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Seminar Nummer 7: Warum es keinen Schwulen interessieren muss, was Rosa von Praunheim als für ihn angemessen erachtet

13 Sept

Das Flaggschiff des bayerischen, linksgewendeten Liberalismus hat über die neue Bürgerlichkeit der Schwulen geschrieben und eine Zustandsbeschreibung geliefert, die zwischen Begeisterung und Enttäuschung hin und her schwankt. Die Einleitung des Artikels macht jedenfalls neugierig:

Hochzeitstorten, Eheringe, Bürgeridyll: Eigentlich sind Schwule längst die besseren Spießer. Über das neue Selbstverständnis einer Minderheit, die von Abgrenzung nichts mehr wissen will.

Der Versuch der Abgrenzung von der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft, der von gewissen Teilen der Community bis heute gepflegt und propagiert wird, hat sich historisch ja auch erledigt und ist als politisches Programm heutzutage nicht mehr als eine Absurdität. Weiterlesen

Was ist denn nur mit Rosa los?

26 Jun

Was ist denn bitte mit unserer schwulen Vorzeigelinken (bzw. linken Vorzeigeschwulen) Rosa von Praunheim passiert? Wird sie im Alter etwa noch weise?

Jugendliche hätten nun mal immer die Tendenz, „dass sie so sein wollen wie die Mehrheit, und wenn ihre Gruppe Schwule eklig findet, wie jüngste Umfragen wieder ergeben, dann gibt es den Gruppendruck“. Das verstärke sich noch, wenn die Jugendlichen aus Elternhäusern anderer Kulturen kämen, in denen fundamentalistische Ansichten zur Homosexualität herrschten. „Dagegen haben wir im westlichen Europa noch immer eine relativ liberale Gesellschaft.“

Trotz des „noch“: Man ist beeindruckt, von derlei Realitätssinn. Oh, Rosa, ob Du mit diesen repressiven Ansichten beim nächsten transgenitalen CSD willkommen bist?

In rosa Stahlgewittern

1 Mär

Die taz wird 30, die siegessäule 25 und nicht mal Praunheim hält endlich die Klappe:

Wer wie Kerkeling und Biolek berühmt ist und zu einer Gruppe gehört, die diskriminiert, gemobbt und verprügelt wird, hat kein Privatleben im herkömmlichen Sinn. Sein Privatleben ist immer politisch. Er darf keine Angst vor dem Karriereknick haben und sich anpassen. Er hat die Pflicht, an die Öffentlichkeit zu gehen.

So weit, so bekannt, so unsympathisch. Auch seine Jugenderinnerungen sind wenig appetitlich:

Als Jugendlicher wollte ich unbedingt einmal der britischen Königin Elizabeth II. ins Bein beißen.

Nachdem er den Vorwurf, ein Selbstdarsteller zu sein, zurückgewiesen hat, dementiert er sich im Folgenden selbst. Weiterlesen

Rosa bellt – doch die Karawane zieht weiter…

19 Sept

Was haben die Sänger Lance Bass und Will Young gemeinsam?

Genau: Sie sind offen schwul.

Und worin gleichen sie sich außerdem?

Bingo: Beide führen einen Schlag gegen die Schwulenszene und wünschen sich nichts sehnlicher, als sich zu heterosexualisieren:

Lance Bass, ehemaliger Sänger bei der Boygroup N’Sync kann sich einmal vorstellen, eine Familie zu gründen. Das sagte der offen schwule Sänger gegenüber US-Medien. Er träumt von einer schönen, romantischen Hochzeit und möchte gerne eigene Kinder haben. (Quelle)

Will Young wants to have a child.

The gay singer says he dreams of settling down to raise a family, but admits it won’t happen in the near future because he has split from his partner Conor. (Quelle)

Wäre ich Rosa von Praunheim, würde ich mich vor Entsetzen in mein Hundenäpfchen übergeben. Sind wir etwa auf die Straße gegangen, um uns dem Hetenmainstream anzupassen, um Beziehungen jenseits des Dark-Rooms zu führen, die Umwelt mit noch mehr Kindern zu belasten und dem Kapital weitere Verfügungsmassen anzugedeihen?

Frohe Weihnachten!

24 Dez

Rosa von Praunheim auf die Frage wie queere Menschen Weihnachten feiern.

Und wie feiert Ihr?

baum

Meine Söhne entwickeln sich ganz normal: Sie zielen mit ihren Plastikpistolen auf alles.

7 Mär

Der Schweizer Ableger von Wüstenstrom scheint fast noch skuriler zu sein als sein deutscher Bruder. In der Schweizer Schwulenzeitschrift display findet sich in der aktuellen Ausgabe ein Interview mit Wüstenstrom-Mitarbeiter Rolf Rietmann. Der erklärt dort nicht nur, Homosexualität sei heilbar, nein, noch dazu existiere sie überhaupt nicht. Und Heterosexualität? Offenbar schon, denn Rietmann konstatiert lediglich:

Es gibt keine Schwulen, Lesben, Bisexuellen oder Asexuellen.

Rietmann hat aber nicht nur ein wenig differenziertes Bild menschlicher Sexualität, auch seine Vorstellung von Männlichkeit ist vor allem eins, bestechend einfach strukturiert. Auf die Frage: Weiterlesen

Deutsche Filme, deutsches Geld, klären auf in aller Welt

16 Jul

Rosa von Praunheim hat mal wieder den Faschismus entdeckt. Den amerikanischen, versteht sich:

Selbst bei den 20 Filmen, die ich in den 70er und 80er Jahren [in] Amerika gemacht habe, hatte ich Unterstützung von deutschen Sendern und Förderungen. Die Art Filme, wie ich sie mache – experimentell, politisch – hätte ich in Amerika nie finanzieren können.

Auf die Idee, dass man in den USA einfach einen besseren Geschmack hat als in Deutschland, scheint Holger nicht zu kommen. Dabei sagt ihm mittlerweile auch das deutsche Fernsehprogramm nicht mehr zu.

Im Fernsehen laufen nur noch Krimis und ein paar Liebeskomödien. Das ist doch volksverdummend.

beschwert sich Deutschlands erster Mann für Volksaufklärung. Spannung und Romantik sind schließlich kein Ersatz für ordentlichen Unterricht in Staatsbürgerkunde.

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„Die Schlampe wollte es doch so!“ – Manfreds Plädoyer für die schwule Burka

23 Jun

Dass Judith Butler den Zivilcourage-Preis des Berliner CSD abgelehnt hat, begrüße ich ausdrücklich, allerdings aus Gründen, die etwas anders sind als die der Anderen, die sich darüber freuen, dass ihre Ikone der bösen kommerziellen Party-Veranstaltung mal so richtig den Stinkefinger gezeigt hat. Ich freue mich deswegen über Butlers Tat, weil es eben ein Zeichen dafür ist, dass der CSD in Berlin wenigstens noch irgendetwas richtig macht.

Das Gejammere über die Entpolitisierung der Veranstaltung kommt mir mittlerweile zu den Ohren raus, denn was im Gegenzug eingefordert wird, sind ja nicht etwa mehr politische Inhalte, sondern mehr dezidiert linke Positionen. Wenn Butler und andere Linke vom CSD als einer entpolitisierten Veranstaltung sprechen, meinen sie damit im Grunde genommen nur, dass der CSD nicht die Inhalte transportiert, für die sie selbst stehen. In der Klage über die „Kommerzialisierung“ artikuliert sich darüber hinaus das Befremden über den Umstand, dass Homosexuelle ein Stück weit im Mainstream der Gesellschaft angekommen sind. Anstatt sich aber darüber zu freuen, dass Firmen ihre Produktpalette auch bei einer dezidiert homosexuellen Kundschaft bewerben; anstatt sich darüber zu freuen, dass Firmen den CSD sponsern; anstatt sich also darüber zu freuen, dass ein Stück mehr Normalität eingetreten ist, wird gejammert und gemeckert. Weiterlesen

„Neue Homophobie“ – Warum es Schwulen vorzuwerfen ist, sich darüber zu beklagen, anders als die anderen behandelt zu werden

18 Dez

Das ARD-Magazin „titel, thesen, temperamente“, hat sich kürzlich mit dem Leben von Schwulen und Lesben beschäftigt und dabei festgestellt, dass es so etwas wie Normalität im schwulen Leben noch lange nicht gibt. Zugegeben, für diese Erkenntnis braucht man nicht besonders intelligent zu sein: es genügt ein wacher Blick für die reale Welt und ein wenig Einfühlungsvermögen. Und dann erkennt man auch, dass an Homosexuelle nach wie vor andere Maßstäbe angelegt werden, als an Heteros; dass man sich nach wie vor, wie ein Tier im Zoo fühlen muss, wenn man seiner Liebe ebenso Ausdruck verleiht, wie das Heteros tun; dass man nach wie vor Gefahr läuft, angemacht und angegriffen zu werden, wenn man es wagt, dem eigenen Geschlecht mehr Aufmerksamkeit zu zollen, als das der Rest der Menschheit tut.

Aber eben weil Heteros es gewohnt sind unter sich zu sein, weil sie die Mehrheit stellen und weil sie andere Maßstäbe an ihr Leben anlegen als an das von Schwulen und Lesben, verstehen viele eben nicht, worüber sich die Homos heutzutage immer noch beklagen. Oder sie wollen es nicht verstehen.

So wie Wolfgang Röhl, der auf der „Achse des Guten“ seine Analyse der ARD-Sendung zum Besten gibt, und in der wenige richtige Gedanken mit Merkwürdigkeiten und seltsamen Schlussfolgerungen angereichert werden: Weiterlesen

San Franciscos Sündenbock

8 Apr

Auch wenn es zuweilen Spaß macht sich über linke Schwulenbewegte lustig zu machen – heißen sie nun Rosa von Praunheim oder „Apfelmaik“ -, ist es doch immer nur dann angebracht, wenn es angebracht ist. Nicht der Fall ist dies bei der Kritik, die Stephen H. Miller an San Franciscos Bürgermeister Gavin Newsom übt. Newsom ist ein Progressiver par excellence, der das konservative Amerika leicht auf die Palme bringen kann: ein Anhänger der Klimakatastrophe, der Reduzierung von Schusswaffen und eben auch der Homo-Ehe.

Er war es, der im Jahr 2004 Schwulen und Lesben per Verordnung erlaubte, sich in San Francisco trauen zu lassen. Er weiß was er an der Community der Stadt hat. Was das Thema Eheöffnung angeht, ist Newsom ein Verbündeter. Das er in anderen Fragen „zu links“ ist, sollte doch dann keine Rolle spielen, oder? Nicht für Miller. Weiterlesen

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