Schützt unsere Kinder vor Heterosexualität!

4 Mai

Die Gegner des Bildunsgplans in Baden-Württemberg betonen gerne, wie wichtig das Elternrecht sei, und dass Schule die Aufgabe habe, Kinder zu bilden, nicht zu erziehen. Nun kann man durchaus dieser Meinung sein, aber wie passt dann folgende Verlautbarung?

Wir setzen auf das, was unsere Gesellschaft gestern, heute und morgen am Leben erhält, trägt und zusammenhält: Ehe und Familie. Deshalb stehen diese unter dem besonderen Schutz unseres Grundgesetzes in Art. 6, der auch das Elternrecht garantiert. Dieser Vorrang von Ehe und Familie vor anderen Lebensformen, denen in unserem freiheitlichen Staat selbstverständlich uneingeschränkte Toleranz zukommt, soll sich in der Politik sowie im Erziehungs- und Bildungswesen künftig deutlich abbilden.

Die Erziehung von Kindern hat demzufolge nur dann außerhalb der Schule zu bleiben, wenn Schulen Kindern etwas beibringen, was den Eltern nicht gefällt. Geht es aber um den „Vorrang von Ehe und Familie“, hat man auf einmal kein Problem mehr mit schulischer Erziehung.

Letztendlich soll das Ganze doch darauf hinauslaufen, die Heterosexualität, die heterosexuelle Ehe und die heterosexuelle Familie wieder in den Rang der allgemeingültigen Wahrheit zu erheben. LGBTI sollen unsichtbar gemacht und beschämt werden, weil sie halt nicht „normal“ seien.

Würde man sich auf das Niveau der Bildungsplangegner einlassen, dann könnte man überdies fragen, wie sich denn der „Vorrang von Ehe und Familie“ im Schulcurriculum abbilden wird. Sollen Hochzeiten nachgestellt werden, inklusive Hochzeitsnacht? Werden Lehrer den Eltern Vorschläge machen, mit welchem Jungen in der Klasse sich ihre Tochter am besten verheiraten lasse? Wird anschaulich heterosexueller Geschlechtsverkehr eingeübt werden, da dieser immerhin der „natürliche“, „gottgewollte“ Weg ist, um Nachwuchs zu bekommen? Und das Ganze vermutlich auch noch, ohne einmal auf die Risiken und Gefahren des heterosexuellen Lebensstils einzugehen…

 

8 Antworten zu “Schützt unsere Kinder vor Heterosexualität!”

  1. Männerstreik 4. Mai 2014 um 12:40 #

    Schon einmal versucht anal ein Kind zu machen und zu gebären? Ist schon blöd, dass die Natur und Evolution so „homofeindlich“ ist. Ihr könnte ja wahlweise die Evolution oder „Gott“ wegen Diskriminierung verklagen.

  2. Adrian 4. Mai 2014 um 16:13 #

    @ Männerstreik
    „Schon einmal versucht anal ein Kind zu machen „

    Mehrfach und immer wieder.

    „Ihr könnte ja wahlweise die Evolution oder “Gott” wegen Diskriminierung verklagen.“

    Das würde ich auch ohne Bedenken tun, wenn ich die ladungsfähige Anschrift von Gott kennen würde. Hast Du die zufällig parat?

  3. Atacama 4. Mai 2014 um 20:25 #

    Die Evolution ist doch garnicht homofeindlich. Zumindest gibt es ja immer genug Nachschub an Homos. Adrian ist ja auch ein Produkt der Evolution und hat sich nicht aus dem Nichts heraus materialisiert.

    Es geht doch einfach um die Logik. Man ist gegen Umerziehung, Indoktrinierung, Rekruierung und einen Erziehungsauftrag der Schule – will aber gleichzeitig Kinder umerziehen und indoktrinieren, zu Personen die Heterosexualität allgemein für das einzig akzeptable, rechte halten.

    Und es geht darum, wieso Ehe und Familie (wieso ist das eigentlich mit einem „und“ verbunden? Was ist mit Familien die keine Ehe oder Ehen die keine Familien sind?) nur dann geschützt werden kann (wovor überhaupt), wenn andere Dinge abgewertet werden bzw. was eine Familie überhaupt definiert. Wenn es nur Erwachsene mit Kindern die mit beiden Erwachsenen blutsverwandt snd, klingt es halt etwas dogmatisch.

    Und wieso hält man Heterosexualität für natürlich udn angeboren, wenn man gleichzeitig befürchtet, die bloße Kenntnis für etwas anderes, würde einen Menschen bereits von der Heterosexualität abbringen.

  4. Kai V 4. Mai 2014 um 23:21 #

    Nachdem ich immer wieder von Männerstreik kritisiert werde, muss ich ihm jetzt mal recht geben. Ich meine wo kämen wir denn da hin wenn man Anal Kinder zeugen und gebären könnte? Und Männerstreik, der nur zeugen, aber nicht gebären kann… Ich meine, wie kann man dem nur Rechte an einem Kind geben wollen. Sind halt Biolooser. Ok, er kann ja mal schauen ob er sich bei Gott beschweren kann, sicher hat er die Adresse…

    Just my two bottles of beer… oder just a Kasten gesoffen um auf equal Niveau zu diskutieren…

    @Adrian
    Immer weiter versuchen! Auch wenn es nicht klappt, der Weg ist das Ziel!!!

  5. Nada 5. Mai 2014 um 22:32 #

    Warum ist es bei dem Thema eigentlich so schwer, sachlich zu bleiben?

    Die Eltern sind GEGEN eine Frühsexualisierung, sie wollen also sicher nicht, dass in der Schule heterosexueller Geschlechtsverkehr eingeübt wird. Das ist Dir doch sicher auch klar, wenn Du den Text gelesen hast.

    Warum musst Du dann den Eltern das unterstellen?

    Die Petition hatte sich dagegen gewandt, in allen Fächern in der Schule über Sex und Gender reden zu sollen.

    Die Unterzeichner wollten, dass Homosexualität in 2 Fächern behandelt wird: In Biologie/Sexualkunde und in Gemeinschaftskunde.

    Niemand wollte, dass Homosexualität aus der Schule ausgeblendet werden sollte.

    Ich denke, kein Mensch, wirklich kein Mensch will „LGBTI beschämen“. Warum auch?

    Kann es sein, dass Du da etwas hineininterpretierst, was eher eine untergründige Furcht in Deinem Kopf ist?

    „… anderen Lebensformen, denen in unserem freiheitlichen Staat selbstverständlich uneingeschränkte Toleranz zukommt, … “

    Hast Du das überlesen?

  6. Adrian 5. Mai 2014 um 22:47 #

    @ Nada
    „Warum ist es bei dem Thema eigentlich so schwer, sachlich zu bleiben?“

    Ich bin ganz sachlich.

    „Das ist Dir doch sicher auch klar, wenn Du den Text gelesen hast.“

    Ist es . Deshalb schrieb ich ja auch: „Würde man sich auf das Niveau der Bildungsplangegner einlassen, dann […]“

    „Die Unterzeichner wollten, dass Homosexualität in 2 Fächern behandelt wird: In Biologie/Sexualkunde und in Gemeinschaftskunde.“

    Viele Kommentare der Petition lassen einen anderen Schluss zu. Aber selbst wenn: Wieso sollte man dieses Thema nur in zwei Fächern behandeln? Wieso nicht fächerübergreifend, so wie es bei Heterosexualität, Ehe und Familie auch passiert?

    „Ich denke, kein Mensch, wirklich kein Mensch will “LGBTI beschämen”.“

    Auch hier lassen viele Kommentare der Petition wieder einen anderen Schluss zu.

    „Hast Du das überlesen?“

    Nein. Aber was soll ich darauf geben? Was nützt einem denn uneingeschränkte Toleranz?

  7. Nada 5. Mai 2014 um 23:08 #

    “ … Wieso nicht fächerübergreifend, so wie es bei Heterosexualität, Ehe und Familie auch passiert? … “ Es passiert nicht Fächerübergreifend. In Mathematik und Physik gibt es weder Heterosexualität oder auch nur Ehe und Familie. Wie auch?

    In anderen Fächern ( Sprachen, Geschichte, Deutsch) wird nicht über Sex gesprochen, auch nicht über die Hetero-Variante. Das in Texten (meist asexuell dargestellte) Eltern, Vater , Mutter , Kinder auftauchen, entspricht der Lebenswirklichkeit der Kinder. Es bedeutet ja aber nicht, dass über Heterosexualität gesprochen wird. Wieso auch? Es passt nicht zu Sprachen.

    Der Inhalt von „Englisch“ ist nicht Sexualität, auch nicht Gesellschaft, sondern schlicht und einfach Grammatik, Vokabeln und Co. Und das reicht für dieses Fach auch aus. Texte dienen als Vehikel, um den Inhalt zu lernen. Dafür müssen sie sich in vertrauten Rahmen bewegen.

    Sinngemäß dasselbe gilt für andere Fächer. Sie haben Wissen aus einem bestimmten Bereich zu vermitteln. Damit sind sie schwer genug für die Schüler. Auch ohne, dass dort zusätzlich andere Inhalte eingebracht werden.

    „… Nein. Aber was soll ich darauf geben? Was nützt einem denn uneingeschränkte Toleranz?… “

    Nun, sie lässt einen „nach seiner Fasson selig werden“, ohne dass er befürchten muss, für seine Vorlieben, seine Sexualität, seine Einstellungen angegriffen, misshandelt oder ausgegrenzt zu werden.

    Das ist viel ! Es gibt Viele, die dieses Privileg nicht haben.

  8. Adrian 5. Mai 2014 um 23:18 #

    @ Nada
    „Es passiert nicht Fächerübergreifend. In Mathematik und Physik gibt es weder Heterosexualität oder auch nur Ehe und Familie. Wie auch?“

    Na, z. B. bei Textaufgaben in Mathe. Kam bei mir an der Schule vor.

    „In anderen Fächern ( Sprachen, Geschichte, Deutsch) wird nicht über Sex gesprochen, auch nicht über die Hetero-Variante.“

    Natürlich nicht. Es geht ja auch nicht um Sex. Das es beim Bildungsplan (nur) um Sex geht, ist eben die Phantasie der Bildungsplangegner.

    „Das in Texten (meist asexuell dargestellte) Eltern, Vater , Mutter , Kinder auftauchen, entspricht der Lebenswirklichkeit der Kinder. Es bedeutet ja aber nicht, dass über Heterosexualität gesprochen wird. Wieso auch? Es passt nicht zu Sprachen.“

    Wenn Vater, Mutter und Kind auftachen, wird sehr wohl über Heterosexualität gesprochen. Und homosexuelle Orientierungen analog zur Heterosexualität eben nicht zu sexualisieren, und sie somit zum Teil der Lebenswirklichkeit werden zu lassen, das soll Teil des Bildungsplanes sein.

    „Nun, sie lässt einen “nach seiner Fasson selig werden”, ohne dass er befürchten muss, für seine Vorlieben, seine Sexualität, seine Einstellungen angegriffen, misshandelt oder ausgegrenzt zu werden.“

    Toleranz hilft gegen Angriffe oder Misshandlungen, aber eben nicht gegen Ausgrenzungen. Jemanden zu tolerien heißt, jemanden zu ertragen. Aus diesem Grund toleriere ich auch keine Heterosexualiät, sondern akzeptiere sie.

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