Tag Archives: Augsburg

Das Wort zum Sonntag (Invokavit)

20 Feb

Die Erklärung Walter Mixas, die sexuelle Revolution sei mitverantwortlich für den Kindesmissbrauch durch Geistliche des Jesuiten-Ordens, findet Unterstützung durch Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU). Wie die Süddeutsche meldet, ist Merk

Mixa sehr dankbar für diese klare Stellungnahme, weil es ein Tabu sei, über sexuellen Missbrauch zu sprechen und weil uns jede öffentliche Diskussion weiterbringt und den Opfern hilft.

Mal abgesehen davon, dass ein Tabu schon lange keines mehr ist gesamtgesellschaftlich, wenn an allen Ecken und Enden postuliert wird, man müsse dieses Thema endlich enttabuisieren, es also, wenn überhaupt, ein Tabu ist über sexuellen Missbrauch durch Geistliche zu sprechen und auch das vermutlich nur innerhalb der Kirche, da das Thema in der säkularen Presse regelmäßig begierig aufgegriffen wird, ist das natürlich eine ziemlich eigenwillige Vorstellung davon, wie öffentliche Diskussionen vorangebracht werden können und den Opfern geholfen werden kann. Keineswegs ist jede Diskussion produktiv, kommt es doch auf den Inhalt des Diskutierten an. Weiterlesen

Die Freiheit, zu töten

2 Okt

Jaques Schuster bespricht in der Literarischen Welt vom letzten Samstag „Henker, Huren, Handelsherren“, ein Buch über den Alltag in Augsburg im Mittelalter. Er beschließt seine Rezension mit der Erinnerung an den „Prozess der Zivilisation“ von Elias. Dieser habe den

Gang der menschlichen Entwicklung vom Mittelalter bis in die Gegenwart als einen Prozess der Triebeindämmung

beschrieben.

Im Mittelalter habe mehr Unsicherheit und Freiheit geherrscht, es gleichzeitig aber auch mehr Möglichkeiten gegeben, die eigenen Triebe auszuleben.

Wie das für Schwule aussah, beschreibt Schuster einige Absätze zuvor, als er die zahlreichen Möglichkeiten eines mittelalterlichen Henkers beschreibt, Delinquenten zu Tode zu bringen: Weiterlesen

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