Tag Archives: Deutschland

Leihmutterschaft – kein ethisches Dilemma

21 Dez

Die erste schriftliche Aufzeichnung einer Leihmutterschaft begegnet uns in der Bibel: Maria trägt dort das Kind Gottes aus. Gut 2000 Jahre später urteilt der Bundesgerichtshof (BGH):

Schwule eingetragene Lebenspartner können von Geburt an die rechtlichen Eltern eines von einer Leihmutter ausgetragenen Kindes sein. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss entschieden. Danach muss Deutschland ein entsprechendes kalifornisches Gerichtsurteil anerkennen, das der Leihmutter keine Elternstellung zuspricht. (Az: XII ZB 463/13)

Bezieht man dieses Urteil auf die Geburt Jesu, hätte der BGH also entschieden, dass Josef rechtlich ein Elternteil ist, obwohl er biologisch mit Jesus nicht verwandt ist. Weiterlesen

Man weiß, dass man wieder in Deutschland ist…

26 Aug

…wenn man sich im Flughafen Tegel von den Ticketverkäufern der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) anmotzen lassen muss, weil man die Dreistigkeit besitzt, einen Fahrschein kaufen zu wollen.

Willkommen zu Hause!

Holt die Flagge ein!

18 Jun

Jedes Jahr im Sommer wiederholt sich das Phänomen, dass vor Rathäusern, Amtsstuben und Ministerien quer durch die Republik die Regenbogenflagge gehisst wird. So richtig weiß keiner wieso, die offizielle Begründung lautet aber stets, dass der Staat damit ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTI-Cmmunity setzen will.  Was so harmlos und kuschelig erscheint, entpuppt sich bei näherer Überlegung, als eine ziemlich fragwürdige Angelegenheit, und zwar gleich aus mindestens zwei Gründen. Weiterlesen

Heterosexualität ist normal!

18 Jun

Darauf hat die Welt gewartet: Schwuler Friseur. Hübsche Frau. Mann und Frau verlieben sich… Das ist endlich mal ein revolutionäres Filmkonzept!

 

Unbekümmert homophob

6 Aug

Die Rechte für Schwule und Lesben spiegeln das zivilisatorische Niveau eines Landes.

 meint Rainer Haubrich in der WELT. Beispielhaft sei diese Aktualisierung der amerikanischen Politik genannt: Weiterlesen

It Gets Better

8 Jul

Im Feld von Kirche und Homosexualität scheint viel in Bewegung zu kommen, selbst in traditionell eher konservativen Kreisen. Aus den USA ist zu hören:

Es ist eine Veränderung, die aus der Kirche selbst kommt. Immer mehr schwule und lesbische evangelikale Christen sprechen über die massiven Schwierigkeiten, die es ihnen bereitet, ihren Glauben und ihre sexuelle Orientierung miteinander zu versöhnen.

Studenten und Ehemalige an christlichen Colleges haben schwule und lesbische Selbsthilfegruppen gegründet – eine Entwicklung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar war. Eine Reihe von Erfahrungsberichten sind erschienen. Gerad erst kam ein Werk des Autoren Jeff Chu mit dem Titel „Liebt mich Jesus wirklich? Eine Pilgerreise auf der Suche nach Gott in Amerika“ auf den Markt. Der homosexuelle evangelikale Anwalt Paul Southwick hat ein Video-Projekt gestartet: „Auf dem Campus Gottes: Stimmen aus dem schwulen Untergrund“, heißt es, Schwule und Lesben berichten darin über ihre Erfahrungen in christlichen Hochschulen.

Derartige Berichte scheinen auch Heterosexuelle zu verändern: Weiterlesen

Das runde Dutzend

15 Mai

In letzter Zeit muss ich desöfteren schmunzeln, wenn ich die übliche Äußerung vernehme, wie rückständig und konservativ die Amerikaner doch seien, zumal im Vergleich zu Europa. Dabei kommen weder wir noch die Wikipedia mit dem Aktualisieren unseres Kartenmaterials hinterher. Denn mit Delaware und Minnesota haben nun 12 Bundesstaaten der USA die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet.

Und was tut sich auf dem „alten Kontinent“? Die Proteste gegen die Eheöffnung in Frankreich dauern an, Deutschland verharrt beim Lebenspartnerschaftsgesetz und in Russland hat man die Intention der Gesetze gegen „homosexuelle Propaganda“ richtig verstanden: dort werden Schwule nämlich mittlerweile zu Tode gefoltert.

Das Kreuz mit dem Kreuz

11 Mai

Ein türkischer Parlamentarier hat im Vorfeld des Prozesses gegen Beate Zschäpe, ein Kruzifix im Gerichtssaal kritisiert und gefordert, dieses abzuhängen. Nun schlagen die Wellen hoch, und vor allem Politiker von CDU/CSU, als auch Kirchenvertreter bestreiten die Notwendigkeit dieser Forderung, ja halten diese gar für überzogen.

Dabei ist die Forderung durchaus berechtigt. Und das nicht etwa, weil sich Muslime beleidigt fühlen könnten, sondern ausgehend von einem grundlegenden Prinzip liberal-demokratischer Rechtsstaaten: die Trennung von Staat und Religion.

Was also hat ein Kruzifix in einem Gerichtssaal zu suchen? Was soll dieses aussagen? Dass die Richter Christen sind? Dass die Urteile nach christlichen Leitlinien gefällt werden? Soll es bedeuten, dass nicht Grundgesetz und Strafgesetzbuch maßgeblich für die Urteilsfindung sind, sondern die Bibel? Oder dass Christen vor dem Gesetz gleicher behandelt werden als Nichtchristen?

Idrissou sagt „sorry“

5 Mai

Niemand sollte nachtragend sein, wenn es nicht nötig ist. Insofern kann man die Episode um den Fußballspieler Mohamadou Idrissou als erledigt betrachten. Dieser hat sich nämlich für seine homophoben Aussagen entschuldigt:

Über seine Aussagen vom Montag, er sei männlich, nicht schwul, sagte er, das sei nicht schwulenfeindlich gemeint gewesen: „Das sollte so nicht rüberkommen. Wenn das der Fall war, dann tut mir das leid.“

Schwamm drüber? Prinzipiell schon! Allerdings gibt es da doch etwas, das mich verwundert: Weiterlesen

Sport schwul

2 Mai

Aus der Welt des Sports gibt es einiges zu vermelden: So hat sich der Basketballer Jason Collins als erster NBA-Spieler als schwul geoutet. Und erntet dafür fast überall nur Anerkennung:

Collins, 34 Jahre alt, 2,13 Meter groß, 116 Kilogramm Lebendgewicht, hat sich in einem Magazinaufsatz als erster aktiver Basketballprofi dazu bekannt, schwul zu sein – und wurde so über Nacht von einem alternden, kaum mehr eingesetzten und fast unverkäuflichen Hinterbänkler der Washington Wizards zum bewunderten Helden.

Die Stars der NBA verneigen sich vor dem Mann im Twittertakt. Kobe Bryant vermeldete etwas verquer: „Stolz auf Jason Collins. Ersticke nicht daran, wer Du bist, nur wegen der Ignoranz der anderen. Mut! Unterstützung!“

Die Welt des männlichen Mannschaftssport gilt als schweres Pflaster für offen schwule Männer. Umso erfreulicher, dass das Coming-out von Collins, kaum negative Reaktionen hervorgerufen hat. Wer hätte das vor zehn, vor fünf Jahren vermutet? Weiterlesen

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