Schlau mit SchLAu

1 Dez

Auch das Schulaufklärungsprojekt „SchLAu“ steht bei den Gegnern des Bildungsplanes im Fokus der Kritik. In einem Faktenblatt wird sich dieser Kritik gestellt. Hier einige Auszüge:

Die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel unserer Workshops. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen ihre Themen selbst setzen. In offenen Gesprächsrunden diskutieren die Jugendlichen untereinander über gesellschaftliche Vielfalt und lernen unterschiedliche Standpunkte gegenseitig zu respektieren. […]

Selbstverständlich haben alle Teilnehmenden das Recht auf ein eigenes Urteil. Wir sensibilisieren dafür, dass es in allen Gesellschaften und zu jeder Zeit lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Menschen gibt und gegeben hat. Wir berichten über Diskriminierungen und stellen klar, dass lesbischen, schwulen, bi und trans* Menschen die gleichen Menschenrechte zustehen, wie heterosexuellen Menschen auch. Die Teilnehmenden müssen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* zwar nicht gut finden, wir machen aber schon deutlich, wie wichtig gegenseitige Akzeptanz für das Zusammenleben in einer Gesellschaft ist. […]

In unseren Workshops werden heterosexuelle, lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Identitäten vollkommen gleichwertig dargestellt.

Und ich bin sicher, dass es eben genau diese vollkommen gleichwertige Darstellung ist, welche die Gegner des Bildungsplanes auf de Straße treibt. Heterosexualität soll in deren Augen nicht lediglich normal, sondern auch normativ sein.

Mehr als Toleranz will man LGBTI nicht gewähren.

26 Antworten zu “Schlau mit SchLAu”

  1. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 00:29 #

    „Mehr als Toleranz will man LGBTI nicht gewähren.“

    Was ist dagegen zu sagen? Es geht den Bildungsplanern eben nicht um LG… usw, sonder um Gender.

    • Adrian 1. Dezember 2014 um 00:34 #

      @ ddbz
      „Was ist dagegen zu sagen?“

      „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zu Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Johann Wolfgang Goethe)

  2. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 01:41 #

    Na wenn’s der Goethe sagte. Ist zwar dummes, unlogisches Zeug, aber immerhin schön fein anzuhören …

    Da Du meine Meinung hier duldest, beleidigst Du mich eigentlich? Du bist ja ein Fuchs! 🙂

  3. HansG 1. Dezember 2014 um 01:45 #

    Die Teilnehmenden müssen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* zwar nicht gut finden, wir machen aber schon deutlich, wie wichtig gegenseitige Akzeptanz für das Zusammenleben in einer Gesellschaft ist. […]

    Ja wie jetzt? Man wird zwar nicht gleich zum »Untermenschen«, ist aber ein lebendes Defizit?

    Heterosexualität soll in deren Augen nicht lediglich normal, sondern auch normativ sein.

    Wenn das die einzige Angst wäre und überhaupt eine Rolle spielte… Ich wage stark zu bezweifeln, dass solche Workshops daran in absehbarer Zukunft etwas ändern könnten. Bei über 95% heterosexuellen Menschen ergibt sich die Normativität von ganz alleine.

    Der Grund für die Ablehnung dürfte deutlich tiefer sitzen. Wenn von der Norm abweichend empfundenes Verhalten als vollkommen gleichwertig akzeptiert wird könnten grundlegende Werte ihre Gültigkeit verlieren.

    Mehr als Toleranz will man LGBTI nicht gewähren.

    Mehr kann auch nicht gefordert werden. Wer Akzeptanz fordert hat den Knall nicht gehört.

    Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zu Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.” (Johann Wolfgang Goethe)

    Toleranz ist zuerst ein Vertrauensvorschuss. Und nur dann wenn die Interessen beider Seiten in angemessener Weise berücksichtigt werden besteht eine Chance auf Anerkennung und Akzeptanz.

    • Adrian 1. Dezember 2014 um 01:59 #

      @ HansG
      „Ja wie jetzt? Man wird zwar nicht gleich zum »Untermenschen«, ist aber ein lebendes Defizit?“

      Wovon sprichst Du? Wer sagt etwas von „Untermenschen“? Wer sagt etwas von „Defizt“?

      „Bei über 95% heterosexuellen Menschen ergibt sich die Normativität von ganz alleine.“

      Normalität und Mehrheit ist nicht dasselbe wie eine Normativität.

      „Wenn von der Norm abweichend empfundenes Verhalten als vollkommen gleichwertig akzeptiert wird könnten grundlegende Werte ihre Gültigkeit verlieren.“

      Welcher grundlegende Wert wird durch die Akzeptanz von Menschen gefährdet, die auf das gleiche Geschlecht stehen?

      „Mehr kann auch nicht gefordert werden. Wer Akzeptanz fordert hat den Knall nicht gehört.“

      Es geht nicht darum, Akzeptanz zu fordern, sondern zu fördern.

      „Toleranz ist zuerst ein Vertrauensvorschuss.“

      Mag sein. Und wenn Vertrauen gefasst wurde, kann man zur Akzeptanz übergehen. Weil es nämlich keinen guten Grund geben, die Tatsache nicht zu akzeptieren, dass einige Menschen auf das gleiche Geschlecht stehen.

      „Und nur dann wenn die Interessen beider Seiten in angemessener Weise berücksichtigt werden besteht eine Chance auf Anerkennung und Akzeptanz.“

      Und welche Interessen heterosexueller Menschen siehst Du durch LGBTI gefährdet?

  4. HansG 1. Dezember 2014 um 03:10 #

    Wovon sprichst Du? Wer sagt etwas von “Untermenschen”? Wer sagt etwas von “Defizt”?

    Das ist die überspitzt dargestellte unterschwellige Aussage des von mir zitierten Textabschnittes.

    Normalität und Mehrheit ist nicht dasselbe wie eine Normativität.

    Stimmt. Beides zusammen hat in diesem Fall aber gute Chancen auch in Zukunft richtungweisend zu sein.

    Welcher grundlegende Wert wird durch die Akzeptanz von Menschen gefährdet, die auf das gleiche Geschlecht stehen?

    Die Frage stellt sich eigentlich nicht wenn es um Ängste oder Befürchtungen geht. Die meisten Ängste lassen sich nicht rational begründen.

    Es geht nicht darum, Akzeptanz zu fordern, sondern zu fördern.

    Einverstanden. Aber glaubst du wirklich, dass solche Gesinnungs-Workshops Akzeptanz fördern können? Meinem Eindruck nach wird damit nur Heuchelei gefördert. In der Öffentlichkeit wird Akzeptanz geheuchelt und Zuhause zerreißt man sich dann das Maul über die »drecks Schwuchteln«. Ich habe jedenfalls so meine Zweifel, dass es LGBTI anders gehen wird als Juden oder Ausländern.

    Und welche Interessen heterosexueller Menschen siehst Du durch LGBTI gefährdet?

    Vielleicht das Bedürfnis ohne Gesinnungs-Unterricht und permanent erhobenen Zeigefinger leben zu dürfen? Du möchtest dich doch sicher auch nicht regelmäßig der staatlich geförderten Forderung ausgesetzt fühlen einen Anti-Homo-Kurs zu besuchen um »geheilt« zu werden.

    Weil es nämlich keinen guten Grund geben, die Tatsache nicht zu akzeptieren, dass einige Menschen auf das gleiche Geschlecht stehen.

    Da sind wir absolut einer Meinung. Zu dieser Überzeugung hat mich aber weder der Schulunterricht noch meine Erziehung oder gar eine Kampagne gebracht.

    Im Gegenteil waren es Schwule und Lesben dir mir einfach gezeigt haben, dass die vorherrschenden und auch bei mir vorhandenen Vorurteile falsch sind oder nur für einzelne Personen gelten.

    • Adrian 1. Dezember 2014 um 11:07 #

      @ HansG
      „Im Gegenteil waren es Schwule und Lesben dir mir einfach gezeigt haben, dass die vorherrschenden und auch bei mir vorhandenen Vorurteile falsch sind oder nur für einzelne Personen gelten.“

      Und genau das ist das Konzept von „SchLAu“.

  5. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 05:18 #

    @ Adrian

    Normativität ist eine Gendererfindung, zumindest in diesem Zusammenhang. Es geht auch um Gender, nicht um LG .. usw oder sonst um Interessen von Schülern. Da muss sogar der alte Geheimrat nochmal herhalten, in dessen Institutsnamen auch fleissig Gender betrieben wird. (Der von Dir gebrachte Goethespruch scheint in diese Szene sehr beliebt, so meint Google)

    Ich tolerier, daß einige oder von mir aus auch sehr viele Menschen auf das gleiche Geschlecht stehen. Es ist mir schlicht wurst. Bin ich deswegen ein Beleidiger dieser Menschen und was ist der Unterschied zu Akzeptanz. Ich behandle solche nicht anders als solche … was ist daran falsch oder nicht gut genug?

  6. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 11:34 #

    Übgigens glaube ich NICHT, daß sich die „SchLAu“ Leute für gleiche Rechte von Schwulen einsetzen … 🙂 Genderleute haben sich nie besonders für gleiche Rechte von Männern interessiert.

    • Adrian 1. Dezember 2014 um 11:57 #

      @ ddbz
      Was Du glaubst, ist mir gleichgültig.

  7. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 16:05 #

    @ Adrian

    Ich weiß. Ich bin ja auch schlau …

  8. Ralf 1. Dezember 2014 um 20:18 #

    SchLAu treibt keine Genderpolitik. Es geht schlicht darum, Art. 3 GG in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Alle Menschen sind gleich, haben gleiche Rechte und gleich viel Würde, egal mit wem sie ins Bett gehen.

  9. Atacama 1. Dezember 2014 um 21:02 #

    Noch eine Doku über Russland. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Gesetze auf dem Papier (es ist nicht strafbar) völlig wertlos sind. Selbst dann kann das Leben in der Praxis verununmöglicht werden.

  10. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 22:52 #

    @ Ralf

    Im GG steht nicht, daß alle Menschen gleich sind. Es steht dort auch nicht, daß alle Menschen gleiche Würde hätten und gleiche Rechte haben sie auch nicht …

  11. Adrian 1. Dezember 2014 um 23:02 #

    @ ddbz

    „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

    „(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“

    „(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

    http://www.gesetze-im-internet.de/gg/

  12. derdiebuchstabenzaehlt 1. Dezember 2014 um 23:04 #

    Nochmal @ Ralf

    „SchLAu NRW bietet Fortbildungen zu inhaltlichen Themen an, wie z.B. Gender oder Migration.“

    http://www.schlau-paderborn.de/qualifizierung/

    Es ist auch durchweg von „Aufklärer_innen“, „Schüler_innen“ usw die Rede.

  13. derdiebuchstabenzaehlt 2. Dezember 2014 um 00:07 #

    @ Adrian

    Wer Gender als Problem erkannt hat, kann es sehen. 🙂

    Diese Gesetze kenne ich, nur steht dort nicht, daß alle Menschen gleich sind, alle Menschen die gleiche Würde haben oder alle gleiche Rechte hätten. Weiter steht dort auch nicht, daß es egal sei mit wem man ins Bett geht (also Sex hat).

    Zumal sich die Verfassung ja nun selbst widerspricht, siehe Wehrpflicht oder der Staat sehr wohl einen Unterschied bei Menschengruppen macht, siehe div. Gleichstellungsbeauftragte, die nur eine Frau sein darf.

    Da ist nix mit Gleich, gleichen Rechten oder gleicher Würde.

  14. derdiebuchstabenzaehlt 2. Dezember 2014 um 09:22 #

    @ Adrian

    Das Problem mit Gender ist hier ausserdem, daß behauptet wurde „SchLAu“ betreibe keine Genderpolitik. Das ist offensichtlich falsch. Auffällig ist, daß im Umfeld von Gender sehr oft mit der Unwahrheit gearbeitet wird.

  15. WTF 2. Dezember 2014 um 13:31 #

    @ddbz
    Diese Fachfortbildungen sind für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Organisation. Was ist daran verwerflich, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt? Ebenso auch Migration. Ist ja klar das eine Klasse mit vielen Kindern aus islamischen Elternhäusern anders auf Homosexualität reagiert als ein Klasse, in der die Eltern der Kinder nicht besonders religiös sind, möglicherweise selber auch Homosexuelle in ihrem Freundeskreis haben.

  16. WTF 2. Dezember 2014 um 13:37 #

    Die Forderung nach Toleranz ist natürlich total idiotisch… Ich sitze ja auch nicht hier und überlege mir, ob ich jetzt Heterosexualität oder Bisexualität tolerieren oder akzeptieren soll.

  17. derdiebuchstabenzaehlt 2. Dezember 2014 um 16:12 #

    @ WTF

    Eine Behauptung hier war, daß die dort keine Genderpolitik betreiben. Ich habe gezeigt, daß dies doch so ist. Sie machen eben doch in Gender. Klar, kann man machen, wenn man meint, aber warum wird das dann abgestritten? Schämt sich wer für Gender?

  18. Ralf 2. Dezember 2014 um 17:45 #

    @ derdiebuchstabenzählt

    Du würdest besser im Grundgesetz lesen als Buchstaben zählen…

  19. derdiebuchstabenzaehlt 3. Dezember 2014 um 06:56 #

    @ Ralf

    Das GG scheint Dir ein Heiligtum, welches Du selbst nicht verstanden hast. Ein Beispiel: Wenn das GG davon ausginge alle Menschen seien gleich, warum dann die extra Erwähnung der zB (offensichtlich unterscheidbaren) Geschlechter, wegen derer eine Diskriminierung verboten ist? Das GG geht allein hier doch schon von ungleichen Menschen aus …

  20. WTF 3. Dezember 2014 um 14:53 #

    @ddbz

    Dass es hier zur Diskussion über Genderpolitik in der Aufklärungsinitiative SchLAu gekommen ist, liegt daran, dass jeder unter dem Begriff „Gender“ das versteht, was er will. Du siehst darin eine Weltverschwörung zur Unterdrückung des Mannes und zur ‚Übersexualisierung‘ der Kinder, ich verstehe darunter zuallererst eine Analysekategorie der Sozialwissenschaften, die in vielen anderen wissenschaftlichen Fachrichtungen produktiv genutzt wird.
    Wie genau die Fachfortbildungen bei SchLAu aussehen, wissen wir nicht. Also ist es müßig darüber zu diskutieren. Ich nehme aber mal an, dass SchLAu insoweit über Gender informiert, als dass es dort um Geschlechterrollen und geschlechtstypisches Verhalten geht. Ein zweiter Schritt könnte dann sein, wie man mit geschlechtsuntypischem Verhalten umgeht. Warum sollte das gefährlich sein?

  21. derdiebuchstabenzaehlt 4. Dezember 2014 um 15:53 #

    @ WTF

    Was ich unter Gender verstehe kannst Du nicht wissen, bzw weißt Du nicht. Ich verstehe unter Gender nicht das von Dir über mein Genderverstehen behauptete. Tatsache ist, SchLAu betreibt Gender und kennt sich auch sonst in feministischer Sprache recht gut aus. 🙂

    PS Eine Dis. über Genderpolitik habe ich hier nicht geführt, bzw mitgemacht. Ich habe nur Gender bei SchLAu belegt. Weitere Gendergedanken sind hier doch nur Vermutungen …

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