Tag Archives: Andere Länder andere Sitten

Russia – A continuous Pain in the Ass

6 Dez

Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow beweist mal wieder, wie sehr man Russland mögen muss:

“Natürlich werden uns die Demokraten in aller Welt weiter kritisieren, aber jede Gesellschaft hat ihren eigenen Ansichten“, sagte Luschkow nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag. Moskau werde “Homosexuellen-Propaganda“ verhindern, “auch wenn einige provinzielle Demokraten meinen, dass der Umgang mit sexuellen Minderheiten als wichtigster Indikator einer Demokratie gilt“, betonte Luschkow.

Aber, Herr Luschkow, Sie haben da etwas völlig falsch verstanden. Niemand, außer Gas-Gerd und seinen Fans, hat jemals behauptet, Russland sei eine Demokratie. Jeder mit objektivem Blick erkennt ganz genau, dass ein Land, welches von ehemaligen KGB-Agenten mittels eines staatsmonopolistischen Konzerns gelenkt wird, welches keine Pressefreiheit zulässt und in dem Journalisten und von Gasprom unabhängige Geschäftsleute immer mal wieder auf wundersame Weise verschwinden, keine Demokratie ist. Zumindest keine liberale und davon reden wir ja hier.

Tag der Einfalt

15 Nov

Sonya Puthuparambil hat es sicher gut gemeint. Wenigstens das wollen wir ihr zugute halten. Das Ergebnis allerdings, nun ja, sehen Sie selbst:

Eines der Hauptthemen der Veranstaltung war „Intoleranz“. „Tag des Vielfalt“ kämpft gegen jegliche Diskriminierung. Rassismus, Homosexualität, Behinderung usw. sollte abgeschafft werden, wir sollen in Harmonie miteinander leben.

Das wäre natürlich auch eine Lösung. Keine Homosexualität = Keine Diskriminierung aufgrund von Homosexualität.

Kirche ist böse

27 Okt

Ein britisches Gericht hat jetzt entschieden, dass einer 26-jährigen lesbischen Frau aus Uganda Asyl gewährt wird. Wie das Portal „Lesben.org“ berichtet, war die Frau aus ihrem Heimatland geflüchtet, nachdem ihre Familie sie mit ihrer Partnerin im Bett entdeckt und beide Frauen nackt zur Polizeistation getrieben hatte. Dort wurde sie den Angaben zufolge von Polizeibeamten vergewaltigt und gefoltert.

Die Flucht gelang der Frau nur deshalb, weil die Familie Wachen bestochen hatte. Die Familie wollte die Frau umbringen, um so die Schande von der Familie zu nehmen.

Die Unterstützung von zivilisierter Seite umfasste auch diese:

Eine Kirche half sogar mit finanzieller und geistlicher Unterstützung.

Und jetzt alle: Kirche ist böse.

Urgent Action Uganda

19 Sept

Oundo George und Kiiza, die sich für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) einsetzen, sind am 10. September 2008 im Dorf Nabweru im Bezirk Wakiso nahe der Hauptstadt Kampala festgenommen worden. Sie befinden sich zurzeit ohne Anklage in der Polizeiwache von Nabweru. Man hat sie nicht innerhalb der verfassungsmäßig vorgeschriebenen 48 Stunden einem Gericht vorgeführt.

Laut einem geistlichen Berater, der Oundo George im Polizeigewahrsam besuchen konnte, sollen beide angeklagt werden, Personen „zur Homosexualität angestiftet“ zu haben. Dies ist nach ugandischem Recht jedoch keine Straftat. Amnesty International betrachtet Oundo George und Kiiza als gewaltlose politische Gefangene, die nur aufgrund ihrer Geschlechtsidentität festgenommen wurden.

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christlich kollektivistisch – islamisch pluralistisch

8 Sept

Südafrika geht mal wieder mit bestem Beispiel voran (nachdem es bereits die Ehe auch für Schwule und Lesben geöffnet hat):

Der Oberste Gerichtshof in Pretoria (Südafrika) hat die Holländisch Reformierte Gemeinde Moreleta Park zu einem Schmerzensgeld von 7.700 Euro verurteilt. Geklagt hatte Johan Strydom (31), ein ehemaliger Mitarbeiter der Freikirche, der nach Bekanntwerden seiner Homosexualität aus der Kirche geworfen wurde. Dabei verlor er seinen Job und musste wegen finanzieller Knappheit sogar sein Haus verkaufen. Er fühlte sich diskriminert und erlitt Depressionen. Die Kirchengemeinde, vertreten von Gemeindeleiter Dominee Dirkie van der Spuy, rechtfertigte ihren Schritt aus ihrem Bibelverständnis, Homosexualität sei eine Sünde vor Gott. Der Mitarbeiter habe sich geweigert, über seine Sexualität mit der Gemeindeleitung zu diskutieren, nachdem diese ihn aufforderten, zölibatär zu leben und ein Umpolungsprogramm (H2O „Homosexuality To Overcome“) zu absolvieren.

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Reduzierte Ehe durch homosexuellen Gefallen

2 Sept

Im Senegal sind ein Rentner aus Belgien und seine einheimische Ehefrau wegen der „Begründung einer heterosexuellen Ehe und Taten gegen die Natur“ verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.

Klar, diese Meldung haben Sie sofort als Quatsch erkannt. Wo würde auch eine ganz normale Ehe verfolgt? Die Originalmeldung jedoch hält niemand für unglaubwürdig und auch für skandalös halten sie wohl die wenigsten, schließlich kann Homosexualität im Senegal mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Entsprechend wenig Spielraum blieb dem Rechtsanwalt der Beiden, der erklärte:

Um Herrn Gueye zu ermöglichen, in Belgien zu leben, hat Herr Lambot ihn im Juli dort geheiratet,

weshalb die Verbindung der zwei Männer mit Homosexualität überhaupt nichts zu tun haben müsse: Weiterlesen

Bahrein homorein

13 Aug

Das kleine Königreich Bahrein hat wie so viele islamisch geprägte Staaten dieser Welt ein Problem. Einerseits ist man sich im Klaren darüber, dass, wenn man den Vorschlägen des Propheten Mohammed zur Wirtschaftspolitik folgt, es im Lande irgendwann so aussieht wie in der ehemaligen DDR und man deshalb die Ökonomie ein wenig liberalisieren sollte, damit man sich auf Hochglanzprospekten wenigstens mit Wolkenkratzern schmücken kann. Andererseits macht die ökonomische Öffnung ein Land aber auch anfällig für Dekadenzen aller Art, die man dem Propheten und Allah nun wirklich nicht zumuten kann. Schließlich will man ja nicht so enden wie die Schweine im Westen.

Und um kulturelle Unterschiede so zu betonen, dass sie dem Gemeinwohl möglichst wenig schaden, bietet es sich immer an, auf Minderheiten einzuprügeln. Weiterlesen

Andere Länder, andere Unsitten

12 Aug

In Abu Dhabi, Hauptstadt der Vereingten Arabischen Emirate, gibt es seit 1975 eine „Deutsche Schule„:

An der Deutschen Schule treffen zwei Welten aufeinander, die draußen, in der Wüstenmetropole am Golf, kaum miteinander in Berührung kommen. In dieser Stadt, deren Wirtschaftsboom sich in Marmor, Glas und Hochhäusern ausdrückt, in Luxusautos und glitzernden Shopping Malls, sind private Kontakte zwischen Emiratis und Europäern selten.

Und natürlich hat man sich an der Schule ein hehres Ziel gesetzt, den interkulturellen Dialog:

Noch steht die Schule am Anfang ihrer Karriere als interkulturelle Instanz. Bei den Kleinsten geht es noch ums gemeinsame Spielen wie bei Ali und Carlos. Aber wenn aus den Kindern Teenies geworden sind, könnte sich das Klima verändern. So dürfen Liebespärchen sich bislang auf dem Schulhof küssen. Das könnte zu Konflikten führen in einem islamischen Land, das mit Sexualität weit strenger umgeht als Deutschland, das etwa Pornographie und sogar Homosexualität unter Strafe stellt.

Andere Länder haben eben andere Sitten. Und das den Schülern verständlich zu machen ist oberstes Gebot:

Schulleiter Gerald Miebs weiß, dass ein Balance-Akt bevorsteht. „Sich annähern, Verständnis füreinander entwickeln und gemeinsame Wege beschreiten“ heißt seine Devise: Toleranz müssen beide Seiten üben.

Nö, find ich nicht.

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