Heute vor einer Woche wurde der Internationale Tag gegen Homophobie begangen. Was viel weniger Menschen wissen: Der 15. Mai ist auch der Internationale Tag gegen Transphobie:
Die Dachorganisation Transgender Europe hat zu diesem Anlass ihre Untersuchungen zu Morden an Trans*leuten online gebracht: Das Projekt Trans Murder Monitoring (TMM) sammelt seit Januar 2008 Informationen zu Morden an Trans*leuten weltweit.
Seit Beginn dieser Aufzeichnungen sind mehr als 1500 Trans* ermordet worden.
Im ersten Moment irritierend ist,
dass die höchsten Fallzahlen ausgerechnet aus Ländern berichtet werden, in denen es eine starke Sichtbarkeit von Trans*leuten
gibt – könnte man doch auf die Idee kommen, in diesen Ländern wäre die gesellschaftliche Akzeptanz höher als anderswo. Die hohe Zahl von erfassten Taten in diesen Ländern kommt jedoch zustande durch die Arbeit von dort
engagierten Interessenorganisationen (…) , die gewalttätige Übergriffe dokumentieren und bekannt machen.
Wie hoch die Zahl der ermordeten Trans*personen in anderen Ländern ist, ist unbekannt. Der Grund:
In den meisten Ländern gibt es keine Daten zu ermordeten Trans*leuten, die systematisch erstellt werden.
Besonders erschreckend ist die zunehmende Gewalt gegen transgeschlechtliche Kinder und Jugendliche:
Für das Jahr 2013 zeigen die Berichte des TMM einen Anstieg der Gewalt gegen minderjährige Trans*personen – etwa die Hälfte der berichteten Fälle. Das setzt sich 2014 fort, wie etwa bei einem 8-jährigen Transmädchen, das von ihrem Vater am 18. Februar 2014 in Rio de Janeiro zu Tode geprügelt wurde – um ihr zu zeigen, wie man sich als Mann benimmt.
Problematisch ist die mangelnde Transparenz nach erfolgten Tötungen:
Viele Fälle würden von den Behörden nicht wirklich untersucht – und wenn, dann kommen oft grausame Details ans Licht.
Häufig handelt es sich um weit mehr als „einfache“ Tötung:
Viele der besser dokumentierten Fälle zeigen ein hohes Maß an Aggression und beinhalten Folter und Verstümmelung.
Transgender Europe erklärte daraufhin:
Diese alarmierenden Zahlen zeigen, dass wir sichtbare Reaktionen auf die Gewalt gegen Trans*leute benötigen. Es braucht Mechanismen, um sie zu schützen.
Dazu gehört grundlegend die Akzeptanz der von Menschen selbst gewählten Geschlechtsidentitäten im Alltag und als deren Voraussetzung die Aufklärung über die Vielfältigkeit geschlechtlichen Ausdrucks. Es gibt mehr als zwei Geschlechter.
Alles Lüge. Hier ist alles linksgrün versifft und man kann frei rumlaufen wie man will weil es hier (im Westen) alles so tolerant ist.
Hier muss man sich schon schämen und entschuldigen wenn man normal ist.
Und alle finden Trans, Schwul, Queer usw. total in.
Das kann garnicht stimmen, dass es da auffällige Mord- oder Gewaltraten an solchen Menschen gib. Alles Gender-Propaganda.
Und wenn nicht, dann wehren sich die Leute einfach nur gegen die Verschwulung der Gesellschaft.
Ausserdem zeigt das nur, dass wir mehr so Gesetze wie in Russland brauchen. Wenn man die nämlich nicht mehr sieht und es sie offiziell nicht mehr gibt, braucht auch keiner mehr gewalttätig zu sein.
Du schreibst nichts zu möglichen Motiven. Sind ALLE diese Vofälle geschlechtlich motiviert? Oder sind z. B. Auch Raubüberfälle dabei? Ich bin bei Verlautbarungen und Studien dieser Art mittlerweile vorsichtig.
@m: Wie erwähnt, sind die Morde nicht alle umfassend dokumentiert – und dokumentierbar. Zum Teil ist gerade mal bekannt, dass das Opfer transgeschlechtlich war, nicht einmal der Name. Auch das Motiv ist dementsprechend nicht immer rekonstruierbar. Merkwürdig finde ich Deinen Einwand insofern, als dass im Text, gerade bei den besser dokumentierten Fällen, von Folterungen und Verstümmelung die Rede ist – nicht gerade Standard bei Raubüberfällen…
Oh und eine Quellenangabe kann ich auch nicht entdecken. Oder habe ich die übersehen?
@m: Die Quellenangabe ist, wie üblich, unter dem Link.
@Damien:
Vielleicht nicht bei Raubüberfällen in unseren Breiten… aber wenn ich z. B. an die mexikanischen Drogenkartelle oder an die Mara-Banden in El Salvador denke, kann ich mir das durchaus vorstellen!
Was für ein link. Komme via mobile.
@m: Wo ist das Problem mit dem Link? Kann ich etwas tun, um Dir in Zukunft das Finden des Links zu erleichtern?
Klar, Folterungen und Verstümmelungen sprechen (sehr wahrscheinlich) eine deutliche Sprache. Mein Einwand bezieht sich somit auf jene Fälle ohne diese Merkmale.
Ich will das auch nicht kleinreden. Das Geschlecht der anderen — frei gewählt oder nicht — ist mindestens hinzunehmen.
@Damien: Jetzt habe ich ihn entdeckt. Er war nach meiner Erinnerung nicht ausgezeichnet.