Tag Archives: Denkmal für die im NS verfolgten Homosexuellen

Emanzipatorisch zugerichtet

21 Mai

Das von Adrian vermutete Schisma zwischen Schwulen und Lesben erforderte als Voraussetzung eine Einheit zwischen den beiden Gruppen. Doch hat diese jemals ohne Vorbehalte existiert?

In den 70ern und 80ern warfen Lesben Schwulen vor, sich nicht von den Pädophilen zu trennen, Schwule waren ob der Prüderie von Lesben genervt. Ausnahmen waren die Genossen von der DKP-nahen DeLSI (Demokratische Lesben- und Schwuleninitiative), die den Hauptwiderspruch sowieso im Kapitalverhältnis sahen und die autonomen Schwulen, die sich die Bekämpfung des Mannes auf die Fahnen geschrieben hatten und sich darin spätestens in den 90ern mit den autonomen Frauen in einer Front finden wollten, auch wenn die ob dieser Bündnispartner nicht immer erfreut waren.

In den 90ern gab es dann unter dem Stichwort „queer“ eine Annäherung zwischen jüngeren Schwulen und Lesben, davon blieb aber die Schwarzer-Fraktion naturgemäß ausgenommen.

Insoweit also nichts Neues unter der Sonne.

Das eigentlich Bemerkenswerte an der aktuellen Diskussion scheint mir die Funktionalisierung der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen für aktuelle Menschenrechtspolitik und in der Folge die Relativierung der Shoah.

In der SZ wird das auf den Punkt gebracht: Weiterlesen

Durch die Mitte ein Riss?

20 Mai

Feminismus und Schwulenbewegung, Lesben und Schwule; irgendwie gehörte das alles bislang zusammen. Sind diese Zeiten vorbei? Nun ja, ausgehend von der Diskussion um die Zukunft des Homo-Mahnmals in Berlin, ist eine gewisse Polarisierung zwischen den Gruppen nicht mehr zu übersehen.

„EMMA“ gegen alle, „EMMA“ für die Wahrheit

10 Apr

Gut, dass wir die „EMMA“ haben. Wenn es das Schwarzerische Ego-Blatt nämlich nicht gäbe, wüsste man gar nicht, dass die Behauptung von Historikern, Schwulengruppen und anderen patriarchalen Lobbyisten, eine systematische Verfolgung von Lesben im Dritten Reich hätte es nie gegeben, volkommener Unsinn ist. Wie uns das feministische Blatt mitteilt, war dem nämlich durchaus so: Weiterlesen

Der Traum des gewöhnlichen Hetero-Mannes

6 Apr

Noch bekommt der gewöhnliche heterosexuelle Mann, der als Tourist durch Berlin spaziert und am Rande des Tiergartens auf einen hässlichen grauen Steinquader stößt, einen Schock, wenn er sich den Film anschaut, der im Inneren dieses Quaders läuft: Knutschende Männer! Wenn der gewöhnliche heterosexuelle Mann aber seinen ersten Schock überwunden hat, lernt er, dass man vom Anblick zweier sich knutschender Männer nicht stirbt, dass dies so schlimm also doch nicht sein kann.

Im September diesen Jahres wird der Lerneffekt des gewöhnlichen heterosexuellen Mannes allerdings auf Null sinken. Weiterlesen

Aller schlechten Dinge sind drei

6 Apr

Zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten wurde das Homo-Mahnmal in Berlin beschädigt:

Die wiederholten Anschläge auf das Denkmal zeigen: Homosexuellenfeindlichkeit ist nach wie vor stark verbreitet. Allein der Anblick eines Kusses zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts kann massive Gewalt hervorrufen. Das ist bis heute auch bittere Alltagserfahrung vieler Schwuler und Lesben.

Dabei sind diese bitteren Alltagserfahrungen lediglich die Vorboten des Aufstands, den sich biedere brave Mütter wünschen.

„Sei schwul, sei Opfer, sei Berlin“

17 Dez

In der weltoffenen und toleranten Metropole Berlin schafft es nicht einmal das Denkmal zum Gedenken an die zur NS-Zeit verfolgten Homosexuellen, unbeschadet ein Jahr zu überdauern. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten, wurde es demoliert.

Der Täter kann sich glücklich schätzen, in einer liberalen Demokratie verhaftet zu werden. Meine Phantasien bezüglich Strafe, gehen angesichts dieser Tat eher in die repressive Richtung…

Protestkundgebung

18 Aug

Das vor elf Wochen eingeweihte Denkmal für die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde am Wochenende schwer beschädigt. Der LSVD hat aus diesem Anlass eine Protestkundgebung initiiert:

Protestkundgebung gegen den Anschlag auf das Denkmal
Montag, 18. August, 17.00 Uhr
Denkmal für im die Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Berlin, Ebertstraße, gegenüber dem Holocaust-Mahnmal

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