Gestern wär der Che 80 geworden, hätte man ihn nicht zuvor von seinem mörderischen Tun abgehalten. Thomas Schmid in der Welt mit einem Nachruf auf einen sendungsbewußten Macho, dessen Erfolglosigkeit ihn erst zur Ikone werden ließ.
Dazu passte auch die Verklärung des revolutionären Lebens in den Wäldern der kubanischen Sierra Madre: Es war ein Kampf des angeblich ursprünglichen, unverdorbenen Landes gegen die Stadt, gegen die verdorbene Metropole: Es war bewaffneter, messianisch gewendeter Rousseauismus. Gepaart mit einer eigentümlichen Verklärung der Gewalt, der eine menschheitserziehende, ja läuternde, kathartische Bedeutung beigemessen wurde – bis hin zu dem monströsen Glauben, dass es umso besser um die Revolution steht, je mehr Blut fließt.
Schon komisch, wie viele junge Leute auch heute noch stolz das Konterfei dieses atomaren Selbstmordattentäters auf ihrer Brust tragen. Für selbstbewußte Schwule jedenfalls gehen Che-Shirts schon lange einfach gar nicht.
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