Tag Archives: Berlin

Was hat Lann Hornscheidt getan?

2 Dez

Lann Hornscheidt ist ein Mensch, der sich weder mit der Geschlechtszuschreibung „weiblich“, noch mit der Geschlechtszuschreibung „männlich“ identifizieren kann. Beschäftige ich mich mit Hornscheidt, ist es mir vollkommen unverständlich, wie viel Abneigung und Hass Hornscheidt auf sich zieht:

Lann Hornscheidt lehrt Gender Studies und möchte geschlechtsneutral als Professx angeredet werden. Die Folge: üble Briefe, aggressive Medienberichte und Gewaltandrohung

Nun wurde zusätzlich eine Petition gestartet wurde um Hornscheidt die Professur zu entziehen:

[„freitag“:] Der offene Brief wurde von dem Bildungsforscher Michael Klein und der Soziologin Heike Diefenbach online bei sciencefiles.org veröffentlicht. Fast 70 Menschen, die meisten ebenfalls aus der Wissenschaft, haben ihn unterzeichnet. Man wirft Ihnen da „Dienstvergehen“ vor. Ihr Verhalten mache den Berufsstand „lächerlich“, heißt es.

Initiiert von „sciencefiles.org“ also, einer Webseite, mit der auch ich bereits einmal aneinandergeraten bin. Offenbar ist es manchen Menschen  schwer erträglich, ungewohnte Standpunkte und Ansichten auch nur zu tolerieren.

Doch worum geht es eigentlich bei der ganzen Debatte? Weiterlesen

Sexualität ist Sexismus!

24 Okt

Der Kampf gegen sexuelle Belästigung und gegen die angebliche Diskriminierung von Frauen ist langsam aber sicher dabei, aus der westlichen Welt eine religiös- fundamentalistische Gesellschaft zu machen, in der jedwede Form der (männlichen) Heterosexualität unter Generalverdacht steht. Als Beispiel für diese traurige Entwicklung darf man wohl einen Flyer der Berliner Humboldt-Universität betrachten. Dort heißt es unter anderem:

Dass eine „Frauenförderrichtlinie“ gegen das staatliche Gebot der Gleichheit vor dem Gesetz verstoßen könnte (immerhin ist die HU eine öffentliche Universität die vom Staat subventioniert wird) fällt mittlerweile gar keinem mehr auf. Dass sich die HU darüber hinaus verpflichtet lediglich Frauen vor sexueller Belästigung zu schützen dürfte man mit Fug und Recht als Geschlechtsdiskriminierung bezeichnen. Gibt es irgendjemanden da draußen mit Geld, Zeit, Energie und einem Hauch von Gerechtigkeitssinn, der bereit ist gegen die Humboldt-Universität zu klagen?

Dass die Initiative de HU eine Frucht ist, die auf dem Misthaufen des postmodernen Feminismus gewachsen ist, wird im Flyer mehr als genug deutlich:

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Man weiß, dass man wieder in Deutschland ist…

26 Aug

…wenn man sich im Flughafen Tegel von den Ticketverkäufern der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) anmotzen lassen muss, weil man die Dreistigkeit besitzt, einen Fahrschein kaufen zu wollen.

Willkommen zu Hause!

Wie der Friedrichstadt-Palast Familien mit Kindern diskriminiert

28 Jul

Der Berliner Friedrichstadt-Palast setzt ein Zeichen gegen staatliche Diskriminierung und Verfolgung:

Die Botschafter folgender Staaten müssen fortan draußen bleiben: Algerien, Burundi, Äthiopien, Mauritius, Sudan, Iran, Pakistan, Palau, Tonga und Russland. Es stehen noch weitaus mehr Länder auf dieser Negativliste, insgesamt 82. Deren offizielle Vertreter werden vom Friedrichstadt-Palast nicht mehr zu Premieren eingeladen. Erstmals gilt dieser Ausschluss für die Premiere des neuen Stückes „The Wyld“ am 23. Oktober. […]

Nur gegenüber Intoleranz sind wir intolerant“, erklärt Palastchef Berndt Schmidt auf Facebook. Es könne niemandem zugemutet werden, „mit Menschen im gleichen Raum zu feiern, die Staaten repräsentieren, in denen manche von uns und manche von euch hingerichtet, verstümmelt, gedemütigt und eingesperrt werden oder unter Strafandrohung nicht öffentlich über ihre normale sexuelle Orientierung sprechen oder diese nicht zeigen dürfen“.

Um es gleich vorneweg zu sagen: ich finde diese Aktion gut und richtig. Sie wird natürlich nicht viel bewegen, aber sie zeigt, dass sich der Friedrichstadt-Palast Grundsätze und Werte wie Respekt, Menschlichkeit und Anstand auf die Fahnen geschrieben hat.

Selbstverständlich sieht das nicht jeder so. In der Kommentarsektion des „Tagesspiegel“ schreibt etwa „wpev“: Weiterlesen

Mehr Verkehr!

22 Jun

„Analverkehr statt Kapitalverkehr“

Diesen Slogan konnte man beim diesjährigen „alternativen“ CSD in Berlin-Kreuzberg lesen.

„Analverkehr beim Kapitalverkehr“ hätte ich persönlich deutlich sympathischer gefunden.

Wie Söhne ohne Jeans vom CSD misshandelt werden

21 Jun

Natürlich sind Homsexuelle eine Zumutung. Wegen ihnen können ganz normale Familienväter am Samstag in Berlin nicht mal mehr Jeans und Turnschuhe für ihre Söhne kaufen. Dies an einem Samstag zu tun, an dem Lesben und Schwule CSD feiern, wäre nämlich „Kindesmisshandlung“. Zumindest fast. Schreibt Werner van Bebber im Tagesspiegel:

Längst funktioniert die Stadt nicht mehr so, dass man am Sonnabend Vormittag darauf kommt, man könne in zwei Stunden mit dem Sohn eine neue Jeans und Turnschuhe gekauft haben. Das ist – wegen der üblichen Berliner Veranstaltungs- und Demodichte – an jedem Wochenende eine Geduldsprobe.

Am engsten Tag aber wäre es fast Kindesmisshandlung. Am engsten Tag sollten Normal-Berliner normalstädtische Vorhaben unterlassen. Inzwischen gibt es drei Veranstaltungen, die mit dem Christopher Street Day zu tun haben: der gewohnte CSD, dazu der stärker politisierte CSD des „Aktionsbündnisses CSD“ plus die Demo „Ein CSD in Kreuzberg“. Da sind Toleranz und Akzeptanz entscheidend: Akzeptanz homosexueller und queerer Gleichberechtigung, Toleranz für ein an diesem Tag ausgesprochen schaumiges Selbstdarstellungsbedürfnis der Community mit allen Nebenwirkungen wie gesperrte Straßen.

Armer Herr van Bebber. Gibt es irgendwas, was ich für Sie tun kann? Aber ja, ich kann Ihnen folgende Ratschläge mit auf den Weg geben: Weiterlesen

Ich gehe mal auf’s Klo

10 Apr

Mögen die „Piraten“ auch zunehmend in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, bestimmte Anliegen erachte ich immer noch als unterstützenswert:

Die Piratenfraktion wird am Donnerstag einen Antrag ins Berliner Abgeordnetenhaus einbringen, in dem die Einrichtung von Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden gefordert wird. Damit soll Diskriminierung von Trans- und Intersexuellen abgebaut werden, erklärte Simon Kowalewski, der frauenpolitische Sprecher der Piraten: „Niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt werden, so steht es in der Berliner Verfassung“.

Selbst wenn man sich nicht auf die Bedürfnisse von Trans- und Intersexuellen konzentriert, ist die sanitäre Trennung der Geschlechter meines Erachtens aboluter Humbug. Weiterlesen

Lesbische Friedhöfe und andere Selbstverständlichkeiten

2 Apr

Beiträge, die zum ersten April erscheinen, sollte man nicht allzu ernst nehmen – auch auf diesem Blog. Die Nachricht, dass in Berlin am Sonntag ein Friedhof eröffnet wird, der sich speziell an Lesben richtet, war aber kein Aprilscherz. So schreibt der „Tagesspiegel“:

Wie der evangelische Kirchenkreis und die Sappho-Stiftung für Lesben am Dienstag entsprechende Medienberichte bestätigten, soll künftig ein etwa 400 Quadratmeter großes Feld auf dem Georgen-Parochial-Friedhof im Prenzlauer Berg Platz für 80 Grabflächen bieten.

Astrid Osterland von der Sappho-Stiftung sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), viele Lesben lebten allein, wollten aber in der Nähe von Freundinnen bestattet werden. Der Lesbenfriedhof lasse auch nach dem Tod die „Wahlverwandtschaft“ deutlich werden.

Erstaunlicherweise hat diese Meldung einiges an Unruhe ausgelöst, etwa bei den Lesern des „Tagespiegel“ selbst, aber auch bei einem gewissen Hadmut Danisch, der auf „Cuncti“ das Projekt des Friedhofes heftig krititisert. Weiterlesen

Berliner Sexismen

20 Feb

Überall da, wo Grüne die Mehrheit stellen, geht es früher oder später mit der Freiheit bergab. So auch im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg:

An diesem Donnerstag diskutiert jedenfalls der Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und Queer von Friedrichshain-Kreuzberg über den Plan des Bezirksparlaments, sexistische, frauenfeindliche und diskriminierende Werbung von bezirkseigenen Werbeflächen zu verbannen.

Zunächst einmal: Wieso gibt es einen Ausschuss in dem Frauen und „Queer“ erwähnt werden, aber keine Männer? Weiterlesen

Jugend von heute?

17 Okt

Zuerst die gute Nachricht: ich bin grundsätzlich immer noch fröhlich, frank und frei. Grandioser Sex hält eben lange vor

Und nun die schlechte Nachricht: Ich bin dabei, mich wieder zu ärgern. Eben gerade habe ich mich auf den Weg von der Arbeit nach Hause gemacht. Kurz vor meiner Tram-Haltestelle, gibt es unter dem U-Bahnviadukt eine Unterführung. Wie so oft, hat sich dort ein junger Musiker einquartiert, um Gitarre zu spielen und zu singen. Zugegeben, er hat nicht besonders gut gesungen, aber es war auch nicht besonders schlecht. Ein Gesang und eine Begegnung also, die einen nicht stören sollten, erst recht nicht, wenn man in Berlin lebt, wo so etwas Alltag ist. Weiterlesen

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