Dass Schwule und Lesben gemeinsame Interessen mit anderen „Minderheiten“ haben und im Zweifelsfalle zusammenhalten müssen, gehört zu den gängigen Plattitüden politisch progressiver Kräfte. Und eigentlich ist Solidarität ja auch was Feines. Dummerweise aber, halten nicht wenige der anderen „Minderheiten“ von dieser Solidarität nicht allzu viel. Zumindest wenn es um die Rechte von Homos geht:
Ausgerechnet jene Minderheiten, die am Dienstag in grosser Zahl für Barack Obama gestimmt hatten, versetzten der Eheschliessung von gleichgeschlechtlichen Paaren den Todesstoss. Gemäss «Washington Post» stimmten 70 Prozent aller Afroamerikaner für die Vorlage mit dem Namen «Proposition 8». Von den Latinos waren 53 Prozent dafür. Damit wurde die Mehrheit der weissen Kalifornier, die gegen das Verbot war, überstimmt. […]
Das klare Nein der Schwarzen sei «überraschend und enttäuschend» für Aktivisten der Schwulenbewegung, hielt die «Washington Post» fest. Sie hätten gehofft, dass gerade die Afroamerikaner sich mit ihrem Engagement identifizieren würden. Doch diese hätten die Vorlage unter religiösen Aspekten und nicht unter jenen der Gleichberechtigung betrachtet.
Was eigentlich nicht überraschen kann, wenn man sein Weltbild eher nach dem faktischen Gesichtspunkt der stärker schriftgläubigen Religiosität schwarzer Amerikaner, als nach eigenen idealistischen Phantastereien strukturiert.
Erfreulich ist dagegen, dass die mehrheitlich katholischen Latinos, nur mit einer knappen Mehrheit gegen die Homo-Ehe abgestimmt haben.
Die Zeit wird es ohnehin richten…
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Schlagwörter: Homosexualität als Defizit, Ich habe nichts gegen Schwule aber..., Kalifornien, Proposition 8, USA
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