Die Welt meldet, die italienische Regierung habe
im Kampf gegen Sexualverbrechen drastische Maßnahmen einschließlich des Einsatzes von Bürgerwehren beschlossen. Das Kabinett von Ministerpräsident Silvio Berlusconi verabschiedete am Freitag ein sofort gültiges Dekret, wonach mutmaßliche Sexualtäter sofort ins Gefängnis kommen. Der Vatikan kritisierte, dies laufe auf ein „Abdanken des Rechtsstaats“ hinaus.
Zwar hat der Vatikan mit seiner Kritik ausnahmsweise Recht, aber vielleicht hat man dort einfach nur Angst, dass demnächst zu viele Priesterchen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs von Kindern schon vor ihrem Prozess einsitzen? Das würde dann auch erklären, warum der Vatikan in weiser Voraussicht bereits Anfang diesen Jahres erklärt hatte, er wolle
die italienischen Gesetze nicht mehr automatisch übernehmen, sondern jeden Einzelfall prüfen.
Immerhin hatte der Vatikan mit der Erklärung auch eine gewisse Modernisierung vorgenommen:
Der wichtigste Punkt ist, dass wir nicht mehr das italienische Bürgerliche Gesetzbuch von 1865 anwenden, sondern das von 1942; das ist moderner.
Wobei ich die Mitteilung der deutschen Katholiken, man orientierte sich in Zukunft am Reichsstrafgesetzbuch in der Fassung von 1942, die sei nämlich moderner als die von 1871, zwar nicht falsch, aber irgendwie doch beunruhigend fände. Ein Glück, dass Italien 1942 streng demokratisch regiert wurde…
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Schlagwörter: Bürgerbewegungen, Italien, Silvio Berlusconi, Vatikan, Vergewaltigung
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