Tag Archives: Der Westen ist böse

Im Osten nichts Neues

2 Mai

Jan Fleischhauer weiß, warum man sich vor Russland, warum man sich vor Putin, fürchten sollte. Weil dieses Land, und sein Führer, antiwestlich ist: Weiterlesen

Toleranzverhindert

6 Jul

Die Standard berichtet über zunehmende Homophobie in Afrika. Diese sei 

ein Erbe der Kolonialmächte.

Vor der Kolonisierung sei die Situation von LGBT-Personen in afrikanischen Ländern viel entspannter gewesen:

Mehr als 40 afrikanische Ethnien tolerierten etwa die Ehe zwischen zwei Frauen.

Die folgenden Beispiele belegen allerdings keineswegs die Akzeptanz von Schwulen und Lesben, sondern von Trans-Personen: Weiterlesen

Pornos statt Palästinenser

3 Jul

Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass sich die antikapitalistische, antiwestliche Linke von der Homo-Bewegung mehr und mehr distanziert. Das ist zu erwarten, denn das Recht auf Liebe zum und der  Beischlaf mit dem gleichen Geschlecht gehörte nie zum Kernanliegen des linken Antikapitalismus, sondern war und ist lediglich ein Instrument, mit dem das bestehende „System“ gestürzt werden soll. Solange im Westen Schwule und Lesben diskriminiert und verfolgt wurden, waren sie brauchbare Bundesgenossen. Seitdem aber der Westen die Vorreiterrolle für Homorechte übernommen hat, beginnt man von linker Seite an Schwulen und  Lesben grundsätzliche politische Kritik zu üben.

Ob man die Basler Zeitung als „links“ und antikapitalistisch“ bezeichnen kann, mag man bezweifeln. Der Artikel der Autorin Simone Meier zeigt allerdings sehr schön einige Grundzüge „progressiver“ Kritik an der Homo-Bewegung auf:

Eigentlich sagt das schöne Wort «queer» schon alles. Quer steht es in der Landschaft, schräg, es findet sich da beim besten Willen nichts rechtwinkliges, es trägt alles in sich, was die Bewegung der Lesben, Schwulen und Transsexuellen, der LGBTQ-Community also, im Kern jahrzehntelang ausgemacht hat: Subversion, eine kreative, kämpferische Kraft, eine andere Perspektive auf die Gesellschaft, die Politik, die Welt.

Bereits mit diesem Absatz hat die Autorin die Parameter der Debatte angesteckt und ihren Anspruch an Schwule und Lesben definiert: Weiterlesen

Sag das Wort nicht!

24 Apr

Absoluter Lesebefehl: Deniz Yücel in der taz über käsebleiche Student_innen und ihr zwangsneurotisches Verhalten, wenn das das N-Wort fällt.

Georg und Mahmud

8 Dez

Die Klaudaisierung des homo-identitätskritischen Islamdiskurses hat jetzt auch das Waldschlösschen erreicht und so findet dort unter dem Titel „Homosexualität, Islam, Migration“ im kommenden Juni eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung statt, deren Ankündigungstext von der „Verfolgung“ Homosexueller durch „islamische Staaten“ raunt. Doch Verzeihung, „Verfolgung“ setzt der gemeine Islamophile keineswegs in Anführungszeichen, es sind die „Homosexuellen“, die ihm nicht ganz geheuer sind. Weshalb er sich und die Veranstaltungsteilnehmer fragt: Weiterlesen

Auf der Suche nach der echten Umma

1 Feb

Wußten Sie schon, das islamistische Terroristen keine religiösen Motive haben, sondern der Westen schuld an ihren Taten ist? Diese These vertritt jedenfalls der Politikwissenschaftler Olivier Roy. Ein paar Beispiele sollen belegen:

All diese Männer sind keine frommen, nahöstlichen Muslime, die eine vom Krieg verheerte fundamentalistische Gesellschaft verlassen haben, um den Westen anzugreifen. Die meisten von ihnen haben nur entfernte Verbindungen zum Nahen Osten. Konvertiten sind unter Al-Qaida-Aktivisten überrepräsentiert, (…)

Wieso das belegt, dass religiöse Motive keine Rolle spielen, erschließt sich mir nicht. Bloss weil die Typen nicht aus dem Nahen Osten kommen und nicht aus einer verheerten Gesellschaft – was ist das denn für ein einfaches Denken? Aber lesen wir mal weiter: Weiterlesen

Scharia selektiv

28 Jan

Staatliche und selbst ernannte Sittenwächter machen in Malaysia und Indonesien Jagd auf Abweichler, Andersdenkende und Schwule – manchmal im Namen des Islams. Im Fall des malaysischen Oppositionsanführers Anwar Ibrahim dient die Verfolgung «widernatürlichen Verhaltens» aber klar politischen Zwecken.

erfahren wir in einem Blog der NZZ. Doch was bedeutet eigentlich „im Namen des Islam“? Hat der Islam mit den erwähnten Vorgängen nichts zu tun? Wird er gar für ihm widersprechende Zwecke benutzt? Sind politische Zwecke denen des Islam stets entgegengesetzt? Der Text versucht sich darin, aufzuklären:

Malaysias Scharia verbietet Muslimen das Trinken von Alkohol.

Alle nichtmuslimischen Staatsbürger Malaysias dürfen also. Dummerweise gibt es diese nicht, denn Weiterlesen

Haltet ein in Eurem schändlichen Tun! Lebet die Liebe und gebt Euch weder Hass noch Furcht hin!

16 Dez

Den Pressemitteilungen diverser Blätter und Internetportale, Uganda nehme sein Vorhaben, Homosexualität in bestimmten Fällen mit dem Tode zu bestrafen, zurück,  hat der ugandische Abgeordnete David Bahati nun im britischen „Guardian“ eine ziemlich deutliche Abfuhr erteilt. Bahati:

„Erlerntes Verhalten kann einem abgewöhnt werden. Niemand kann mir erzählen, dass es Menschen gibt, die schwul geboren werden. Da sind äußere Einflüsse am Werk.“

Das kennt man: Weil Homosexualität erworben wird, und natürlich eine furchtbar schlimme Sache ist, muss man unter allen Umständen verhindern, dass sie sich ausbreitet. Zur Not eben auch mit Gewalt. Was sollen also die Klagen? Es geht schließlich um die Zukunft von Ugandas Kindern: Weiterlesen

Bizarrer Virus bedroht Afrika

10 Okt

Bei der Afrikasynode im Vatikan sieht man nicht nur die Ehe in Not, sondern hat auch Angst vor einer Ansteckung Afrikas mit dem intellektuellen Zynismus der Gender-Theorie. Diese bezeichnete der westafrikanische Kurienerzbischof Robert Sarah als eine

bizarre soziologische Ideologie der westlichen Welt

die

der afrikanischen Kultur und dem christlichen Menschenbild (widerspreche)

– was auch immer das sein soll, die afrikanische Kultur und das christliche Menschenbild. Immerhin konnte der Mann konkrete Befürchtungen nennen, die

das neue Rollenverständnis von Mann und Frau

bei ihm im

Namen der vorgeblichen „Nichtdiskriminierung“ provoziere

– als da wären

große Ungerechtigkeiten

und eine Gefährdung des sozialen Friedens.

Und damit auch der Letzte kapiert, was der Bischof unter Gerechtigkeit und sozialem Frieden versteht, wurde Sarah noch deutlicher: Weiterlesen

Römische Antimoderne

6 Okt

Was ist nur in der römisch-katholischen Kirche los? Dagegen war die „geistig-moralische“ Wende unter Helmut Kohl ja geradezu ein Modernisierungsprogramm:

Die Ansichten des Papstes ergeben ein Programm: die intellektuelle Blaupause einer geistig-moralischen Wende, die seine Anhänger als „benedettinische Wende“ bejubeln. Sie bedeutet: Abkehr von der Moderne, Rollback der Aufklärung, Einschränkung der Demokratie, Abschied vom wissenschaftlichen Denken, Schluss mit der Emanzipation der Frau und der sexuellen Selbstbestimmung. Sie bedeutet eine Umdeutung der Geschichte und eine Umwertung aller Werte. Sie hat letzten Endes mit dem fundamentalistischen Islam mehr gemeinsam als mit der säkularen Gesellschaft Europas. Papst Benedikts Kreuzzug bedeutet die Verneinung von allem, was den Westen bei aller Unzulänglichkeit zur liebens- und lebenswertesten Gesellschaft macht, die unser Planet bislang gekannt hat.

Alan Posener in der FR

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