Tag Archives: CSD Berlin

Wie Söhne ohne Jeans vom CSD misshandelt werden

21 Jun

Natürlich sind Homsexuelle eine Zumutung. Wegen ihnen können ganz normale Familienväter am Samstag in Berlin nicht mal mehr Jeans und Turnschuhe für ihre Söhne kaufen. Dies an einem Samstag zu tun, an dem Lesben und Schwule CSD feiern, wäre nämlich „Kindesmisshandlung“. Zumindest fast. Schreibt Werner van Bebber im Tagesspiegel:

Längst funktioniert die Stadt nicht mehr so, dass man am Sonnabend Vormittag darauf kommt, man könne in zwei Stunden mit dem Sohn eine neue Jeans und Turnschuhe gekauft haben. Das ist – wegen der üblichen Berliner Veranstaltungs- und Demodichte – an jedem Wochenende eine Geduldsprobe.

Am engsten Tag aber wäre es fast Kindesmisshandlung. Am engsten Tag sollten Normal-Berliner normalstädtische Vorhaben unterlassen. Inzwischen gibt es drei Veranstaltungen, die mit dem Christopher Street Day zu tun haben: der gewohnte CSD, dazu der stärker politisierte CSD des „Aktionsbündnisses CSD“ plus die Demo „Ein CSD in Kreuzberg“. Da sind Toleranz und Akzeptanz entscheidend: Akzeptanz homosexueller und queerer Gleichberechtigung, Toleranz für ein an diesem Tag ausgesprochen schaumiges Selbstdarstellungsbedürfnis der Community mit allen Nebenwirkungen wie gesperrte Straßen.

Armer Herr van Bebber. Gibt es irgendwas, was ich für Sie tun kann? Aber ja, ich kann Ihnen folgende Ratschläge mit auf den Weg geben: Weiterlesen

Sex statt Religion

28 Jun

So
Weiterlesen

Unpolitisch politisch

24 Jun

Die taz über den Transgenialen CSD:

Man wollte politisch bleiben und gegen den Trend des CSD steuern, der immer weiter vom Demonstrieren zum Feiern überging. Deswegen sind Parteien, politische Banner und Nationalflaggen verboten. [Hervorh. von mir, D.]

Hat die taz da etwas falsch verstanden? Oder ist das der Anfang einer transgenialen Dialektik?

Beteiligung bei Wohlverhalten

28 Apr

In einem Kommentar zum Ausschluss der CDU vom Berliner CSD begrüßte ein Leser diesen mit den Worten, auch er sehe es

als widersinnig an, bei einer Demo FÜR LGBT-Rechte eine Partei zu beteiligen, deren führende Repräsentanten wieder und wieder bewiesen haben, daß sie Schwule und Lesben für minderwertig und krank hält.

Befremdlich und bezeichnend finde ich in diesem Zusammenhang die Formulierung zu beteiligen, macht es doch deutlich, dass es bei der Berliner CSD-Parade offenbar nicht mehr darum geht, dass Menschen, die für die Gleichstellung von Homosexuellen eintreten, für ihr Anliegen auf die Straße gehen, sondern nur der Teil von ihnen, der dafür vom ZK die Genehmigung erhält. Weiterlesen

Queer-Totalitarismus

26 Apr

Die Meldung, dass der Berliner CSD beabsichtigt, die CDU von der Parade in diesem Jahr auszuschließen, schlägt in der „Community“ hohe Wellen. Zu den peinlichsten Kommentaren gehören dabei regelmäßig diejenigen auf „queer.de“. So schreibt ein Leser:

Schade das man der CDU nicht Toleranz einfach vorschreiben kann aber der LSVD ist ganz schön schräg, wenn sie den CSD kritisieren, wo sind wir denn ??

Das wäre doch die Lösung! Wir schreiben einfach Toleranz vor! Weiterlesen

Ich habe nichts gegen Christdemokraten, solange man es ihnen nicht ansieht

25 Apr

CSD Berlin schließt CDU von der Parade aus

ist eine Erklärung des Berliner CSD e.V. überschrieben. Zur Begründung heißt es:

Dies ist eine Konsequenz der verfassungswidrigen Entscheidungen des letzten CDU-Parteitags, des CDU-Präsidiums und der zunehmend polemischen, diffamierenden und verhetzenden Äußerungen zahlreicher CDU-PolitikerInnen in den letzten Monaten.

Was für ein merkwürdiges Argument soll das denn sein, dass eine Entscheidung verfassungswidrig sei? Weiterlesen

Drogen, Rockmusik und Hurerei

20 Jul

Anlässlich des CSD wurde in Berlin am Vorabend der diesjährigen Parade erstmals ein Gottesdienst gefeiert. Neben Klaus Wowereit wirkte dabei der Superintendent für den Kirchenkreis Berlin-Mitte, Bertold Höcker, mit. Dieser erinnerte in seiner Predigt

an die Basisbotschaft von Christus: „Ihr seid geliebt“. Sich darauf zu gründen, geliebt zu werden, führe auch zu einer besonderen Verantwortung, wie sie Wowereit angemahnt habe. Schwule und Lesben gefielen sich oft in einer Opferhaltung als verfolgte Elite, sagte Höcker. „Diese Opferhaltung ist sehr gemütlich, aber nicht christlich.“ Er forderte sie auf: „Schluss mit dem Opfer, hin zur Verantwortung.“

Eine gänzlich andere Sicht auf das Thema „Homosexualität und Christentum“ präsentierte ein Herr Schimmelpfennig, der auf medrum.de in einem Brief an Höcker erklärte:

War selber früher kommunistischer Staatsfunktionär der DDR und Atheist, landete aber nach der Wende in Kreisen, die das bejubeln, was Sie predigen: Freier Sex, natürlich in Verbindung mit Alkohol und anderen Drogen, so habe ich das erlebt – und ich wünsche es niemanden, da rein zu kommen!!! Dazu all die hämmernde Rockmusik und natürlich Hurerei. Weiterlesen

Wenn dialogverweigernde Israelis die gleiche Empörung hervorrufen wie abartige Lustknaben…

15 Jul

Nun hat er sie  also verboten in Deutschland, die  „Internationale Humanitäre Hilfsorganisation“ (IHH). Die Begründung des Bundesinnenministers, die IHH

unterstütze die im Gazastreifen herrschende Hamas und richte sich damit gegen den Gedanken der Völkerverständigung,

klingt plausibel. Heinz Josef Algermissen wird das Verbot empören. Der Präsident der deutschen Pax-Christi-Sektion hatte Anfang Juni

eine schonungslose Aufklärung der israelischen Militäraktion gegen Friedensaktivisten gefordert. Den Angriff auf einen Hilfskonvoi vor der Küste des Gazastreifens bezeichnete der Fuldaer Bischof am Dienstag in Berlin als Tragödie und «menschliche Katastrophe». Die Untersuchung erfordere internationale Beobachter. Algermissen verlangte, die Verantwortlichen für den Einsatz und die Todesschüsse müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Zugleich appellierte der Bischof an die internationale Staatengemeinschaft, Israel zum Dialog zurückzubringen und mit ihm einen Weg aus der Krise des Nahostkonflikts zu suchen.

Ich weiß nicht, ob sich Algermissen in der Israel-Frage mit seinem Vorgänger, (Militär-)Bischof Johannes Dyba, einig gewesen wäre. Weiterlesen

Verque(e)re Ehrenrettung

8 Jul

Jan Feddersen versucht zu retten, was nicht zu retten ist:

Dass sie den Preis am Ende nicht wollte, war den Verantwortlichen des Berliner CSD e. V. letztlich einerlei. In einem Punkt hat Judith Butler, die den Zivilcouragepreis jenes Vereins, der die hauptstädtische Christopher-Street-Day-Parade organisiert, zurückwies, völlig recht: Gut ist, dass jetzt eine Diskussion angestoßen wurde. Butler allerdings glaubt, nun sei das Thema des Rassismus auf der Tagesordnung der queeren Community gelandet. In Wahrheit aber geht es um Politikkonzepte, ja um das Politische überhaupt.

Seine Haltung scheint dem üblichen Schöneberg-Bashing und Kreuzberg-Hype angenehm entgegengesetzt: Weiterlesen

Butleresk

29 Jun

Butler kam auf Einladung der CSD-Veranstalter. Diese zahlen den Flug und ihre Unterkunft im Hotel Adlon.

Dabei wäre eine Unterbringung auf einem der zahlreichen Berliner Wagenplätze viel standesgemäßer gewesen. Dann jedoch hätte Butler am Ende auch noch am Transgenitalen CSD teilnehmen müssen und das wäre selbst für sie eine Zumutung gewesen oder wie hat man ihre Abwesenheit auf dem von ihr gehypten Event zu verstehen?

%d Bloggern gefällt das: