Tag Archives: DDR

Was Wessis von uns Ossis lernen können

3 Okt

Zum Beispiel, wie man richtiges Jägerschnitzel macht, das so schmeckt, wie in jeder Schulküche der DDR. Lecker! Die Kindheit prägt halt doch…

Endlich wieder Planwirtschaft!

17 Aug

Pünktlich zum 50. Jahrestag des Mauerbaus hat sich unsere Bundeskanzlerin daran erinnert, dass zu DDR-Zeiten tatsächlich nicht alles schlecht war. Kein Wunder, kann sie doch aus ihrer Zeit als FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückblicken, z.B. wie gut der Sozialismus funktioniert, wenn man nur fest daran glaubt.

Was Politiker an der DDR beneiden ist klar: damals hatte die Politik noch die Macht, Gesellschaft und Wirtschaft allumfassend zu regeln, während sie in einem liberal-marktwirtschaftlichen Systen nichts viel mehr ist als ein Schiedsrichter, der dafür sorgt, dass sich alle an grundlegende Regeln halten. Aber welcher Politiker will schon gerne bloß Schiedsrichter sein, wenn man die Option hat, echte Macht auszuüben, oder wie man es in politische Kreisen gerne ausdrückt, „zu gestalten“? Weiterlesen

Was ist Sozialismus?

13 Aug

Das ist Sozialismus!

Berliner Mauer - Am Potsdamer Platz

Berliner Mauer - Blick über Mitte

Berliner Mauer - S-Bahntrasse nähe Humboldthain

Berliner Mauer - Oberbaumbrücke

Berliner Mauer - Peter Fechter

Drogen, Rockmusik und Hurerei

20 Jul

Anlässlich des CSD wurde in Berlin am Vorabend der diesjährigen Parade erstmals ein Gottesdienst gefeiert. Neben Klaus Wowereit wirkte dabei der Superintendent für den Kirchenkreis Berlin-Mitte, Bertold Höcker, mit. Dieser erinnerte in seiner Predigt

an die Basisbotschaft von Christus: „Ihr seid geliebt“. Sich darauf zu gründen, geliebt zu werden, führe auch zu einer besonderen Verantwortung, wie sie Wowereit angemahnt habe. Schwule und Lesben gefielen sich oft in einer Opferhaltung als verfolgte Elite, sagte Höcker. „Diese Opferhaltung ist sehr gemütlich, aber nicht christlich.“ Er forderte sie auf: „Schluss mit dem Opfer, hin zur Verantwortung.“

Eine gänzlich andere Sicht auf das Thema „Homosexualität und Christentum“ präsentierte ein Herr Schimmelpfennig, der auf medrum.de in einem Brief an Höcker erklärte:

War selber früher kommunistischer Staatsfunktionär der DDR und Atheist, landete aber nach der Wende in Kreisen, die das bejubeln, was Sie predigen: Freier Sex, natürlich in Verbindung mit Alkohol und anderen Drogen, so habe ich das erlebt – und ich wünsche es niemanden, da rein zu kommen!!! Dazu all die hämmernde Rockmusik und natürlich Hurerei. Weiterlesen

Mit der Stasi im Bett

20 Jan

Zu DDR-Zeiten spitzelte er für die Stasi, nun will er Oberbürgermeister von Potsdam werden. Hans-Jürgen Scharfenberg hat eben viele Hobbies:

Unter anderem hatte er Mitmenschen „Exzesse mit Frauen“ und Homosexualität unterstellt.

Hmmm, und was von beiden war nun schlimmer? – Wie auch immer, angesichts der Schnüffler-Aktivitäten Scharfenbergs lässt sich konstatieren, dass in der Deutschen Demokratischen Republik, der Sex offenbar weder mit Frauen noch mit Männern gern gesehen war. Was eigentlich logisch ist, denn natürlich gehörte es zur vornehmsten Bürgerpflicht eines jeden Ossis, sich zuallererst von der Partei ficken zu lassen.

Rio Reiser, der provinzielle Scheinanarchist

7 Jan

Es gibt nur wenige Schwule von Bedeutung, die ihre familiären Wurzeln auf das brandenburgische Oderbruch zurückführen können. So wie Adrian z. B. – oder auch Rio Reiser. Von dem hatte ich bislang gar nicht gewusst, dass seine Familie aus dem winzigen Kaff Alt Tucheband stammt, eine Begebenheit, die es dem Nest nun ermöglicht, sich selbst zu feiern.

Rio Reiser ist mir fremd geblieben, Weiterlesen

Freiheit schmeckt besser

17 Mai

Zur Europawahl hatte ich bei der Betrachtung von Werbeplakaten in diesem Jahr bereits zwei Mal ein gruseliges Déjà-vu. Zuerst erschreckte mich die CDU mit dem Slogan:

Wir in Europa!

wobei das „Wir“ schwarz-rot-gold unterlegt ist. Soll da am deutschen Wesen mal wieder die Welt zur Abwechslung Europa genesen?

Lothar Bisky hingegen fordert im Namen der Linken 20 Jahre nach dem Fall der Mauer:

Setzen wir dem Kapitalismus endlich Grenzen!

Dachten Sie, Herr Bisky, da eventuell an die Errichtung eines Bauwerks? Das wäre schade, nicht zuletzt um dieses bürgerliche Gemüse aus Beelitz, wie Eckhard Fuhr in der Welt bemerkt:

Zu DDR-Zeiten lag der Spargelanbau in der Beelitzer Gegend danieder. In gewisser Weise kann man das verstehen. Denn obwohl die Böden schlecht sind, kann man aus ihnen mit Getreide oder Kartoffeln mehr Kalorien herauspressen als mit Spargel.

Heute hingegen verdirbt selbst eine Wirtschaftskrise den Deutschen den Appetit auf Spargel nicht:

Auf den Spargelhöfen drängeln sich die Leute und füllen sich die Mägen mit etwas, das garantiert nicht vorhält. Spargel am Mittag hat Sahnetorte am Nachmittag zwingend zur Folge. Das ist die angenehme Seite des Kapitalismus. In den blühenden Dörfern Südbrandenburgs ist er noch zu Hause.

Damit das auch so bleibt, wählen wir am 7. Juni weder die Linke noch die CDU. Und leisten mit unserem sonntäglichen Spargelkonsum – neben dem puren Genuss – auch gleich noch einen Beitrag für den Fortbestand des Kapitalismus. Freiheit schmeckt einfach besser!

Vorwärts, Genossen!

20 Apr

Die gute alte SPD hat an diesem Wochenende mit großem Brimborium ihren Wahlkampf eröffnet und ihr Wahlprogramm vorgestellt. Wahlveranstaltungen der SPD finde ich immer lustig, erinnern sie mich doch stets an folgenden DDR-Witz:

Honecker auf dem letzten Parteitag der SED: „Genossen, der Kapitalismus steht am Abgrund! Wir aber, sind schon einen Schritt weiter!“

Für die schwul-lesbische „Community“ haben sich die Sozen übrigens was Nettes ausgedacht, denn es  ist vorgesehen:

Eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften werden wir mit der Ehe gleichstellen.

Das ist wirklich fein, Genossen! Aber ob ihr es damit ins Kanzleramt schafft?

Stil und Konsequenz

28 Feb

Oft nahm er sich vor, zum Kraftsport zu gehen, doch das endete voraussehbar: Er schlief mit einem achtzehnjährigen Kraftsportler.

Was für ein Fehler! Dieses Buch am Ende eines Wochenendes in die Hand zu nehmen und dann der Montag Morgen, Arbeit, keine Zeit zum Weiterlesen. „Der letzte Kommunist“ von Matthias Frings erzählt das „traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau“, eines schwulen Kommunisten, der 1989 aus der BRD in die DDR übersiedelte. Gleich zu Beginn bringt Frings ein Plädoyer für Individualismus. Angenehme Überraschung. Und mehr davon: Humor ist angesagt, bei Frings und auch bei Schernikau. Eine Kostprobe: Weiterlesen

Einblicke in das real existierende Brandenburg

22 Jan

Es ist nun schon fast 20 Jahre her, dass der „real existierende Sozialismus“ (einen anderen kann es naturgemß sowieso nicht geben), zusammenbrach und mit sich auch die zweite deutsche Diktatur des 20. Jahrhunderts begrub. Vor 20 Jahren gründete sich in Potsdam auch der erste Verein für Schwule, mit dem super originellen Namen „Andersartig“. Die „Märkischen Allgemeine“ hat zu diesem Anlass mit dessen Vorsitzenden, Harald Petzold, ein Interview über Homosexualität damals und heute geführt.

Im Übrigen: Dass Petzold trotz der negativen Erfahrungen mit den Staatsorganen der SED, heute Mitglied der Linkspartei ist, gehört zur normalen Schizophrenie des real existierenden Ossi.

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