zwangsgesellschaft Orwellscher Prägung, die zwar eine Art von Gerechtigkeit und Chancengleichheit gewährleistet, aber dafür in ihrer Negation aller Individualität die gründlichste Dehumanisierung aller gesellschaftlicher Funktionszusammenhänge vornimmt.
2. Der freiheitliche Rechtsstaat als Folge Ayn Randscher Utopien, in der eine zahlenmäßig höchst überschaubare Elite in unlimitierter Freiheit den rechtsstaatlich gesicherten Tatbestand genießt und nutzt, dass ihr Alles – aber auch wirklich Alles gehört, inklusive der Luft, die von Allen geatmet wird.
In sofern kann man sich über Punkt b) eigentlich gar nicht genug Gedanken machen – in deiner apodiktischen Formulierung oben ist er allerdings unbrauchbar oder eben nicht konsensfähig (zumindest nicht zwischen uns).
PS – wenn an meinen politischen Vorstellungen irgendetwas ‚links‘ ist, dann mein Eindruck, dass – überblicken wir die Geschichte der letzten 30 Jahre – der Westen sich ein veritables Stück in Richtung 2. Horrorvorstellung bewegt hat.
Hab ich Recht? (-;
@ Rastar
„Lust auf eine grundsätzliche Debatte?“
Nein.
Sorry – ich wollte dich nicht langweilen!
Tut mir leid, ich kann nicht anders
Zitat: a) das Prinzip, dass man einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zwischen Erwachsenen nicht unter Strafe stellt.
Mag vielleicht ein europäisches Prinzig sein, aber für Deutschland gilt das nur, wenn die beiden nicht Geschwister sind – siehe den Fall Patrick S. und Susan K.
Aber auch dann braucht nur der männliche Erwachsene mit Sanktionen zu rechnen.
Patrick S. musste für eineinhalb Jahre in den Knast, seine Schwester wurde zu keiner Zeit mit irgendeiner Strafandrohung belegt.
In Deutschland ist es eben noch lange nicht dasselbe, wenn zwei das gleiche tun.